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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 18.1938

DOI issue:
Heft 8 (August 1938)
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Geister, Fritz: Unsere Klassenbäume
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https://doi.org/10.11588/diglit.28172#0167

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Beim Erntefest — Iunge, g Iahre

Erntewagcn — Iunge, 14 Iahre

Schülerarbeiten aus der Nieler Arbeitsgcmeinschaft
des Rektors Sörensen

würden, die zahlreichen Figuren (S bis )o für jeden Daum)
zu erfindcn, in Hol; auszuführen, zu bcmalen und zu lacken,
wurden zerstreut. Große plakate in den Fluren zeigten das
Ausschreiben an: innerhalb von Tagen Figuren für die
Bäume auf Zeichenpapier etwa ;o ;u ;o cm groß zu ent-
werfen und farbig anzulegen; die Themen würden vom
Rlaffenlehrer bekanntgegeben; kleine Buchprcise ständcn für
die besten Lösungcn zur Verfügung. Alle Iungcn dcs vier-
ten bis ncunten Schuljahres waren zum Wettbcwcrb auf-
gerufen.

Als Hinweis wurde im Flur einer dcr frühercn Rlaffen-
bäume aufgestellt.

Die crstcn drci Grundschulklassen hatten zwei Läume
mit Spielzeugen (Rasper, Hampelmann, Schaukelpfcrd,
Eifcnbahn usw.), einen mit Scgelschiffcn (Rieler woche).
Es kam auch jetzt darauf an, den weiteren Rlaffen Figuren-

Apfclbaum, unmittclbar mit dcr Fcdcr von drcizchn-
jährigcm Mädcl ciner Landschulc gczcichnct (übliche Block-
größe).

Ein Studcnt stclltc in scincm praktikum dicse Aufgabe
in eincr Rlaffe, dic bislang kcin vorstcllungsmäßigcs Zcich-
ncn solchcr Art kannte, und kam auf Anhieb zu cincr
Rcihe tüchtiger Ergcbniffe, von dcnen wir cin bcsonders
schönes Bcispicl zcigen.

Dozent Hans Ianscn, Frankfurt/<v.

gruppen zuzuweisen, die dcr Altersstufe und dem Gcstal-
tungsvermögen angepaßt waren. Die Aufträge lauteten:

4. Schuljahr: Blumen undTiereimFrühling.

Ein kleines Unterrichtsgespräch brachte die verschiedenen

Vorschläge ;u Frühlingsblumen und Tieren (Henne mit
Rüchlein, pferd mit Fohlen usw.). Die Blumen waren
leichter ;u vergeben als die Tiere. Diese kamen an Iungen,
die stch seit einiger Zeit schon um Tierdarstellungen gc-
müht hatten. Zur Formgebung genügten wenige Regeln:
große Figuren, klar und schlicht in der Zeichnung,
cbcn zum Aussägen geeignet, damit „alle Leute schon vo»
weitem sehen könnten, was die Zeichen bedeüten sollten".

5., Schuljahr: Die Iahreszeiten.

Auch hier brachte die Rlaffe genügend Vorschläge: Ar-
beit in Fcld und Garten im Frühjahr und Sommer, Ernte-
zeit und winterzeichen: Schneemann, Schlittenfahren.

6. Schuljahr: Im Garten.

Z. B. Mann mit Spaten und Forke, Blumen und kleine
Tiere, Mann mit Sichel und Sense, Unkrauthacke; Erntc-
wagen mit Rohlköpfen, Rürbiffen usw., Apfelernte usw. —

7. Schuljahr: Unsertäglich Brot.

Rornernte, Esel mit Säcken bei der Mühle, Frau am

Backtrog und Backofen, fertige Brote und Brezeln.

5. und 0. Schuljahr: Saat und Ernte,
außerdem — da gerade eine Reihe guter Märchenbildcr
beendet war — die Aufgabe, noch einen „M ärchenbau m"
(Rotkäppchen, Hans im Glück, Euleüspiegel usw.) zusam-
menzustellen. Ueberdies hatten die beiden oberen Rlaffen,
die am Vogelschießen beteiligt waren, noch für Schützen-
vogel-Entwürfe;u sorgen.

In allen sechs Rlaffen wurde in den Zeichenstunden und
;u Hause eifrig gearbeitet, so daß nach Ablauf der wett-
bcwerbsfrist roo Entwürfe zur Auswahl vorlagen. Nach
 
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