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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 6
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Heck, K.: Eine ausgemauerte Grubenwohnung im Schmitzinger Tale bei Waldshut
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0189

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lagen dle melsten Gefähfragmente, ans denen wenigstens 4 Gefähe nach
ihrer Gröhe und Gestalt ln der Zeichnung rekonstruiert werden konnten,
ebenso die Hauptmenge der Knochen, alle über die Füllung 41 zerstreut,
Diese Füllung ist der in III durchaus ähnltch unö liegt nicht unmittelbar auf
der Kohle, sondern über einer fchwächeren Tonschicht von ungleicher Stärke,
welche den Kohlenhorizont überdeckt. Hier wurden auch fast alle anderen
Eisenteile gefunden mit Ausnahme des ovalen Ringchens, das ich noch l
zuteilen möchte. Das runde Ringchen (Beschläg) lag etwa auf der Lehm-
bank 60 cm vom grvhen Steine einwärts.

(I.) Bei öisser Füllung wiederholt sich öie Folge Kohle, Tvnschicht,
nur viel schwächer als bei der nächst tieferen Abteilung und die Humusartige,
Geröll und kloine Steine enthaltende Füllung geht in den Humus über, der
vielle-icht schon tausende Male seine Lage gewechselt hat unter dem Pflugschar
des Landmannes, und schliestlich in den heute darüber l'iegeuden Rasen. Aeben
wenigen Knochen von Schwein und Rinö, öie allerdings tief in dieser obersten
Schicht lagen, fand sich hier das ovale ringförmige Deschläg links neben dein
grosten Steine.

2In Bronzegegenständen wurde nichts gefunden, trotzdem die Arbeiter
JnterSsse zeigten und aufpaszten.

Was nun das Jnventar betrifft, das bei der Ausgrabung der grohen
Aövhngrube zutage kam, fo muh man es als dürftig bezeichnen. Jmmerhin
ist es geeignet uns als ÜLegweiser bei der Zeitbestimmung der Anlage zu
dienen.

a) Die Eisengegenstände. Annähernd die Hälfte eines kleinen Hufeisens
mit mehreren vecsenkten Löchern, in deren einem noch ein Aagel steckt. Sodann
fand sich die Eisenklinge eines Messers (?), auherdem zwei Beschlägeteile: ein
kleineres Ringchen und ein gröheres ovales Aingchen, dazu noch mehrere
Aägel. Hier ist auch das Stück von Eisenschlacke zu erwähnen, das für die
Zeiweurteilung von besonderer Wichlizleit (Fundort Schicht II) zu sein scheint

b) Gefähscherben. üleberall zerstreut, ab und zu in kleineren Gesell-
fchaften in der Aähe der Kvhlenschicht fanden sich kleine Scherben, aus öenen
man vier Gefähe rekonstruieren kann. Sie find, was die Farbe betrifft, teils
ganz rot oder ganz schwarz und nicht von reinem Ton, öa sie viele Quarz-
körnchen enthalten. Teils sind sie braungrau und öann ist das Material
feiner. Alle haben denselben Gefähtypus: es sind urnenartige Töpfe, deren
Form uns Abb. 86 zeigt. Die Oeffnung hat ungefähr 12 cm lichte BZeite,
der Bauch 16 und öer Boden verengert sich auf 10 cm. Die Gefähe sind mit
der Töpferscheibe angefertigt und ihr Profil zeigt uns einen Meister, der eine
sichere Hand- aufweist. (Vgl. namentlich das Randprofil.) Ein Lopf ist
graubraun und auhen durch Feuer geschwärzt. Man hat also auch diese
ülrnen als Kochtöpfe benutzt.

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