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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 9
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Gersbach, Emil: Der Buchbrunnen bei Säckingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0259

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Amtl.Aachrichtenblatt für die ur- und frühgefchichtliche Zorfchung,
herausgegeben vom Ausfchuh für Ur- und Zrühgefchichte Vadens

Derantwortlich für öie Schriftltg.: das geschäftsführende Mitglieö öes Aus-
schusses für Ülr- u. Frühgeschichte Badens, Prof. M. Deecke in Freiburg i. Br.

Heft 9 November 1927

Inhalt:

Der Duchbrunnen bsi Säckingen. S. 257 264. -- Ein bronzezeitlicher Funö
in Walöshut. S. 264—272. — Die Helvetier-Siedlung von Hochstetten.
S. 272 -282. Römische Münzfunöe. S. 282. — Frühgerrnanischer Grab-
fund aus Wiesloch. S. 282—283. — Bericht über die 1926 im Kaiserstuhlbereich
gefundenen Alemannengräber. S. 283- 286. — Desprechungen. S. 288—288.

Der Vuchbrunnen bei Läckingen.

Eine gute halbe Stunde von der alten Waldstadt Säckingen entfernt
sprudelt auf deren Gemarlung aus dem Abhang über öen hinter dem Dorfe
Wallbach gelegenen Sandäckern öie Buchbrunnenquelle, öie selbst in öen
heißesten Sommermonaten nie versiegt. Von der Auhebank neben öer Quelle
aus überblickt man einen grosten Teil öes tiefer liegenöen Ortes Wallbach
und das Auge schweift hinüber in öie helvetischen Gaue; im Südwesten er-
kennen wir da den Zeiningerberg mit öem hochragenöen Böhnistein, öer die
erste Magdalenienstation des Aargaus birgt.

Es war im Hochsommer öss Jahres 1908, als ich an öer Quelle rastend,
auf einem öaneben liegenden Maulwurfhaufen eine schön gearbeitete Pfeil-
spitze aus weitzem Hornstein fand. Das Absuchen öes umliegenden Terrains
erbrachte gleich noch eine Anzahl weiterer Funde.

Acht Tage später besuchte ich die Fundstelle wieöer, streifte die ganze
Tannenschonung um die Quelle ab und wandte dann meine Aufmerksamkeit
den unterhalb liegenden sogen. Sandäckern zu, von der Erwägung geleitet,
datz dieses prächtig in der Mittagsonne liegende trockene Gelände für vor-
geschichtliche Besiedelung hervorragend sich eigne.

Hier hatte schon 1844 der Freibuvger Professor Dr. Heinrich Schreiber
„Keltengräber" entdeckt und ein alter Säckinger, Herr Sattlermeister Heh,
war damals an öer Aufdeckung beteiligt gewesen. Bon öer Buchbrunnen-
quelle und den Sandäckern aber zieht ein Bveg hinunter nach öer uralten
Wallbacher Aheinfurt, die früher viel besser begehbar war, bevor die quer-
liegenden Felsbarrieren mit Pulver ge'sprengt wurden, um der Flötzerei we-
niger Hindernisse zu bereiten. Die Bedeutung dieser Rheinfurt für die ur-
geschichrliche Besiedlung des Platzes sollte mir dann erst in öer Folge so recht
offenbar werden.
 
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