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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 12
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Hormuth, Karl: Eine mesolithische Siedlung auf dem Atzelbuckel bei Mannheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0388

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dah die Düne s. Zt. nvch in Bewegung war; Feuerstellen unö öergleichen
wurden zerstört und das Material über die Fläche zerstreut und zugeweht
Das seit neun Jahren gesaminelte Fnndmaterial besteht zunächst aus
einer Menge Absallsplitter. 2lls Rohmaterial wuröen öie verschiedensten
Gesteine wie Muschelkalk- und Jurahornsteine, Quarzporphyr, Jaspis und
Quarz benutzt. Das Wsrkmaterial stammt aus den Äeckar- und Rhein-
schottern, öenn viele Nuclei und Absallstücke zeigen zum Teil noch die Ge-
röllsläche.

Nbb. 158. Teilansicht der Fundstclle am Atzelbuckel.

Eigentliche Artefakte können nur selten aufgefunden werden. Durch viele
Jahre beöurfte es intensiver Sucharbeit und öauernder Deobachtung öer
Fundstelle, bis eine kleine Reihe guter Stücke zusammengebracht war. Die
Werkzeuge haben nur geringe Gröhe, was in erster Linie öurch das schlechte
Rohmaterial bedingt ist. Gerade öieser Qmstand weist aber auf ein hohes
2llter öer Artefakte hin, denn im Aeolithikum wuröe für besferes Werkzeug
das Material von weither eingeführt und Ladurch öie Herstellung gröherer
Stücke ermöglicht. Die Dearbeitung der manchmal kaum fingernagelgrosten
Artefakte ist zum Teil eine so feine und vorzügliche, wie sie nur im ausgehen-
den Paläolithikum vder im Mesolithikum anzutreffen ist.

Anter den Artefakten treten viele Formen aus, öie für öas MesolitHi-
kum thpisch sind. Autzer einigen Messerchen mit un,d ohne Randbearbeitung
fanden sich winzige Schaberchen, Kratzer von verschiedener Form unö ein
echter Stichel mit Stichelabschlag auf der einen und feinster Retuschierung auf
öer anderen Seite. Eine schön gearbeitete Porphyrspitze hat große Aehn-
lichkeit mit Moustiersormen; ein „Halbkeil" von roher Fvrm und Bearbeitung
und ein „Doppelbohrer" könnten sehr wohl öem Altpaläolithikum zugewiesen
werden. Don den Pseilspitzen mit Querretusche fand sich bis jetzt nur ein
einziges Stück.

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