Die Kontrolle des Entwicklungsfaktors u. s. w.
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führt. Wir zeigten, daß, während eine Zunahme in der Menge
des Pyrogallols oder des Alkalis den Entwicklungsfaktor be-
einflußt, sie keinen Einfluß auf die Inertia1) besitzt, daß je-
doch im Gegenteil die bloße Anwesenheit des Bromids die
Inertia verändert, obgleich nur anscheinend, da ihr Einfluß
durch die Zeit des Entwickelns kompensiert werden kann.
Die Anwesenheit freien Bromids hat einen bestimmt
störenden Einfluß auf die Empfindlichkeits - Bestimmung, ist
für manche frühere Schwierigkeit verantwortlich zu machen
und erklärt, warum die Inertia von gleichzeitig exponierten
Streifen derselben Platte, wenn sie versc: ieden lang entwickelt
wurden, in manchen Fällen dasselbe ist, während in anderen
die Inertia mit der Entwicklungszeit abnahm. Sicher kann
ein einzelner Streifen, der in Gegenwart freien Bromids
entwickelt wird, mit absoluter Sicherheit nicht die Empfind-
lichkeit einer Platte bestimmen.
Aus diesem Grunde möchte ich die Bedeutung der Ver-
wendung eines Entwicklers, der kein freies Bromid enthält,
betonen, und da Platten von höchster Empfindlichkeit sich
herstellen lassen und hergestellt werden, die keinen besonderen
Schleier liefern, wenn sie ohne Bromid entwickelt werden2).
Aber während der Photograph in der Lage ist, ohne
Bromidzusatz zu entwickeln, hat er keine Kontrolle über das
Vorkommen von Brom in der von ihm benutzten Platte.
Wenn freies Bromid in der Platte selbst vorhanden ist, wird
eine einfache Bestimmung ihrer Empfindlichkeit zu Mißgriffen
führen, wenn der Streifen nicht einen sehr hohen Entwicklungs-
faktor erhält.
Der weitere Vorteil, den man durch Anwendung zweier
Streifen bei der Bestimmung der Empfindlichkeit einer Platte
erzielt, besteht darin, daß man einen Anhalt dafür findet, ob
die Platte freies Bromid enthält oder nicht. Wenn nach dem
Messen der Streifen und Eintragung der charakteristischen
Kurven die Inertia sich als praktisch gleich erweist, können
wir auf die Abwesenheit von freiem Bromid schließen; wenn
jedoch die Inertia mit der Entwicklungszeit abnimmt, so
deutet dies vermutlich auf die Anwesenheit von mehr oder
weniger freiem Bromid hin.
Fig. 96 bietet ein praktisches Beispiel der abnehmenden
Inertia bei der Entwicklungszeit-Zunahme. Die beiden Streifen
1) Siehe Eders „Handbuch d. Phot.“, Bd. 3, 5. Aufl., S. 240 u. 241.
2) Hurt er und Driffield hatten bei ihren ersten Arbeiten Brom-
kalium im Entwickler regelmäßig zugesetzt, während Eder (a. a. O.) schon
längst den bromfreien Entwickler als Normalentwickler empfohlen hat.
(Anm. des Ref.)
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führt. Wir zeigten, daß, während eine Zunahme in der Menge
des Pyrogallols oder des Alkalis den Entwicklungsfaktor be-
einflußt, sie keinen Einfluß auf die Inertia1) besitzt, daß je-
doch im Gegenteil die bloße Anwesenheit des Bromids die
Inertia verändert, obgleich nur anscheinend, da ihr Einfluß
durch die Zeit des Entwickelns kompensiert werden kann.
Die Anwesenheit freien Bromids hat einen bestimmt
störenden Einfluß auf die Empfindlichkeits - Bestimmung, ist
für manche frühere Schwierigkeit verantwortlich zu machen
und erklärt, warum die Inertia von gleichzeitig exponierten
Streifen derselben Platte, wenn sie versc: ieden lang entwickelt
wurden, in manchen Fällen dasselbe ist, während in anderen
die Inertia mit der Entwicklungszeit abnahm. Sicher kann
ein einzelner Streifen, der in Gegenwart freien Bromids
entwickelt wird, mit absoluter Sicherheit nicht die Empfind-
lichkeit einer Platte bestimmen.
Aus diesem Grunde möchte ich die Bedeutung der Ver-
wendung eines Entwicklers, der kein freies Bromid enthält,
betonen, und da Platten von höchster Empfindlichkeit sich
herstellen lassen und hergestellt werden, die keinen besonderen
Schleier liefern, wenn sie ohne Bromid entwickelt werden2).
Aber während der Photograph in der Lage ist, ohne
Bromidzusatz zu entwickeln, hat er keine Kontrolle über das
Vorkommen von Brom in der von ihm benutzten Platte.
Wenn freies Bromid in der Platte selbst vorhanden ist, wird
eine einfache Bestimmung ihrer Empfindlichkeit zu Mißgriffen
führen, wenn der Streifen nicht einen sehr hohen Entwicklungs-
faktor erhält.
Der weitere Vorteil, den man durch Anwendung zweier
Streifen bei der Bestimmung der Empfindlichkeit einer Platte
erzielt, besteht darin, daß man einen Anhalt dafür findet, ob
die Platte freies Bromid enthält oder nicht. Wenn nach dem
Messen der Streifen und Eintragung der charakteristischen
Kurven die Inertia sich als praktisch gleich erweist, können
wir auf die Abwesenheit von freiem Bromid schließen; wenn
jedoch die Inertia mit der Entwicklungszeit abnimmt, so
deutet dies vermutlich auf die Anwesenheit von mehr oder
weniger freiem Bromid hin.
Fig. 96 bietet ein praktisches Beispiel der abnehmenden
Inertia bei der Entwicklungszeit-Zunahme. Die beiden Streifen
1) Siehe Eders „Handbuch d. Phot.“, Bd. 3, 5. Aufl., S. 240 u. 241.
2) Hurt er und Driffield hatten bei ihren ersten Arbeiten Brom-
kalium im Entwickler regelmäßig zugesetzt, während Eder (a. a. O.) schon
längst den bromfreien Entwickler als Normalentwickler empfohlen hat.
(Anm. des Ref.)