Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 40.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.10701#0252
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Le Corbusier: Wo beginnt die Architektur?
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INNEN-DEKO RATION
ARCHITEKT JULIUS CUNOW-BERLIN SCHRANKWAND IM SCHLAFZIMMER Dr. E.-BERLIN
»WO BEGINNT DIE ARCHITEKTUR?«
Diese Frage beantwortet Le Corbusier (in Als das Wort von der »Wohnmaschine« aus-
»Pritomnost« u. Frkf. Ztg.) wie folgt: »Ver- gesprochen war, wollten sie wieder alles mit
tieft in die Erforschung der neuen technischen diesem Schlagwort erledigen. Natürlich: Bäder,
Mittel hat die heutige Architektur das Aus- W. C, Zentralheizung, Lüftung, Beleuchtung, das
sehen eines Gelehrten, der im Laboratorium arbei- ist das Unentbehrliche, das der Mensch zum Le-
tet; sie sieht tatsächlich so aus, als ob ben braucht! .. Die Menschen wühlen sich in ihre
der Verstand ganz allein hier herrschte. Höhlen hinein und sind zufrieden..........
Früher lag dem Architekten daran, Architektur Aber nein! Gerade nicht! Wenn erst ein-
zu schaffen im Bau der Dome und Paläste. Wir mal Not und Tod vertrieben sind, taucht das Ge-
haben Dom und Palast verlassen. Und als wir müt auf; der Mensch sagt: »Ich möchte wissen, wie
die Architektur in das Privathaus verlegt hatten, ihr euch meine Wohnmaschine vorstellt? Habt ihr
gerieten wir an große Probleme: Schaffung des alles durchdacht? Wohnen: ich komme nach Hause,
neuen, angemessenen Hauses für die neue Gesell- esse, schlafe; gut! Aber ich denke auch. Ich möchte
schaft; eine internationale Aufgabe also...... etwas, das nur dazu dient, mir zu gefallen oder
Im Bemühen, jene Gesimse, Giebel und Kup- mich zu begeistern. Denn ich esse und schlafe
peln wegzuschaffen, hatten wir eine Formel aufge- ja nicht immerzu; ich lese gute Bücher, höre
stellt: das Haus ist eine Wohnmaschine. Und Musik an, gehe ins Variete, ins Kino, fahre an die
dieser Ausdruck war so schlagend, daß er über- Riviera. Und warum, wenn nicht darum, daß ich
all ein Echo fand . . »Die Wohnmaschine!« Das mich erfreue? Das heißt, daß ich völlig frei-
bedeutet also die Rückkehr zur Null, und so be- zügig die Beziehungen zwischen verschiedenen
ginnen wir bei der Null. Neue technische Mittel, Dingen ausfindig mache, die meiner persönlichen
neue Bestimmungen des Hauses. Und so sind wir Unternehmungslust entgegenkommen und die mir
denn tief hinuntergetaucht in diese Aufgaben des die Gewißheit geben, daß ich ein freier Mensch
Handwerks: der Architekt wurde zum Ingenieur, bin. Ich will Freude haben. Was ihr »nutzlos«
INNEN-DEKO RATION
ARCHITEKT JULIUS CUNOW-BERLIN SCHRANKWAND IM SCHLAFZIMMER Dr. E.-BERLIN
»WO BEGINNT DIE ARCHITEKTUR?«
Diese Frage beantwortet Le Corbusier (in Als das Wort von der »Wohnmaschine« aus-
»Pritomnost« u. Frkf. Ztg.) wie folgt: »Ver- gesprochen war, wollten sie wieder alles mit
tieft in die Erforschung der neuen technischen diesem Schlagwort erledigen. Natürlich: Bäder,
Mittel hat die heutige Architektur das Aus- W. C, Zentralheizung, Lüftung, Beleuchtung, das
sehen eines Gelehrten, der im Laboratorium arbei- ist das Unentbehrliche, das der Mensch zum Le-
tet; sie sieht tatsächlich so aus, als ob ben braucht! .. Die Menschen wühlen sich in ihre
der Verstand ganz allein hier herrschte. Höhlen hinein und sind zufrieden..........
Früher lag dem Architekten daran, Architektur Aber nein! Gerade nicht! Wenn erst ein-
zu schaffen im Bau der Dome und Paläste. Wir mal Not und Tod vertrieben sind, taucht das Ge-
haben Dom und Palast verlassen. Und als wir müt auf; der Mensch sagt: »Ich möchte wissen, wie
die Architektur in das Privathaus verlegt hatten, ihr euch meine Wohnmaschine vorstellt? Habt ihr
gerieten wir an große Probleme: Schaffung des alles durchdacht? Wohnen: ich komme nach Hause,
neuen, angemessenen Hauses für die neue Gesell- esse, schlafe; gut! Aber ich denke auch. Ich möchte
schaft; eine internationale Aufgabe also...... etwas, das nur dazu dient, mir zu gefallen oder
Im Bemühen, jene Gesimse, Giebel und Kup- mich zu begeistern. Denn ich esse und schlafe
peln wegzuschaffen, hatten wir eine Formel aufge- ja nicht immerzu; ich lese gute Bücher, höre
stellt: das Haus ist eine Wohnmaschine. Und Musik an, gehe ins Variete, ins Kino, fahre an die
dieser Ausdruck war so schlagend, daß er über- Riviera. Und warum, wenn nicht darum, daß ich
all ein Echo fand . . »Die Wohnmaschine!« Das mich erfreue? Das heißt, daß ich völlig frei-
bedeutet also die Rückkehr zur Null, und so be- zügig die Beziehungen zwischen verschiedenen
ginnen wir bei der Null. Neue technische Mittel, Dingen ausfindig mache, die meiner persönlichen
neue Bestimmungen des Hauses. Und so sind wir Unternehmungslust entgegenkommen und die mir
denn tief hinuntergetaucht in diese Aufgaben des die Gewißheit geben, daß ich ein freier Mensch
Handwerks: der Architekt wurde zum Ingenieur, bin. Ich will Freude haben. Was ihr »nutzlos«