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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 3
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W., E.: Brandgräber der späten Latènezeit von Wiesloch und Heidelberg4000
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0075

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Vrandgräber der späten Latenezeit
von Wiesloch und Heidelberg.

Der grohen Sandgrube südöstlich des Staatsbahnhofes Wiesloch-Wall--
dorf entstammt der in folgendem beschriebene Grabfund. Üleber seine Fund-
umstände ist nur soviel bekannt, das; die zu nennenden Gegenstände in un-
mittelbarem Znsammenhange miteinander im Boden frei gelegen haben.
Die Fundstelle ist nicht näher festgelegt, doch liegt sie abseits derjenigen, an
welcher eine derselben Zeit angehörige Siedelung gefunden wordsn ist ü Ob
verbrannte oder unverbrannte Knochen bei den Gegenständen angetroffen
worden sind, ist nicht mehr zu ermitteln, da die Finder lediglich auf die
Beigaben geachtet haben. Spricht jedoch die ganze Zusammensehung des
Fundes dafür, dah ein Grab vorgelegen hat und nicht ein Zeugnis einer
Siedlungsstelle, sv bekundet die Verbiegung des Schwertes ebenso wie die
Patinierung der Eisensachen, dah es sich um ein Brandgrab gehandelt

haben mutz. Die Bruchränder des nicht vollständig erhaltenen Gesähes sind
neuzeitlich; Vvn dem Schwert fehlt öie Spitze und von einem eisernen Messer
wie von einer Fibel liegen nur kleine Bruchstücke vor. Somit haben die
Finder den Boden nicht sehr sorgfältig durchsucht, und es mag auch noch
nachträglich manches kleinere Fundstück verloren gegangen sein. Also
spiegeln die heute noch vorhandenen Gegenstände lAbb. 35) die ehemalige
Zusammensehung des Fundes nur unvollkommen wider.

Don dem Gefäh sind gröhere Teile des Randes und der Seitenwandung
nicht mehr vorhanden. Es ist saubere Drehscheibenarbeit von scharfer Profil-
gebung und mattgrauer Farbe; die dünne Wandung ist nur am Aande
verdickt. Aahe der grohen Standfläche befinden sich einige konzentrische
Riefen.

Lvn einem eisernen Messer und einer Fibel aus gleichem Metall liegen
nur Bruchstücke vvr. Die Fibel hatte obere Sehne; ihre Fedsr bestand
beiderseits des Bügels aus je zwei vder drei Windungen.

Das nur unvollständig erhaltene eiserne Schwert ist noch 79 Zentimeter

^ E. Wahle, Vor- und Frühgeschichte des unteren Aeckarlandes, 1925,
Seite 23 oben.

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