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Kreis Merseburg.
DURCH DAS FEIER BIN ICH GEFLOSSEN JOHAN JACOB HOFFMAN
HAT MICH GEGOSSEN ANNO MDCLXXVII.
Die dritte von 0,55ra Durchmesser und 0,44“ Höhe trägt zwischen Schnüren
die in Fig. 25 abgebildeten Medaillons: Crucifixus mit beigeschriebenen a to,
die Evangelistensymbole Löwe und Stier, eine Rosette; unter dem Kranz einen
Löwen und einen Adler (?) aus einer andern Collection von Evangelistensymbolen.
Daspig.
Filialkirchdorf von Cröllwitz am linken Ufer der Saale, heisst ursprünglich
Daspk. Nach einer Urkunde vom 14. Februar 1377 verkaufte ein Johannes Boze,
gesessen zu Osterwicz, und Albrecht Boze, gesessen zu Kokzen (Kötzschen) —
Gebrüder — und Conrad Boze, ihr Vetter, ihren Zcenden (Zehnten) in dem Dorfe
und Felde Daspk (vergl. die Urkunden des Stifts S. Sixti zu Merseburg N. M. 1,4).
Das Dorf war stift- merseburgisches Lehen, gehörte aber mit Cröllwitz in das
Amt Weissenfeis (s. Cröllwitz) und unter den Gerichtsstuhl Burgwerben.
Die kleine Kirche ist ein ziemlich roher, anscheinend aber alter Bau. Der
Thurm steht im Osten, sein Untergeschoss dient als Altarraum und zeigt in der
Nordwand eine kleine in einfachem Halbkreis gedeckte Nische; doch kann diese
auch erst im Spätmittelalter eingebrochen sein, etwa gleichzeitig mit den unregel-
mässigen Spitzbogenfenstern des Schiffs. Die westliche Wand des letzteren hat
keinerlei Lichter. An derselben ist eine, wie es scheint aber schon früh vorge-
nommene Erhöhung des ursprünglichen Dachfirstes zu erkennen, die sich durch
Vergrösserung der Basiswinkel des Giebeldreiecks deutlich markiert. Ein Stein-
kreuz, dessen Fussbalken in die ursprünglichen Giebelkanten fällt, während Kopf
und Arme über den First hinausragten, ist dadurch vollständig in das Mauerwerk
gezogen.
Auf das ehemalige Vorhandensein eines Schnitzaltars lässt vielleicht eine
Statuette der — nunmehr kopflosen — Maria mit Christkind im zweiten Stock-
werk des Thurmes schliessen.
Die zwei grösseren Glocken von 0,94 und 0,60“ Durchmesser sind von
„Lorentz Richter in Hall“ 1612 bezgw. 1606 gegossen, die dritte von 0,45“Durch-
messer hat die Umschrift:
AVS C> DEM A FEVER 0 FLOS A ICH A CHRISTOPH A GROS A
GOS A MICH A 1607 A
Dehlitz an der Saale.
Pfarrkirchdorf, 12 Km. südlich von Merseburg am Rippach, welcher hier in
die Saale fliesst und die Grenze bildet zwischen den Kreisen Merseburg und Weissen-
fels, ehemals zwischen den Bisthümern Merseburg und Naumburg und den Gauen
Chudici einerseits und Weitaha und Tuchurini andrerseits. Hier wurden einst
Landtage gehalten. Einem solchen wohnte Bischof Dietrich von Merseburg im
Kreis Merseburg.
DURCH DAS FEIER BIN ICH GEFLOSSEN JOHAN JACOB HOFFMAN
HAT MICH GEGOSSEN ANNO MDCLXXVII.
Die dritte von 0,55ra Durchmesser und 0,44“ Höhe trägt zwischen Schnüren
die in Fig. 25 abgebildeten Medaillons: Crucifixus mit beigeschriebenen a to,
die Evangelistensymbole Löwe und Stier, eine Rosette; unter dem Kranz einen
Löwen und einen Adler (?) aus einer andern Collection von Evangelistensymbolen.
Daspig.
Filialkirchdorf von Cröllwitz am linken Ufer der Saale, heisst ursprünglich
Daspk. Nach einer Urkunde vom 14. Februar 1377 verkaufte ein Johannes Boze,
gesessen zu Osterwicz, und Albrecht Boze, gesessen zu Kokzen (Kötzschen) —
Gebrüder — und Conrad Boze, ihr Vetter, ihren Zcenden (Zehnten) in dem Dorfe
und Felde Daspk (vergl. die Urkunden des Stifts S. Sixti zu Merseburg N. M. 1,4).
Das Dorf war stift- merseburgisches Lehen, gehörte aber mit Cröllwitz in das
Amt Weissenfeis (s. Cröllwitz) und unter den Gerichtsstuhl Burgwerben.
Die kleine Kirche ist ein ziemlich roher, anscheinend aber alter Bau. Der
Thurm steht im Osten, sein Untergeschoss dient als Altarraum und zeigt in der
Nordwand eine kleine in einfachem Halbkreis gedeckte Nische; doch kann diese
auch erst im Spätmittelalter eingebrochen sein, etwa gleichzeitig mit den unregel-
mässigen Spitzbogenfenstern des Schiffs. Die westliche Wand des letzteren hat
keinerlei Lichter. An derselben ist eine, wie es scheint aber schon früh vorge-
nommene Erhöhung des ursprünglichen Dachfirstes zu erkennen, die sich durch
Vergrösserung der Basiswinkel des Giebeldreiecks deutlich markiert. Ein Stein-
kreuz, dessen Fussbalken in die ursprünglichen Giebelkanten fällt, während Kopf
und Arme über den First hinausragten, ist dadurch vollständig in das Mauerwerk
gezogen.
Auf das ehemalige Vorhandensein eines Schnitzaltars lässt vielleicht eine
Statuette der — nunmehr kopflosen — Maria mit Christkind im zweiten Stock-
werk des Thurmes schliessen.
Die zwei grösseren Glocken von 0,94 und 0,60“ Durchmesser sind von
„Lorentz Richter in Hall“ 1612 bezgw. 1606 gegossen, die dritte von 0,45“Durch-
messer hat die Umschrift:
AVS C> DEM A FEVER 0 FLOS A ICH A CHRISTOPH A GROS A
GOS A MICH A 1607 A
Dehlitz an der Saale.
Pfarrkirchdorf, 12 Km. südlich von Merseburg am Rippach, welcher hier in
die Saale fliesst und die Grenze bildet zwischen den Kreisen Merseburg und Weissen-
fels, ehemals zwischen den Bisthümern Merseburg und Naumburg und den Gauen
Chudici einerseits und Weitaha und Tuchurini andrerseits. Hier wurden einst
Landtage gehalten. Einem solchen wohnte Bischof Dietrich von Merseburg im