Hohenlohe.
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führt jetzt eine Thür in dieselbe, die aus einem Fenster zu einer solchen nach
unten roh erweitert wurde. Die äussere Abfasung derselben ist mit einem
gewundenen, am Scheitel durch eine Console unterbrochenen dicken Kundstab
besetzt (Fig. 63). Zu beiden Seiten, jetzt gleichfalls durch die Orgel verdeckt
Fig. 63.
findet sich je ein nur durch eine dünne Bleiche verblendetes Fenster derselben
Dimension. Der Aufgang ging vermuthlich vom unteren Thurmgeschoss aus.
Dort ist, jedoch zur Hälfte verschüttet, äusserlich im Horden ein breiterer, im
Westen ein schmälerer gegenwärtig vermauerter Durchgang sichtbar. Dass sich
hier nach Horden zu unmittelbar Klosterbaulichkeiten angeschlossen haben, ist
zwar anzunehmen, aber nicht erweislich. Der Thurm ist durch zwei Hohlkehlen-
gurte in drei Beschösse getheilt. Am zweiten Stockwerk öffnen sich vier rund-
bogige' geradwandige, in gleichen Abständen von einander nur durch Mauerstützen
getrennte Lichter nach Osten und ebensoviele nach Westen, während je zwei
solche nach Süden und Horden hin vermauert sind. Im obersten Stockwerk sind
auf den Breitseiten je zwei, auf den Schmalseiten je ein im spitzen Kleeblattbogen
gedeckte Fenster. Was die Anordnung des Materials betrifft, so wechseln Schichten
von 3 — 4 Reihen kleinerer Steine mit solchen um etwa 1/3 grösserer ab; in halber
Höhe der Westfront erscheint von Süd nachHord bis etwa in die Mitte eine Reihe
quergelegter Steine.
Die drei Glocken auf dem Thurme von 1,175,0,91 und 0,755m Durchmesser sind
neueren Ursprungs, jedoch zum Theil durch ihre Aufschriften interessant, die schon
von Sommer a. a. 0. S. 126 mitgetheilt sind. Auf der grossen stehen folgende Reime:
Ein unvorsichtige Feuerflamme
Mich samt Kirch- und Pfarr- und Schul hinnahme
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führt jetzt eine Thür in dieselbe, die aus einem Fenster zu einer solchen nach
unten roh erweitert wurde. Die äussere Abfasung derselben ist mit einem
gewundenen, am Scheitel durch eine Console unterbrochenen dicken Kundstab
besetzt (Fig. 63). Zu beiden Seiten, jetzt gleichfalls durch die Orgel verdeckt
Fig. 63.
findet sich je ein nur durch eine dünne Bleiche verblendetes Fenster derselben
Dimension. Der Aufgang ging vermuthlich vom unteren Thurmgeschoss aus.
Dort ist, jedoch zur Hälfte verschüttet, äusserlich im Horden ein breiterer, im
Westen ein schmälerer gegenwärtig vermauerter Durchgang sichtbar. Dass sich
hier nach Horden zu unmittelbar Klosterbaulichkeiten angeschlossen haben, ist
zwar anzunehmen, aber nicht erweislich. Der Thurm ist durch zwei Hohlkehlen-
gurte in drei Beschösse getheilt. Am zweiten Stockwerk öffnen sich vier rund-
bogige' geradwandige, in gleichen Abständen von einander nur durch Mauerstützen
getrennte Lichter nach Osten und ebensoviele nach Westen, während je zwei
solche nach Süden und Horden hin vermauert sind. Im obersten Stockwerk sind
auf den Breitseiten je zwei, auf den Schmalseiten je ein im spitzen Kleeblattbogen
gedeckte Fenster. Was die Anordnung des Materials betrifft, so wechseln Schichten
von 3 — 4 Reihen kleinerer Steine mit solchen um etwa 1/3 grösserer ab; in halber
Höhe der Westfront erscheint von Süd nachHord bis etwa in die Mitte eine Reihe
quergelegter Steine.
Die drei Glocken auf dem Thurme von 1,175,0,91 und 0,755m Durchmesser sind
neueren Ursprungs, jedoch zum Theil durch ihre Aufschriften interessant, die schon
von Sommer a. a. 0. S. 126 mitgetheilt sind. Auf der grossen stehen folgende Reime:
Ein unvorsichtige Feuerflamme
Mich samt Kirch- und Pfarr- und Schul hinnahme