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Burkhardt, Johannes [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0246

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Treben. Trebnitz.

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Rückseiten der Flügel sind bemalt, die des ersteren mit der Verhöhnung Christi,
die des letzteren mit der Kreuztragung.

Die von den offenen Seitenflügeln gedeckten Seitenblätter der Rückwand ent-
halten links eine Heilige mit einem Kreuz und einem Aal(?), rechts Jacobus mit
einem Pilgerhut und Schwert.

Die Bedeckung des Altars bildet ein Halbkreisfeld mit dem Bilde eines
jüngsten Gerichts, unter welchem links ein Wappen mit Schachbrettmuster von

Fig. 228.

^ ^ JD

rothen und weissen Feldern, rechts ein quergetheilter Schild mit 3 schwarzen
springenden Löwen angebracht sind.

In der Mitte der Predella steht ein Heiliger in vergoldetem Ober- und weissem
Untergewande zur rechten des Erzengels Michael, welcher mit dem Drachen kämpft;
links davon ein quadrierter Schild mit zwei springenden schwarzen Löwen im
gelben rechten oberen und linken unteren Feld, rechts ein quergetheiltes Schild,
das rechte leere Feld schwarz, das linke gelb mit einem springenden rothen
Bracken.

Auf dem Thurme hängen zwei Glocken, die eine von 1,03m Durchmesser
mit dem periodischen Einzelblatt unter der Minuskelumschrift:

011110 Ö0iit in q . m 12 örifl ,

bei 1. 2. mit den unter Kötzschen Fig. 73 und 74 abgebildeten Medaillons, die
andre von 0,59m Durchmesser ist alt und hat wreder Schrift noch Bild.

Vergl. Puttrich, Abth. I, Bd. I. ser. 2, S. 19. 20. und Taf. 9.

Trebnitz.

Schwesterkirchdorf von Creipau am rechten Ufer der alten Saale 3,7 Km.
südöstlich von Merseburg. Unter andern Gütern übergab Bischof Werner von
Merseburg am Tage der Einweihung des Klosters St. Petri, 1. August 1091, dem-
selben als Eigenthum auch das Dorf Trebnitz. Am 14. Juli 1334 verkaufte Bischof
Gebhard von Merseburg dem Unterstift S. Sixti daselbst eine halbe Hufe in den
Feldern des Dorfes Trebcnicz (N. M. I. 4,91), auch Trebenitz. Es befand sich hier
ein Vorwerk, welches dem Bischof von Merseburg gehörte, aber im 16. Jahrh. an
die Unterthanen vererbt wurde. Bis zur Reformation hatte Trebnitz seinen eigenen
Pfarrer.
 
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