Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur (2.1920/1921)

in der Großindustrie die Berechtigung der „Wiesbadener Bewegung“ gebührende
Anerkennung fand. Manches trug zu deren Gegnerschaft der mißverstandene
Angriff des Unterzeichneten gegen den schwarz-polierten, durch die knall-goldenen

ALIS DER ESSENER
AUSSTELLUNG EUR
FRIEDHOFSKUNST
1908



SCHMIEDEEISERNES
DENKMAL
NACH ENTWURF VON
PROFESSOR
GEORG METZENDORF

Wiesb. Ges. für Grabmalkunst

Inschriften noch brutaler wirkenden schwedischen Granit bei. Während die deutsche
Granitindustrie ihm dankbar hätte sein sollen, daß er sich gegen dieses ausländische
Material wandte, glaubte sie sich in ihrer gesamten Tätigkeit gefährdet. Nun ist
es richtig, daß der Granit, auch der deutsche, wegen seiner großen Härte, form-
reicher Gestaltung beträchtliche Schwierigkeit entgegenseßt; aber auch dies Material
hat, wenn man es richtig auswählt und die vielen, freilidr jeßt häufig nodi verwandten
unruhig gefleckten Gesteinsarten vermeidet, seine besondere Schönheit in den ab-
wechslungsreichen und kräftigen Farbentönen, die durch leichten Schliff noch
hervorgehoben werden können. Hierdurch fragen diese Denkmale ebenso wie die
Ausführungen in dem schönen wetterfesten gelblichweißen Laaser Marmor, dem
prächtigen grauen Nassauer und anderen deutschen Marmorarten dazu bei, den
Eindruck der Einförmigkeit auf den Friedhöfen zu vermeiden, nur freilich sind die
Kosten der Bearbeitung namentlich bei den jeßigen Löhnen ganz bedeutend höher
als die der sogenannten Weichgesfeine, das heißt des Sandsteins und der Kalksteine.
Um seine Stellung in dieser wichtigen Frage zu präzisieren, hatte der Verfasser
bereits auf der Essener Ausstellung der Wiesbadener Gesellschaft, ebenso auf

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