Keuschberg. Kirchdorf.
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spätgothischen Gewölbes scheinen höchst phantastischer Art gewesen zu sein
(Fig. 66.) — Aus der ehemaligen Kirche in die neue herübergenommen sind ein
hölzernes defectes Christusbild, das auf dem Kirchboden liegt, und die drei Glocken
Fig. 66.
von 1,37, 1,09 und 0,68m Durchmesser. Die grösste hat die obere Umschrift
in Lapidarbuchstaben:
HIERON. MOERINGK IN ERFFVRDT GOS MICH ANNO MDCLXXXI.
und andere chronistische Notizen, ausserdem einen Crucifixus mit der Unter-
schrift .HUT (Jehovah) und am unteren Bord den hebräischen unpunktierten Spruch
Ps. 150, v. 1. Die zweite ist ein Umguss der Gebr. Ulrich in Laucha von 1795,
die letzte trägt die Minuskelumschrift:
Ijtlf + pt + manu mit fanctns lorntnuö
Das Satztrennungszeichen lässt an denselben Giesser wie den der
dritten Franklebener Glocke //\\ denken.
Kirchdorf.
Filialkirchdorf an der Saale, 7,05 Km. südlich von der Kreisstadt, bildet mit
Fährendorf eine Gemeinde. In einer Urkunde vom 14. Mai 1282 giebt K.
Rudolf I. dem Merseburger Bischof Friedrich von Torgau den Marktflecken
Lützen und Kirchdorf für das im Braunschweigischen liegende Dorf Ditthene.
Diesen Tausch bestätigte K. Adolph von Nassau am 8. Mai 1292. Einen
kaiserlichen Hof zu „Kirichdorff und zu der Vehsten, die da gelegen sein ufi
der Sale“ übereignet K. Karl IV. am 3. December 1348 dem Stift Merse-
burg. Diese beiden Güter wurden später zu dem Rittergut Dürrenberg vereinigt,
welches Kurfürst Friedrich August von Sachsen 1764 kaufte, um daselbst ein
Kreis Merseburg. 5
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spätgothischen Gewölbes scheinen höchst phantastischer Art gewesen zu sein
(Fig. 66.) — Aus der ehemaligen Kirche in die neue herübergenommen sind ein
hölzernes defectes Christusbild, das auf dem Kirchboden liegt, und die drei Glocken
Fig. 66.
von 1,37, 1,09 und 0,68m Durchmesser. Die grösste hat die obere Umschrift
in Lapidarbuchstaben:
HIERON. MOERINGK IN ERFFVRDT GOS MICH ANNO MDCLXXXI.
und andere chronistische Notizen, ausserdem einen Crucifixus mit der Unter-
schrift .HUT (Jehovah) und am unteren Bord den hebräischen unpunktierten Spruch
Ps. 150, v. 1. Die zweite ist ein Umguss der Gebr. Ulrich in Laucha von 1795,
die letzte trägt die Minuskelumschrift:
Ijtlf + pt + manu mit fanctns lorntnuö
Das Satztrennungszeichen lässt an denselben Giesser wie den der
dritten Franklebener Glocke //\\ denken.
Kirchdorf.
Filialkirchdorf an der Saale, 7,05 Km. südlich von der Kreisstadt, bildet mit
Fährendorf eine Gemeinde. In einer Urkunde vom 14. Mai 1282 giebt K.
Rudolf I. dem Merseburger Bischof Friedrich von Torgau den Marktflecken
Lützen und Kirchdorf für das im Braunschweigischen liegende Dorf Ditthene.
Diesen Tausch bestätigte K. Adolph von Nassau am 8. Mai 1292. Einen
kaiserlichen Hof zu „Kirichdorff und zu der Vehsten, die da gelegen sein ufi
der Sale“ übereignet K. Karl IV. am 3. December 1348 dem Stift Merse-
burg. Diese beiden Güter wurden später zu dem Rittergut Dürrenberg vereinigt,
welches Kurfürst Friedrich August von Sachsen 1764 kaufte, um daselbst ein
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