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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 6
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Revellio, Paul: Bericht über die vor- und frühgeschichtliche Forschung in der Baar in den Jahren 1924 und 1925
DOI Artikel:
Deecke, Wilhelm: Jahres-Bericht für 1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0178

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queren. Jch möchte den nördlichen Pfad, der Vvn öer oberen Donau aus der
Mllinger Strahe entgegenstrebt, durch einige Angaben nvch näher präzisieren.
Er zog meines Erachtens von Bräunlingen über Dellingen (von dort ein
römischer Münzfund, kleiner Gesamtfunö, s. Dissinger, Funde römischer
Münzen I! Nr. 46 a), Waldhausen (Fkurname: ze Walthusen uf dem Herweg
1384 und ähnlich 1418 und 1507) an der Kürnburg vorbei. Die Kürnburg
war der Mittelpunkt der Zähringer Graffchaft in der Baar unö ihre Haupt-
feste. Tumbült, das Fürstentum Fürstenberg Seite 12 unö 54. älnö
ihre Lage, die heute so einfam ist, wirö uns nur verstänölich öurch
die Lkähe des Weges nach öem Breisgau. Von hier strebte öer Weg an
Llnter- und Oberbränd vorbei auf öas Höchst zu. Bei Oberbränd, etwa
300 m südlich vom Südranö der Gemarkung Kohlwald wuröen 1913 zwei
Beihengräber mit Spathen und Sporn, wohl öem 7. Jahrh. angehörend
(s. meinen Bericht Schriften des Vereins für Geschichte und Äaturgeschichte
der Daar XIV 1920 S. 143) gefunden. Diefe Gräber mitten in öem grosten
Walögebiet westlich von Bräunlingea, stunöenweit entfernt von feder frühen
Siedlung, scheinen mir unöenkbar ohne einen hier vorüberziehenden Weg.
Vom „Höchst" aus zieht sich der Weg auf öer Höhe zwischen öem Schollach-
und Langordnachtal hin und erreicht ohne Schwierigkeit beim Fernhof öie
Dillinger Straste und damit die Pahhöhe. Diefer Weg stellt von der Baar
aus den bequemsten Anstieg auf den Kamm des Schwarzwalöes dar unö fast
scheint es mir, dah ec noch älter ist als öie Strahe öurch öas Llrachtal nach
Villingen, die mir erst aus öen Beöürfnifsen der mittelalterlichen Stadt
Villingen entstanöen zu sein scheint. Siehe auch Christian Roder, die Ver-
kehrswege zwischen Vilkingen unö öem Breisgau seit dem Mittelalter. Z. f.
G. d. O. V. F. V 1890 unö neuerdings F. Hertle-in, Die Entstehung öes
Dekumatlandes, Kliv XXI 1926 S. 29.

V illin g en. _ Paul R ev ell i o.

^ahres-Verrcht für 1925.

Auf den Sandäckern am Buchbrunnen bei Säckingen stieh ein Lanö-
wirt bei Anlage einer kleinen Kiesgrube in 30 cin Tiefe auf einen kleinen
wohlerhaltenen Topf. Es war nach öen Scherben zu urteilen ein thpisch
neolithisches Gefäh. Jn unverantwortlicher Weife zertrümmerte der Finder
aus reinem Mutwillen das gut erhaltene Stück, dessen Scherben von Herrn
Gersbach zwar nachträglich geborgen find, aber sich nicht mehr zusammen-
fügen lassen.

Bei Oberfäckingen wurde öurch den Pfleger eine kleine neolithische
Siedelung oder ein vorübergehender Aufenthaltsort festgestellt. Es handelt
sich um einen mätzig hohen Hügel, der einem Grabhügel ähnlich sieht, aber
aus anstehendem Granit besteht. Dort wurden mehrere gute Steinartefakte
gesammelt. Sobald mehr vorhanden, wirö eine Darstellung erfolgen.

An der Eggbergstrahe (Säckingen) wuröe vom Landesgeologen Dr.
Hafemann ein helles Vephritbeilchen gefunden, 3,5 cm lang, an öer
Schneide 3,5 cm breit, oben 2 cm und zirka 0,5 em öick. Die Schneiöe ist wie
gewöhnlich fchief gerundet; der Typus ist derselbe wie bei kleinen ebensolchen
Vephritbeilen aus der Müllheim—Kanderner Gegend (Abb. 78). Jm Befih
von E. Gersbach-Säckingen.

Auf dem Jsteiner Klotz las Herr Prof. R. Lais von Baden ein
spitznackiges Beilchen vom Boden auf, öas 6 cm Länge und dicht hinter öer
Schneide 4 cm Breite und zirka 2 cm Dicke Hat. Die Schneide ist stark ab-
gesplittert. Es besteht aus sehr feinkörnigem Knotenschiefer öes oberrheini-
schen Llnterkarbons und ist mitbesprochen in Deecke, Kohlenschieferbeile aus
dem vberbadischen und vberelfäsfischen Veolithikum S. 371, Spez. Gewicht
2.69. Jm Befitz des Finders.

Herr Rektor Mahler in Schopfheim legte einen grotzen fchweren Stein
vvr (Abb. 79), gefunden vor einigen Vahren bei Funöamentierung eines
eines Hauses in Degerfe'löen. Es ist ein in öer gröhten Länge 16 cm,
in der grötzten Breite 12 cm mefsenöer, gelber, sehr dichter und harter, fein-
 
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