Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/1928(1928)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0320
DOI Heft:
Heft 10
DOI Artikel:Revellio, Paul: Kastellangen bei Hüfingen
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Eines der schwierigsten Probleme, das es bei dem derzeitigen Stand der
Grabung zu lösen gilt, ist die Frage, wie das zahlreiche Spätlatenematerial.
das sür das Fundilnventar geradezu bezeichnend ist, zu beurteilen ist. Da
herrscht der spätkeltische Kochtopf fast ausschliehlich, ebenso die feinere
schwarze mit eingeglätteten geometrischen Ornamenten verzierte spätkeltische
Ware, wie wir sie von dsr Gasfabrik unö vom Münsterhügel bei Pasel und
von Hochstetten kennen. Dazu gesellen sich keltifche Fibelformen unö keltische
Münzen. Sind diese Funda der Äiederschlag einer vorrömischen keltischen
Mederlassung — etwa eines Oppidums öer Helvetier oder gehören sie
zum Jnventar der frührömischen Kastellbefahung? Die Ülntersuchungen der
lehten beiden Jahre haben nichts ergeben, was für die Annahme einer
grösteren vorrömischen Anlage spricht. Namentlich hat ein Suchgraben.
der vom Südtor des grohen Lagers in einer Länge von 6ö m bis zur Dög-
ginger Landstrahe geführt wurde, nicht eine einzige Scherbe zutage gefördert.
Dadurch ist die Aussicht in öer einzig möglichen Richtung, nämlich nach
Süden zu noch die Gräben eines keltischen Oppidums zu finden, sehr gering
geworden.
Vielleicht liegt der Grund für ösn Spätlatenecharakter des Fundinven-
tars in der Äationalität der Besatzung. Dah irreguläre Formationen für
den Besatzungsdienst herangezogen sein müssen und dah sie vielleicht ihre
Spuren in dem Gebrauchsinventar zurückgelassen haben, darauf hat Ritter-
ling (Zur Geschichte des römischen Heeres in Gallien unter Augustus
B. O. 114/15) und nach ihm Barthel schon hingewiesen. 2luf öas LaMellum,
Grabung zu lösen gilt, ist die Frage, wie das zahlreiche Spätlatenematerial.
das sür das Fundilnventar geradezu bezeichnend ist, zu beurteilen ist. Da
herrscht der spätkeltische Kochtopf fast ausschliehlich, ebenso die feinere
schwarze mit eingeglätteten geometrischen Ornamenten verzierte spätkeltische
Ware, wie wir sie von dsr Gasfabrik unö vom Münsterhügel bei Pasel und
von Hochstetten kennen. Dazu gesellen sich keltifche Fibelformen unö keltische
Münzen. Sind diese Funda der Äiederschlag einer vorrömischen keltischen
Mederlassung — etwa eines Oppidums öer Helvetier oder gehören sie
zum Jnventar der frührömischen Kastellbefahung? Die Ülntersuchungen der
lehten beiden Jahre haben nichts ergeben, was für die Annahme einer
grösteren vorrömischen Anlage spricht. Namentlich hat ein Suchgraben.
der vom Südtor des grohen Lagers in einer Länge von 6ö m bis zur Dög-
ginger Landstrahe geführt wurde, nicht eine einzige Scherbe zutage gefördert.
Dadurch ist die Aussicht in öer einzig möglichen Richtung, nämlich nach
Süden zu noch die Gräben eines keltischen Oppidums zu finden, sehr gering
geworden.
Vielleicht liegt der Grund für ösn Spätlatenecharakter des Fundinven-
tars in der Äationalität der Besatzung. Dah irreguläre Formationen für
den Besatzungsdienst herangezogen sein müssen und dah sie vielleicht ihre
Spuren in dem Gebrauchsinventar zurückgelassen haben, darauf hat Ritter-
ling (Zur Geschichte des römischen Heeres in Gallien unter Augustus
B. O. 114/15) und nach ihm Barthel schon hingewiesen. 2luf öas LaMellum,