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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 5
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Gutmann, Karl S.: Bronzezeitliches Urnengrab von Oetigheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0142

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strument etngedrückter Streifen rund um den Hals herum. Dieser selbst ist
ebenfalls mit dem gleichen Jnstrument öurch parallele Rillen nebeneinander
verziert. Die erhaltenen Reste weifen auf ein Gefäß hin, öas in öer Form
dem in Wingersheim i. Els. (f. oben, 2lbb. 4 b)gefundenen entspricht und der
Villanova-Kultur angehört (2lbb. 64, >V a, b).

Die übrigen Scherben stammen von einem kleinen Topf (2lbb. 64, V), der
gleichfalls aus feingeschlemmtem Ton bestand, gelbliche Färbung aufweist
und dünnwandig gebildet war. Das erhaltene Randstück läht auf eine
ähnliche Formgebung wie bei der großen Graburne schliehen.

Diese Formensprache weist den Fund deutlich in öie späteste Bronzezeit
(nach Reinecke srühe Hallstattzeit). Für die Lokalgeschichte besteht die Be-
dsutung des Fundes zunächst darin, daß er der erste geschlossene Fund aus

der Bronzezeit unserec Gegend ist. Bisher wuröen nur Einzelfunde zufällig
gehoben. Llnd öiese gehörten öer älteren und mittleren Vronzezeit an. Dem-
nach ist jeht die ganze Dauer öer Bronzezeit in der Llmgebung von Rastatt
belegt. Der entsprechenden Kultur öer spätesten Bronzezeit begegnen wir
nördlich erst bei Forst (2lmt Bruchsal) wieder (Wagner: Funöstätten II,
S. 157), vielleicht läht sich öiese Grenze hinaufrücken bis Weingarten (Wag-
ner II, S. 96). Südlich trefsen wir auf öie ersten geschlossenen Funde der
späten Vronzezeit bei Endingen am Kaiserstuhl (Wagner I, S. 199). Dem-
nach ist das Oetigheimer Grab öie einzige bis jeht bekannte Funöstätte vom
Ausgang der Bronzezeit in Mittelbaden. Dagegen ist öie Kultur vertreten
i,n gleicher Höhe mit Oetigheim auf dem jenseitigen älfer öes Rheins in den
Hügeln des Hagenauer Forstes^. Es ist wohl anzunehmen, daß die Grab-

i F. 2l. Schaefser:ües tertres funerLires prekistorigues äe lakoretäe blässuenau,
S.59, Fig. 26; S. 61, Fig. 27.
 
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