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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 2
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W., E.: Seitenzeitliche Siedelung in Bruchsal
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W., E.: Frühgermanisches Grab von Mingolsheim: Bez.= A. Bruchsal
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0063

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3. Becher, unvollständig erhalten, Proftl gesichert,'

4. Koch- oder Vorratsgefäh, der untere fehlende Teil ist jeht frei ergänzt;

5. unterer Teil eines Bechers mit Standfläche;

6. Bapf mit schwach ausgeprägter Stanöfläche; stark ergänzt, öoch ist
das Prvfil gesichert;

7. zusammengeseht aus Scherben und stark ergänzt. Profil gesichert, öoch
bleibt es fraglich, ob die heute in der Ergänzung vorhandene Standsläche
richtig ist;

8 .Profil trotz groster stlnvollständigkeit gesichert. Die zwei senkrecht
durchbohrten Oesen stehen licht 6 cm auseinander. Es fehlen Änhaltspunkte
dafür, ob weitere Oesen vorhanöen waren;

9. Schüssel, stark ergänzt, Profil gesichert; an dem nicht sehr stark aus-
geprägten Knick der Wandung befinöet sich eine senkrecht durchbohrte Oese;

10. Schüssel, im unteren Teil srei ergänzt, sonst das Prosil gesichert.
2lm scharf betonten stlmbruch eine senkrecht durchbohrte Oese. Hier wie bei
2Ir. 9 bleibt es ofsen, ob noch weitere Schurösen vorhanden waren;

11. svg. Backteller, ganz slach, fast genau kreisrund mit 24 cm Durchmesser
und 1ö mm Dicke. Längs dem Ranöe eine Reche kräftiger Fingertupfen;

12. Randscherben eines Borratsgesästes von etwa 45 cm Randdurchmesser.
Austen unregelmästig gerauht. Die Verdickung öes Randes schliestt nach
unten in kleinen Bvgen ab, welche durch Finger-Eindrücke hervorgerusen
sind;

13. Vorratsgefäh, aus Scherben zuchmmengeseht und stark ergänzt, doch
ist das Profil gesichert. Fast öie ganze Auhenseite öurch aufgeworfenen
Ton und grobe Fingerstriche gerauht;

14. Vorratsgefäst, im unteren Teil heute srei ergänzt. Die Wandung
austen durch angewvrsenen Ton stark gerauht.

Die Zusammensetzung und Ergänzung der Gefähe ist in öer VZerkstatt öes
Landesmuseums in Karlsruhe ersolgt. E. VZ.

Zrühgermanisches Grab von Mingolsheim,
Ve;.-A. Vruchsal.

Ein Zufallsfunö, welchen der Polizeidiener Schwarz in Mingolsheim
auf seinem 2lcker hob und über ösn öer Gendarmerie-VZachtmeister Kreuz-
wieser in Langenbrücken seiner vorgssehten Vehörde Vericht erstattete, ist
vor kurzem in das Landesmuseum in Karlsruhe gelangt. Die von öem
Schreiber dieser Zeilen sofort eingeleiteten Ermittelungen haben solgenöes
ergeben.

Es handelt sich um ein Skelett, welches im Gewann Espenlöhl beim
Graben nach Sand zutage trat. Es sand sich etwa einen Meter ties in ge-
streckter Lage, jedoch nicht slach aus dem Rücken liegenö, sondern öen
Körper als ganzes etwas nach links geöreht. Die Richtung des Grabes
war von VZesten nach Osten, mit dem Kopf im VZesten, so öast öer Tote der
aufgehendsn Sonne entgegenblickte. Die schlechte Erhaltung des Skeletts ist
bei seiner Lage in abwechselnö trockenem und seuchtem Sandboden nicht
weiter verwunderlich; immerhin konnte es noch sehr gut erkannt weröen. 2lls
einzige Veigabe fand sich bei den Fühen ein aus Knochen geschnitzter Kamm
nebst Scheide.

Das Gewann Espenlöhl ist ein kleiner Kiesrücken, welcher inmitten
von sumpfigen VZiesen nahe öer Dahnlinie nach VZiesloch zu liegt und meist
als Ackerland genutzt wird. Von weiteren vorzeitlichen Funden daselbst
kann die Vevölkerung nichts berichten. Der Zufall wollte es, dast eine auf
die Gewinnung von Sand gerichtete Probegrabung auf die Destattung stiest.
Eine Anzahl weiterer Prvbelöcher lie^erte keine Funde. Ommerhin ist öie
älntersuchung der Rachbarschaft der Bestattung so gering geblieben. öah mit
der Möglichkeit des Vorhandenseins weiterer Gräber daselbst gerechnet wer-
den dars.

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