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Burkhardt, Johannes [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0017

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Benndorf. Beuchlitz.

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durch ein f ausgezeichnet, zum entsprechenden apoc. Zeichen verwandt. — Die
dritte Glocke von 0,92m Durchmesser ist erst 1818 von G. A. Zeitheim in Naum-
burg gegossen.

Fig. 6.

comomcAQi


DEPELLAT


Beuchlitz.

Schwesterkirchdorf von Holleben, 12,2 Km. nordnordwestlich von Merseburg
an der Halle-Lauchstedter Chaussee, heisst ursprünglich Pichelitz und gehörte nach
Urkunde vom 4. Januar 1347 (Dreihaupt, Beschreibung des Saalkreises, S.68ff.)
zu dem Schlosse Schkopau. Mit diesem war es also wahrscheinlich schon 1291
von Albert dem Entarteten an die Markgrafen Otto IY. und Konrad von Branden-
burg (aus dem askanischen Hause) verkauft worden und kam 1320 nach dem Aus-
sterben der askanischen Markgrafen von Brandenburg an Agnes, die Wittwe des
Askaniers Heinrich. Seit 1347 war Beuchlitz mit Schkopau wieder erzbischöflich
Magdeburgischer Besitz und kam erst 1444 durch Kauf an das Hochstift Merseburg.

Das schriftsässige Bittergut gehörte im 17. Jahrh. denen von Sack.

Ein bestimmter chronologischer Anhalt für die Erbauung der spätgothischen
Kirche wäre in einem Datum zu finden, welches in Minuskeln in theils doppelten,
theils einfachen Zügen unter die mit Kreuzblume gekrönte und mit Fialen flankierte
Sakramentnische in der nördlichen Wand des halbachteckig schliessenden Chors
eingemeisselt ist, wenn dieselbe, obschon nach Umständen thunlichst vom Putz
befreit, genau lesbar wäre. Wir beschränken uns, die Züge dieser Inschrift Eig. 7

Fig. 7.

wiederzugeben, ohne für die Lesung ano dni m° cccc° lvi mehr Dichtigkeit als
die der ersten drei Wörter in Anspruch zu nehmen. — Das Gewölbe des Chores
zeigt eine auffällige Structur: die einzelnen Joche sind etwa nur Vs s0 'an£
breit, die Kappen sind kreuzgrätig in die von Nord nach Süd geschlagenen Stich-
bogen eingewölbt.

Im übrigen bietet das Kirchen-Gebäude für die Archäologie nichts In-
teressantes.

Der im Chor an gewöhnlicher Stelle errichtete hölzerne Schnitzaltar trägt auf
der Rückseite die folgende Inschrift in grossen lateinischen Lettern:
 
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