Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Loehr, Max: Der Altostereo-Quart
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0160

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
146

Der Altostereo - Quart.

Das Altostereoskop, ausschließlich für Glasdiapositive
gedacht, weist ferner eine schätzenswerte Neuerung auf. Es
erscheint um das Bild herum keinerlei unsaubere oder unregel-
mäßige Umrandung von weißen, schwarzen, grauen Stellen
oder von Halbschatten; es finden sich ebensowenig Partieen
in einem Bilde ohne korrespondierende Partie im zweiten
Bilde, welcher Fehler sich in vielen Stereoskopen geltend
macht als ein Bildfeld von halber Helligkeit.
Das Altostereoskop läßt im Gegenteil nur das eigentliche
stereoskopische Bildfeld sehen; dieses erscheint scharf und
schwarz umrandet wie eine durch ein Fenster oder andere
Oeffnung natürlich begrenzte Aussicht; diese letztere Um-
rahmung selbst erscheint in einer gewissen Entfernung, 2 bis
4 m, vor dem Beschauer stehend und trägt durch diese
Präzision als eines allerersten Vordergrundes mächtig zu der
Empfindung des Totalreliefs bei.
Sein wahrer Wert liegt in der Geltendmachung des
Bildes durch die scharfe und definitive (schwarze) Um-
rahmung; das Bild erscheint darin mit einer Ruhe, einer
Natürlichkeit und dadurch mit einer Vollkommenheit der
Perspektive und der Einzelheiten, welcher kein anderes der
bestehenden Stereoskope gleichkommen kann.
Stereogramme, welche nach der beschriebenen Art mit
dem Altostereo-Ouart erzeugt waren und im Altostereoskop
besichtigt wurden, haben uns erlaubt, eine für die Augen
wohltuendö und beruhigende Wirkung nachzuwreisen;.
ja sogar eine Lin derung nach vorhergegangener Betrachtung
schlecht gemalter und falsch präsentierter Stereogramme.
Diese Tatsache erscheint uns betonenswert, indem wir
daran erinnern, daß man sich der Stereoskopie in der
Heilkunde zur Korrektur schielender Augen bedient. Es
ist augenscheinlich, daß es für einen Zweck von solcher
Wichtigkeit von hohem Interesse ist, mit einer Präzisions-
stereoskopie zu tun zu haben.

Außer dem Transpositions- Kopierrahmen für 9X12 cm
zum Kontaktkopieren der Diapositive wurde als Hilfsapparat
zum Altostereo-Quart ein ,, S tereoproj ekteur “ zum Her-
stellen der Diapositive durch Projektion geschaffen. Es ist
dies ein Projektionskasten mit fester Einstellung von der
vierfachen Länge der Brennweite der Stereoskop-Objektive,
und so eingerichtet, daß die mit ihrer Metallplatte in die Mitte
eingeschobenen Stereoskop-Objektive das am einen Ende ein-
gelegte Negativ in gleicher Größe auf die Positivplatte in der
 
Annotationen