kvhlenstückchen, Knvchenresteri, Feuersteinabfällen unö Feuersteinwerkzeugen.
Jn der Kulturschicht fanden sich die Werkzeuge um so häusiger, je weiter ich
gegen die Hinterwand öer Höhle grub. Etwa zwei Meter Vvn ihr entsernt
stiesz ich auf einen grösteren Kalksteinblock, ein grvhes Rheingerölle. Runö
herum fanden sich die Silexwerkzeuge und Abfallsplitter am häufigsten. Je
weiter ich mich von ihm entfernte, öesto spärlicher wuröen si-e. Schvn in
einem Ülmkreis von etwa einem Meter Radius erwies sich öie Kulturschicht
als beinahe leer. Der Block hatte also vermutlich als Werktisch gedient.
Trotz der kleinen Fläche und der geringen Mächtigkeit der Kulturschicht (etwa
1 ckm) erwies sie sich als auffallenö reich an guten Werkzeugen. Jch sand
deren etwa 100 Stück. 2lm häufigsten sind winzige schmale Messerchen, z. T.
mit abgestumpftem Rücken, dann prächtig gearbeitete kleine Schaber, auch
Doppelschaber, meist nicht gröher als ein Fingernagel, öann einige schöne
Kantenstichel, ferner einige gröstere und breitere Klingen, von denen die
gröhte nur 5 cm mah. Der wichtigste Fund sind etwa ein halbes Dutzend
geometrischer Feuersteine von öen bekannten Tardenoisienthpen, die zeigen,
dah die ganze Kultur dem Azilien angehört.
2lus diese Kulturschicht stieh ich an keiner anderen Stelle der Höhle
mehr. Ülnter ihr lag eine Schicht bestehend aus Korallenkalkbruchstücken und
feinenr Rheinsand. Diefer nahm nach der Tiese zu immer mehr überhand, die
Kvrallenkalkbrocken wurden seltener, dasür traten immer häufiger und gröher
Rheingerölle auf.
Dieser Rheinschotter liegt etwa 23 m über öem Rheinspiegel. Er gehört
also, wie ich öurch Messungen bei Eimeldingen und Steinenstadt feststellen
konnte, der Rheinüiederterrasse an. Mieg, der die Höhlen bei Efringen aus-
gegraben hat, stieh ebenfalls auf derartige Schotter. Er gibt aber mit
30 m ihre Höhe über dem Rhein zu groh an. Sie sind ebenfalls Rieder-
terrasse und etwa 24 m über dem Rhein gelegen. Die Feuersteinwerkzeuge,
die er damals ausgegraben hat, stimmen in ihrem Thpus vollkommen mit
den von mir am Jsteiner Klotz ausgegrabenen überein. Damit ist festge-
stellt, dah seine Funde ebenfalls dem 2lzilien angehören. Bekanntlich ist
sich Mieg nie über ihr 2llter recht klar geworden.
Jn höherer Lage fanö ich an mehreren Stellen der Höhle neolithische
Kulturreste; eine Hornsteinpfeilspitze, ein geschliffenes Steinbeil aus Serpentin,
Feuersteinsplitter, Knochenreste und anöeres."
Ganz zweiselhaft sind die 2lngaben von Prof. W. Freuöenberg über
einen Löhmenschen aus dem Kaiserstuhl. Wie darf man aus einem solchen
alten Sammlungsstücke, dessen Fundort nicht einmal ganz sicher steht, Schlüsse
ziehen, wie es Freudenberg in der Zeitschrift für Ethnvlogie 1928, p. 330, tat.
Damit nicht weiterer Ülnfug in öer Literatur angerichtet wird, sei öiese
Rotiz gebracht.
Neolithisches.
Bei Bechtersbohl (2lmt Walöshut) sammelte Herr Karl Döbele in
Murg, ein 7 cm langes Bruchstück eines flachen 2sts cm öicken Steinbeiles.
Es war auf beiden Seiten flach geschlisfen unö mit beiderseits angeschliffener
scharfer, beinahe gerader Schneide. Das Material ist ein mittel- bis klein-
körniger Diorit mit verstreuten, etwas grünlichen Plagivklasen und schwarzer
Hornblende, ganz schwach schiefrig, zweifellos alpiner Herkunft.
