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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 6
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Forrer, Robert: Ein Münzschatzfund bei Sand in Baden aus der Zeit der Alemanneneinfälle
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Besprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0191

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Gallienus 253—268, mit 5 Exemplaren, Clauöius Gothius, 268
bis 270. mit 16 Exemplare>n, Der Schah scheint also unter Claudius il.
oder spätestens unter einem der nächstfolgenden Kaissr vergraben worden zu
sein. Dabei kann man au den Alemanneneinfall vom Jahre 268
als Anlasz denken, den Kaiser Clauöius am Gardasee zum Stehen, brachte
und wozu vorzüglich der kleine Depotfunö von Kleinbronzen des Claudius II.
passen würde>, der zu Silbermanns Zeiten in Strahburg „am scharfen
Cck" zum Dorschein kam Odex es kommt öafür öer groheGermanen-
einfall des Jahres 275/276 in Betracht, öer in Straßburg ver-
schiedsne Münzschähe jener Zeit unter die Erde brachte; öie in Äollen
verpackten Silberstücke des Goröian, der Salonina und öes Postumus (267/
268), von der Stampfgasse Är. 4; öie vielen Detricus-Quinare aus ösr Strah-
burger Stelzengasch; die Claudius Gothius und Tetricus der Gewerbslauben
47/49; öie 6 Kleinbrvnzen des Tetricus vom Hause Kastner Blauwolkew-
gasse 2lr. 2^. Nichk zu vergessen den Wanzenauer Schiffsfund mit sei
nen 48 Kleinbronzen von Gallienus, Claudius II., Quintillus und Te-
tricus Der Schahfund von Sanö gäbedazu einen interessan-
ten Hinweis auf die Anmarschlinie über das Ostufer des
R h e ins.

Was öen Fundort anbetrifft fo weih E. Wagner in seinen „Fund-
stätten und Funde" weder von Aömerfunden in oder bei Sand noch bei
Appenweier zu berichten, doch zieht ja die grohe römische Strahe Offenburg-
Daden dicht an Appenweier vorbei und von nordwestlich des Bahnhvsses
zitiert Wagner einen Grabhügelfund der Hallstattzoit. Bielleicht ist unser
Depotfund ein erstes Jndizium für antiken ülrsprung öer Straho Appen-^
weier—Sand—Kork—Kehl, öie noröwärts der unteren Kinzig das badische
Hinterland mit Strahburg verbunden hätte, wie südwärts der Kinzig eine
antike Strahe Strahburg—Marlen—Offenburg zu suchen ist und zwar ohne
dah die eine die andere ausfchlieht. Jedenfalls ist öer Fund von Sand
geeignet, die Lokalforscher erneut auf öie bisher noch problematischr römische
Linie Appenweier—Kehl—Strahburg aufmerksam zu machen und nach wei-
teren Zeugnissen zu fuchen, insbesonders auch nach einem spätrömischen Kehler
Brückenkopf zur spätrömischen Festung Argentorarum — etwa nach Art der
Brückenköpfe von Kastel vor Mainz, Deutz vor Köln und Wyhlen vor Augst.

Avbert Fvrrer, Strahburg i. E.

Vesprechungen.

Karl Schnmacher, Das Lanö zwischen Aeckar unö Main in öer alamanni-
schen und fränkischen Zeit. Duchen (Baden) 1926. (Zwischen Beckar und
Main. Heimatblätter des Bezirksmuseums Buchen, herausgegeben von Karl
Lrunzer. Heft 9.)

Während der merowingischen Perioöe berühren sich geschichtliche und
archäologische Forschung in breiter Front. Die Reihengräberfelder stellen
zusammen mit anderen archäologischen Quellen den Aachlah der jüngsten
archäologisch zu bearbeitenden Periode Mitteleurvpas öar; die schriftliche
Pleberlieferung ist für den gleichen Zeitraum bereits in gewifsem Mahe vor-
handen, aber doch noch so spärlich, öah sie öringenö öer Ergänzung öurch
andere Quellen bedarf. Der Jnhalt der Reihengräber ist lange ein Stiefkind
der Archäologie gewesen; auch gingen die spärlichen Versuche, welche sie mit
der schriftlichen äleberlieferung in Berbinöung bringen wollten, niemals tiek
genug. Die Geschichtswissenfchaft dagegen hat kaum jemals versucht, öie ihr

^ Vgl. dazu R. Forrer, Aeue Materialien z. nordwestl. Staötmauer-
ring öes röm. Strahburg (Anz. f. elsäfs. Alt. 1915 p. 523).

^ Vgl. R. Forrer, Die Gräber- unö Münzschatzfunde im römischen
Strahburg (Anz. f. kl. Alt. 1916, 730, fpez. p. 786).

5 R. Fvrrer, Cin versunkener spätantiker Mühlsteintransport in Wan-
zenau bei Strahburg (Anz. f. elsäss. Alt. 1911, p. 141).

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