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Burkhardt, Johannes [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0058

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(Gross-) Gohren. (Gross-) Görschen.

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Mantel eingegrabenen Zügen (Fig. 51): Crucifixus— Heiliger mit Münze (Nicolaus?)
— Barbara mit Kelch — der Donator (?). — Die kleinste Glocke bat einen Durch-
messer von 0,65 m und eine doppelläufige Majuskelumschrift. Die untere Reihe
mit kleineren Buchstaben giebt den Namen der Glocke, BGIJGDIÖTJI +, an, die

Fig. 52.

obere enthält den englischen Gruss, zwischen dessen Wörtern sechs Medaillons
stehen: 1. Pelikan, 4. Crucifixus mit beigeschriebenem Titulus, 2. 3. 5. 6. die Evan-
gelisten Symbole (Fig. 52). Die Ausprägung der letzteren ist sehr mangelhaft.

(Gross-) Görschen.

Mutterkirchdorf, 5,6 Km. südsüdöstlich von Lützen, wird eingetheilt in das
Norder-Ende und das Denker-Ende. In dem letzteren besass das Kloster S. Petri
vor Merseburg schon 1092 zwölf Hufen Land mit dem Zehnten an Korn. Am
21. Juni 1261 schenkt Markgraf Albert von Landsberg dem Abt dieses Klosters
Berward zwei Hufen in Gorscuwitz oder Gorskewitz, welche von Herrn Heinrich
Ritter von Veste erkauft worden sind (N. M. IV. 1,149).1 Abt Werner erkaufte
dazu 1272 noch die Gerichte und Jurisdiction über 17 Hufen zu Gross-Görschcip
Um 1276 gehört dieses Dorf zum Gerichtsstuhl Eisdorf. Im jüngeren Calendarium
und Güterverzeichniss heisst das Dorf Gorsne (N. M. 11.2,243. 250; 3,369). Auch
wird in einer Urkunde des Unterstifts St. Sixti zu Merseburg vom Jahre 1329
ein Pfarrer in Gorsne, Canonicus der Kirche St. Sixti, mit Namen Heinrich
genannt. — Nach dem Orte nennt sich die Familie von Görschen oder Gorsen

1 Das Original der betreffenden Urkunde befindet sich im Archiv der Universität Halle.
Kreis Merseburg. 4
 
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