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Burkhardt, Johannes [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0255

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244

Kreis Merseburg*.

davon keinen wieder und stellen anscheinend den Heiland an einem ankerförmigen
Kreuz vor, eine Kose zu Haupten, eine zu Füssen, eine unter jeder Hand, die

Fig. 241.

’ sein* schlecht gerathenen beiden andren sind dem Anschein nach Abdrücke von
Henkelmünzen (s. Fig. 241).

Zitzschen.

Filialkirchdorf von Gross-Dalzig im Königreich Sachsen, 9,3 Km. südöstlich
von Lützen, gehörte um 1276 zum Gerichtsstuhl Eisdorf, später schriftsässig zum
Rittergut Eythra, und der Rittergutsbesitzer von Eythra hatte die Collatur über
Zitzschen.

Die Kirche des Orts mitten auf dem Dorfplatze ist, an andrer Stelle als die
abgebrochene frühere, 1791—95 ganz neu erbaut. Das Geläute derselben, eins
der schönsten der Umgegend, besteht aus drei von den Gebrüdern „Ulriche“ in
Laucha 1794 gegossenen Glocken, welche 1,10, 0,86 und 0,72m Durchmesser haben.

Zölschen.

Schwesterkirchdorf von Teuditz, an der Ferse 2 Km. nordwestlich von Lützen
am Wege nach Merseburg gelegen, hatte bis 1544 seinen eigenen Pfarrer. Die
Kirche ist nach einer Inschrift in der Ostmauer des Chors 1788 und 1790 von
Grund auf neu erbaut, nur der Thurm ist älter. Eine Nische unter dem Kreuz-
gewölbe seines Untergeschosses bewahrt ein holzgeschnitztes Marienbild mit Christ-
kind ohne Kunstwerth.

Unter dem Walmdache des Thurmes befindet sich in dem von gepaarten
Rundbogenfenstern erleuchteten Obergeschoss der Glockenstuhl mit drei Glocken;
die grösste von 0,87m Durchmesser ist erst 1765 von Johann George Ulrich in
Laucha gegossen, die mittlere hängt zu ungünstig für eine Messung wie für genaue
Lesung, ihre Minuskelumschrift dürfte heissen:

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