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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 1
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W., E.: Eine Gigantengruppe von Lichtenau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0031

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Line Gigantengruppe von Lichtenau.

Jm Sommer 1922 machte Herr Lehramtspraktikant Hilh in Bühl auf
die Reste eines Bildwerkes aufmerksam, welche in der Gemarkung Lichtenau
gefunden worden waren. Die Verfolgung dec Nachricht ergab, dah es
sich um Teile einer sogen. Gigantengruppe handelte, welche beim Pflügen
in dem Gewann Benshurst, d. h. in der Mitte zwischen Lichtenau und
ülnzhurst, zutage getreten waren. Der Finder und Besitzer der Stücke,
Herr Otto Decker in Lichtenau, hatte beim Ackern des öfteren an einer
ganz brstimmten Stelle Boiderstand gefunden, öer ihm einmal sogar den
Pflug aus der Ecde hob. Beim Bachgraben fand er dann, mit der Ober-
kante 30—35 Zentimeter tief liegend, das in Rede stehenöe Bildwerk,
welches er mit nach Hause nahm und nach oberflächlicher Reinigung in
seinem Garten als Schmuck aufstellte. Ziegelbrocken und weitere Steine,

Abb. 15. Lichtenau. na!. Gr.

auf welche er bei der Grabung stieh, lieh er im Boden. Er war sogleich
zur gefchenkweisen Abgabe des Fundes an das Landesmuseum bereit
(Jnv. C. 10 934).

Erhalten ist die Grundplatte, fast der ganze Gigant und der Kopi des
Reiters (Abb. 15 und 16).

Die Grundplatte erreicht bei 4,5 Zentimeter Diicke und 22 Zentimeter
Breite heute noch 38 -Zentimeter Länge. Sie war ehedem noch etwa
10 Zentimeter länger. Auf ihr liegt der Gigant mrt dem Leibe auf: sein
Oberkörper ist etwas aufgerichtet und ragt über die Borderkante der Platte
hinaus. Die Formen des Körpers sind teils muskulös, wie z. B. die Arme,

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