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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 12
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Gutmann, Carl: Schanzen bei Rothenfels (Amt Rastatt)
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0391

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er gegen Süde,n. zu an Breite, aber nicht an Höhe, abnimmt. 2ln der West-
seite geht er in dis natürliche Döschung öeB DerghangeS über. Die iZnnen-
seite deS Rundwalles umzieht ein Grabeg von etwa 6 m oberer lichter Dreite
und 3—4 m TiefL Er schlieht die eigentliche Hochburg ein, eine kleine Kuppe
von etwa 18 m Durchmesser, öie den eben besprochenen Runöwall um
1 m überragt, so daß also öie Böschung von öer Grabensohle bis zum Plateau
etwa 5 m hoch ist. Auch auf öer Süöseite in öer Fortsehung öes Berg-
rückens ist der eigentlichen Feste ein Vorplatz von ca. 18 m Länge vorge-
lagert, der sich leicht nach Süden abdacht und durch einen kräftigen iWall
abgeschlossen wivd. Dieser südliche Vorwall hat innen eine Höhe von etwa

2 m und sällt nach ö-er Austenseite in einer steilen Döschung von 5 m
ab. Er seht wie der Hauptwall an öem östlichen Berghang an unö zieht im
Dogen zum Döesthang hinüber, um dort sich mit ö-em Hauptwall zu ver-
einigen. Durch ihn wirö öie Bergseste an öem Punkt von dem südlich sich
ausbveitenden Devgstock getrennt, wo öer Berggrat sich am epgsten zusam-
menzieht. Zu seiner Derstärkung ist hier der Dergrücken öurch einen vor-
gelegten Gvaben abgeschnitten.

Eine Döasserstelle konnte bei dieser Anlage nicht nachgewiesen werden.
Die Döasserversorgung erfolgte jedenfalls über öen östlichen Steilhang aus>
der Murg.

Die Entfevnung öer beiden Schanzen voneinander beträgt in der Luft-
linie rund 520 m. Die Frage nach der Zeitstellung der Anlagen muh offen
bleiben, solange noch keine Dodenuntersuchungen Aufschluh gegeben hgben.
Vch möchte jeöoch nicht versäumen, auf öie offensichtliche Llebereinstimmung
in der Anlage mit dem von Geh. Rat Prof. Deecke in Fundberichte Heft 5
1926 veröffentlichten Ringwall auf öem Semperbuck bei Schwerzen aufmerk-
sam zu machen. Das Prinzip öer Defestigung ist in beiöen Fällen so über-
einstimmend, dast jedenfalls beide Refugien in ein .unö öieselbe Heit zu
setzen sind.

Sehr auffällig ist die Kleinheit Ler Anlagen. Einem grötzeren Stamme
können sie nie als Zuflucht gedient haben. Die kleinere Schanze konnte nur
einer Sippe Schutz bieten, wähvend die grötzere mit ihren Dorplähen etwas
väumlicher erscheint. Dr. Karl Gutmann - Rastatt.

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