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Burkhardt, Johannes [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 8): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Merseburg — Halle a. d. S., 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.23937#0081

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72

Kreis Merseburg.

Die Kirche ist 1710 neu erbaut. Auf dem Therme hängen drei Glocken.
Die grösste von 1,09111 Durchmesser hat die obere Minuskelumschrift:

(l) anno Um ä»(2)mtuet 4 itunt (3.4) Jjilf i mana

bei 1 ein Medaillon mit Crucihxus, bei 2 Engel oder h. Veronica mit Schweisstuch
(Mg. 73), bei 3 eine Passionsgruppe und bei 4 das Halle’sche Stadtwappen (Fig. 74),

Fig. 78. Fig. 74.

V
*

unter der Schrift das mehrerwähnte Signum des ..Halle’schen Giesser’s.“ Die
mittlere Glocke von 0,90m Durchmesser trägt in Lapidarbuchstaben die Umschrift:

ANNO MDCXXVII DA GOSSEN MICH HIERONYMVS
VND MELCHIOR MOERINK IN ERFVRT IM NAMEN GOTTES DIE ZEIDT

WAR DER EHRWIRDIGE ACHTPARE
V. WOLGELARTE HERR JOHANN GREFF VON DAHLEN

PFARRER,

die kleinste von 0,58m Durchmesser, ihrer Form nach sehr alt, hat keinerlei Ab-
zeichen.

Kötzschlitz.

Dorf 11,2 Km. östlich von Merseburg, nach Zweimen eingepfarrt, heisst im
Güterverzeichniss des Hochstifts Merseburg Koczelist (N. M. 11.3,388). Hier baute
Bischof Gebhard von Merseburg um 1340 ein Schloss. Dasselbe besass seit dem
14. Jahrh. das Geschlecht von Zweymen, deren einer, Otto von Zweymen, im
Jahre 1516 die dasige Kapelle erbaute. Früher war der Ort Filial von Horburg
und wurde der Gottesdienst regelmässig in der Kapelle gehalten, seit 1706 aber in
die Mutterkirche verlegt.

Die kleine im halben Achteck schliessende einschiffige Kapelle hat spitzbogige
Fenster und im Süden einen Eingang, welcher von überschnittenem, im Kielbogen
 
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