194
Jn der Kulturschicht fanden sich die Werkzeuge um so häusiger, je weiter ich
gegen die Hinterwand öer Höhle grub. Etwa zwei Meter Vvn ihr entsernt
stiesz ich auf einen grösteren Kalksteinblock, ein grvhes Rheingerölle. Runö
herum fanden sich die Silexwerkzeuge und Abfallsplitter am häufigsten. Je
weiter ich mich von ihm entfernte, öesto spärlicher wuröen si-e. Schvn in
einem Ülmkreis von etwa einem Meter Radius erwies sich öie Kulturschicht
als beinahe leer. Der Block hatte also vermutlich als Werktisch gedient.
Trotz der kleinen Fläche und der geringen Mächtigkeit der Kulturschicht (etwa
1 ckm) erwies sie sich als auffallenö reich an guten Werkzeugen. Jch sand
deren etwa 100 Stück. 2lm häufigsten sind winzige schmale Messerchen, z. T.
mit abgestumpftem Rücken, dann prächtig gearbeitete kleine Schaber, auch
Doppelschaber, meist nicht gröher als ein Fingernagel, öann einige schöne
Kantenstichel, ferner einige gröstere und breitere Klingen, von denen die
gröhte nur 5 cm mah. Der wichtigste Fund sind etwa ein halbes Dutzend
geometrischer Feuersteine von öen bekannten Tardenoisienthpen, die zeigen,
dah die ganze Kultur dem Azilien angehört.
2lus diese Kulturschicht stieh ich an keiner anderen Stelle der Höhle
mehr. Ülnter ihr lag eine Schicht bestehend aus Korallenkalkbruchstücken und
feinenr Rheinsand. Diefer nahm nach der Tiese zu immer mehr überhand, die
Kvrallenkalkbrocken wurden seltener, dasür traten immer häufiger und gröher
Rheingerölle auf.
Dieser Rheinschotter liegt etwa 23 m über öem Rheinspiegel. Er gehört
also, wie ich öurch Messungen bei Eimeldingen und Steinenstadt feststellen
konnte, der Rheinüiederterrasse an. Mieg, der die Höhlen bei Efringen aus-
gegraben hat, stieh ebenfalls auf derartige Schotter. Er gibt aber mit
30 m ihre Höhe über dem Rhein zu groh an. Sie sind ebenfalls Rieder-
terrasse und etwa 24 m über dem Rhein gelegen. Die Feuersteinwerkzeuge,
die er damals ausgegraben hat, stimmen in ihrem Thpus vollkommen mit
den von mir am Jsteiner Klotz ausgegrabenen überein. Damit ist festge-
stellt, dah seine Funde ebenfalls dem 2lzilien angehören. Bekanntlich ist
sich Mieg nie über ihr 2llter recht klar geworden.
Jn höherer Lage fanö ich an mehreren Stellen der Höhle neolithische
Kulturreste; eine Hornsteinpfeilspitze, ein geschliffenes Steinbeil aus Serpentin,
Feuersteinsplitter, Knochenreste und anöeres."
Ganz zweiselhaft sind die 2lngaben von Prof. W. Freuöenberg über
einen Löhmenschen aus dem Kaiserstuhl. Wie darf man aus einem solchen
alten Sammlungsstücke, dessen Fundort nicht einmal ganz sicher steht, Schlüsse
ziehen, wie es Freudenberg in der Zeitschrift für Ethnvlogie 1928, p. 330, tat.
Damit nicht weiterer Ülnfug in öer Literatur angerichtet wird, sei öiese
Rotiz gebracht.
Neolithisches.
Bei Bechtersbohl (2lmt Walöshut) sammelte Herr Karl Döbele in
Murg, ein 7 cm langes Bruchstück eines flachen 2sts cm öicken Steinbeiles.
Es war auf beiden Seiten flach geschlisfen unö mit beiderseits angeschliffener
scharfer, beinahe gerader Schneide. Das Material ist ein mittel- bis klein-
körniger Diorit mit verstreuten, etwas grünlichen Plagivklasen und schwarzer
Hornblende, ganz schwach schiefrig, zweifellos alpiner Herkunft.
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