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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Loehr, Max: Der Altostereo-Quart
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0158

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i44

Der Altostereo - Quart.

gegebenen Gegenstände zu bewahren und dem Sehorgan die
Empfindung für die Plastik unter dem Stereoskop nicht zu
erleichtern, sondern vielmehr diesen Sinn richtig zu
erziehen.
Anders würden unsere Stereoskopieen die Gegenstände
uns so darstellen, wie sie in der Natur nur von großen Tieren
gesehen werden.
Wir haben als stereoskopische Basis einen Abstand von
63 mm adoptiert, in Uebereinstimmung mit dem mittleren
menschlichen Augenabstand; dieses Maß hat sich auch seit
langem schon als ausgezeichnet ein geführt und bewährt in
den Stereoskopapparaten mit Bildern kleiner Dimension
4,5X4>5cm auf Platte 45X107 mm.
Indem man von dieser mittleren Entfernung von 63 mm
ausgeht, welche zwischen den korrespondierenden Bildern eines
entfernten Gegenstandes, im Positive wie im Negative bei-
zubehalten ist, und wenn man die für das Positiv notwendige
Umstellung der zwei stereoskopischen Bilder erwägt, so sieht
man sofort ein, daß im Prinzip eine Platte von nur 126 mm
Länge (das Doppelte von 63 mm) genügt, die größtmöglichste
Ausdehnung für das Stereoskopbild zu liefern. Die Platte
von 120 mm Länge, die wir zur Stereoskopie verwenden,
verliert also sehr wenig, da ja auch von dem Maximum
von 126 mm ein kleiner Verlust in Abrechnung kommen
muß, der immer notwendig ist zur Trennung der zwei Bilder,
um ihr Uebereinandergreifen auf der Platte sowohl wie unter
dem Stereoskop zu vermeiden.
Indessen sollte die Länge nicht geringer als 120 mm sein,
und wir sehen, daß diese Länge wesentlich jene des gebräuch-
lichen kleinen Formats 45X107 mm übersteigt.
Die beiden stereoskopischen Bilder auf der Platte 9X 12 cm
geben ein jedes das Hochformat 9X6 cm, eine gute Größe,
um auch als Einzelbild und für Projektion benutzt zu werden.
Wenn die Breite der Bilder in der Stereoskopie unabwendbar
beschränkt ist, der Höhenausdehnung ist eine Schranke nicht
gesetzt. Das in der Stereoskopie ganz neue Hochformat
.{„Altostereo“), das schon dem Einzelbild eine höhere plastische
Wirkung verleiht, als es das Breitformat tut, trägt zu der
Empfindung des Reliefs unter dem Stereoskop sehr günstig
bei; es stellt mehr Vordergrund und mehr entfernte Räume
dar, z. B. die Gipfel der Bäume und die Wolken, als das
quadratische Format zu zeigen vermag. Der erste Blick in
das Altostereoskop ist überzeugend.
Die Wahl der gebräuchlichsten Platte zur Anwendung in
■der Stereoskopie ist außerdem eine glückliche, weil Platten
 
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