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Kreis Merseburg.
Delitz am Berge.
Mutterkirchdorf, 9,4 Km. nordwestlich von der Kreisstadt an der Chausee
von Lauehstedt nach Halle gelegen, heisst ursprünglich Dalizi und befindet sich
unter den Ortsnamen des Hassegaues im Hersfelder Zehntverzeichniss, welche
Abgaben an die Kirchen in Osterhausen, Riestedt und Allstedt zu geben hatten.
Das Bisthum Naumburg hatte nach der Bestätigungsurkunde Papst Gregor’s IX.
d. a, 1228 auch Besitzungen in Delcz in der Pfalz Sachsen. In einer Urkunde von
1347, die Dreihaupt in der Beschreibung des Saalkreises mittheilt, wird Delitz
als Zubehör des Schlosses Schkopau aufgeführt. Im Jahre 1379 vermacht der
Canonicui zu Merseburg Busso von Querfurth der Kirche zu Merseburg mit
Bewilligung des Grafen Gebhard von Mansfeld und seiner Erben zwei Hufen zu
Deltz. Im jüngeren Merseburger Calendarium und Güterverzeichniss wird der
Ort öfter genannt: Dolez, Dolecz, Dolicz, Deliz (ca. 132o). Von ihm nannte sich
das Ministerialengeschlecht derer von Delcz, z. B. Tilico de Delcz (N. M. II. 3 Nr. 20)
im Jahre 1327. Nach der Halberstädter Archidiakonatsmatrikel gehörte es ca. 14t0
zu der sedes Hullcken (Holleben).
Die Kirche entstammt der Epoche des Uebergangsstils und ist gut und ohne
wesentliche Veränderungen erhalten. Der Thurm im Westen, von gleicher Breite
mit dem Schiff, steht mit dem letzteren durch zwei Spitzbogen in Verbindung,
welche auf Kämpfersimsen beistehender Profilierung (Fig. 26) über besockelten
Pfeilern aufsetzen. Die Fenster im Obergeschoss, je zwei nach Osten und
Westen, je eins nach Süden und Norden, bestehen jedes aus zwei im spitzen Klee-
blattbogen gedeckten Lichtern, die durch eine Säule mit Kelchcapitäl unter vier-
eckiger Plinthe, (ohne trennenden Halsring aus dem Schaft hervorwachsend,) und
mit doppelwulstiger auf Plinthe ruhender Basis getrennt sind (Fig. 27).
Kreis Merseburg.
Delitz am Berge.
Mutterkirchdorf, 9,4 Km. nordwestlich von der Kreisstadt an der Chausee
von Lauehstedt nach Halle gelegen, heisst ursprünglich Dalizi und befindet sich
unter den Ortsnamen des Hassegaues im Hersfelder Zehntverzeichniss, welche
Abgaben an die Kirchen in Osterhausen, Riestedt und Allstedt zu geben hatten.
Das Bisthum Naumburg hatte nach der Bestätigungsurkunde Papst Gregor’s IX.
d. a, 1228 auch Besitzungen in Delcz in der Pfalz Sachsen. In einer Urkunde von
1347, die Dreihaupt in der Beschreibung des Saalkreises mittheilt, wird Delitz
als Zubehör des Schlosses Schkopau aufgeführt. Im Jahre 1379 vermacht der
Canonicui zu Merseburg Busso von Querfurth der Kirche zu Merseburg mit
Bewilligung des Grafen Gebhard von Mansfeld und seiner Erben zwei Hufen zu
Deltz. Im jüngeren Merseburger Calendarium und Güterverzeichniss wird der
Ort öfter genannt: Dolez, Dolecz, Dolicz, Deliz (ca. 132o). Von ihm nannte sich
das Ministerialengeschlecht derer von Delcz, z. B. Tilico de Delcz (N. M. II. 3 Nr. 20)
im Jahre 1327. Nach der Halberstädter Archidiakonatsmatrikel gehörte es ca. 14t0
zu der sedes Hullcken (Holleben).
Die Kirche entstammt der Epoche des Uebergangsstils und ist gut und ohne
wesentliche Veränderungen erhalten. Der Thurm im Westen, von gleicher Breite
mit dem Schiff, steht mit dem letzteren durch zwei Spitzbogen in Verbindung,
welche auf Kämpfersimsen beistehender Profilierung (Fig. 26) über besockelten
Pfeilern aufsetzen. Die Fenster im Obergeschoss, je zwei nach Osten und
Westen, je eins nach Süden und Norden, bestehen jedes aus zwei im spitzen Klee-
blattbogen gedeckten Lichtern, die durch eine Säule mit Kelchcapitäl unter vier-
eckiger Plinthe, (ohne trennenden Halsring aus dem Schaft hervorwachsend,) und
mit doppelwulstiger auf Plinthe ruhender Basis getrennt sind (Fig. 27).