Creipau. Cröllwitz.
27
Anno Diti 1544
miTWOC »ACH Ki
LIAtli iST in GOT
VORSCHiDEtt DER
ERBAR inn[CK]ER [HAttSJ
VOIt HAR [S] D G G.
Im Uebrigen ist die Kirche äusserlich durch mannichfache spätere Anbauten
entstellt.
Im Innern des Chors ragen in den Ecken und in entsprechenden Zwischen-
räumen an den Wänden in etwa Zweidrittelrundung über die Mauer hervortretend
schilfrohrartig in drei Absätzen sich verjüngende Wandsäulen auf und verlaufen
oben in die das Gewölbe stützenden Rippen von einer dem Geschmack der Er-
bauungszeit entsprechenden Profilierung; die drei östlichsten derselben stützen
Gewölbkappen, die den polygonen Chorabschluss mit dem den Chor wie das Schiff
deckenden Tonnengewölbe verbinden.
Der massive Thurm enthält im Erdgeschoss zwei durch eine Scheidewand
getrennte Kreuzgewölbe ohne Rippen, die durch kleine Spitzbogenthüren mit dem
Schiff in Verbindung stehen. Unter einem derselben liegen die Theile eines Tauf-
steins mit sehr flach ausgehöhltem, am oberen Rand achteckigen und an den Ecken
mit Engelsköpfen verzierten Gefäss von 0,72m Durchmesser zwischen den Ecken,
auf dessen oberem Rand in Eractur die Umschrift steht:
SK. SKartimts Scbaimuelius. ffiattfyeie ©cper custos. Die
Mtterleit Jacob Ibe^ün Sticol. prhtc3. Mnuo 562,7.
Die Figuren eines Schnitzaltars, die unlängst noch vorhanden waren, sind
dem Vernehmen nach an einen wandernden Jünger Mercnrs verkauft.
Auf dem Thurm hängen drei Glocken von 1,14, 0,92 und 0,7 lm Durchmesser,
der Reihe nach von Gebrüder Ulrich in Laucha 1798, Johann Jacob Hoffmann
in Halle 1695 und Er. Mayer in Eisleben und Rudolstadt 1845 gegossen.
Cröllwitz.
Mutterkirchdorf, 7 Km. südlich von Merseburg am linken Ufer der Saale
gelegen, heisst ursprünglich wohl Krollewitz (1541 Crolwitz), wie das andere in
der Nähe von Halle. Obwohl stift-merseburgisches Lehen gehörte es zum Amt
Weissenfels und war bis zum Jahre 1678 mit der Parochie Wengelsdorf verbunden,
erhielt dann aber seinen eigenen Pfarrer.
Die freundliche Kirche, im 18. Jahrh. renoviert, ist ein spätgothischer Bau,
aussen mit Strebepfeilern besetzt und in der östlichen Wand des halbachteckig
schliessenden Chors mit einer Nische für eine nicht mehr vorhandene Passions-
gruppe versehen. Bunte Reihungen decken das Innere, die Fensterbögen sind mit
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Anno Diti 1544
miTWOC »ACH Ki
LIAtli iST in GOT
VORSCHiDEtt DER
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VOIt HAR [S] D G G.
Im Uebrigen ist die Kirche äusserlich durch mannichfache spätere Anbauten
entstellt.
Im Innern des Chors ragen in den Ecken und in entsprechenden Zwischen-
räumen an den Wänden in etwa Zweidrittelrundung über die Mauer hervortretend
schilfrohrartig in drei Absätzen sich verjüngende Wandsäulen auf und verlaufen
oben in die das Gewölbe stützenden Rippen von einer dem Geschmack der Er-
bauungszeit entsprechenden Profilierung; die drei östlichsten derselben stützen
Gewölbkappen, die den polygonen Chorabschluss mit dem den Chor wie das Schiff
deckenden Tonnengewölbe verbinden.
Der massive Thurm enthält im Erdgeschoss zwei durch eine Scheidewand
getrennte Kreuzgewölbe ohne Rippen, die durch kleine Spitzbogenthüren mit dem
Schiff in Verbindung stehen. Unter einem derselben liegen die Theile eines Tauf-
steins mit sehr flach ausgehöhltem, am oberen Rand achteckigen und an den Ecken
mit Engelsköpfen verzierten Gefäss von 0,72m Durchmesser zwischen den Ecken,
auf dessen oberem Rand in Eractur die Umschrift steht:
SK. SKartimts Scbaimuelius. ffiattfyeie ©cper custos. Die
Mtterleit Jacob Ibe^ün Sticol. prhtc3. Mnuo 562,7.
Die Figuren eines Schnitzaltars, die unlängst noch vorhanden waren, sind
dem Vernehmen nach an einen wandernden Jünger Mercnrs verkauft.
Auf dem Thurm hängen drei Glocken von 1,14, 0,92 und 0,7 lm Durchmesser,
der Reihe nach von Gebrüder Ulrich in Laucha 1798, Johann Jacob Hoffmann
in Halle 1695 und Er. Mayer in Eisleben und Rudolstadt 1845 gegossen.
Cröllwitz.
Mutterkirchdorf, 7 Km. südlich von Merseburg am linken Ufer der Saale
gelegen, heisst ursprünglich wohl Krollewitz (1541 Crolwitz), wie das andere in
der Nähe von Halle. Obwohl stift-merseburgisches Lehen gehörte es zum Amt
Weissenfels und war bis zum Jahre 1678 mit der Parochie Wengelsdorf verbunden,
erhielt dann aber seinen eigenen Pfarrer.
Die freundliche Kirche, im 18. Jahrh. renoviert, ist ein spätgothischer Bau,
aussen mit Strebepfeilern besetzt und in der östlichen Wand des halbachteckig
schliessenden Chors mit einer Nische für eine nicht mehr vorhandene Passions-
gruppe versehen. Bunte Reihungen decken das Innere, die Fensterbögen sind mit