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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 28.1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.6187#0013

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Personalien — Wettbewerbe — Sammlungen — Literatur

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PERSONALIEN

Im Stabe der Direktorialbeamten der Königlichen
Museen in Berlin sind in letzter Zeit einige Veränderungen
erfolgt. Für den zurzeit fehlenden Justitiar der Museen
in der Generalverwaltung ist Assessor Germershausen als
Hilfsarbeiter eingetreten. In der vorderasiatischen Abteilung
erhielt der Kustos Prof. Dr. Weber den Titel Direktor und
wurde mit der selbständigen Verwaltung eines Teils der Ge-
schäfte beauftragt. In den ethnologischen Abteilungen, die
im Berliner Völkerkunde-Museum untergebracht sind, wurde
eine Neuorganisation vorgenommen. Es gibt nunmehr fünf
Abteilungen, eine indisch-asiatische unter Direktor Prof.
Dr. Grünwedel, eine ostasiatische unter Prof. F. W. K. Müller,
eine afrikanisch-ozeanische Abteilung, deren Direktor zurzeit
fehlt, in der Kustos Prof. Dr. Ankermann mit dem Titel
Direktor auftragsweisedie afrikanische Sammlungselbständig
verwaltet, ebenso Direktorialassistent Dr. Eichhorn die ozea-
nische Sammlung. Die amerikanische Abteilung und die
anthropologische Sammlung ist organisatorisch unverändert
geblieben, ebenso wie die beiden Kunstabteilungen des
Islam und Ostasiens und das Kunstgewerbemuseum.

WETTBEWERBE
Die Kunstdeputation des Berliner Magistrats

schreibt unter den in Groß-Berlin ansässigen Architekten
drei Wettbewerbe aus: einen Wettbewerb zur Erlangung
von Entwürfen für Kabelmasten für Straßenbahnen, Licht-
träger für Straßenbeleuchtung, Uhrgehäuse, Straßenbrunnen,
Fernsprechhäuschen Veikaufshäuschen für Milch oder Zei-
tungen, Milchverkaufshäuschen mit Aufenthaltsraum für Pu-
blikum, öffentliche Bedürfnisanstalten, ein Schutzhäuschen
für das Publikum an einem Straßenbahnknotenpunkt, ein
Erfrischungshäuschen in einem Park. An Preisen sind aus-
gesetzt für jede der zehn Aufgaben: ein 1. Preis von 400Mark,
zwei 2. Preise von je 200 Mark; außerdem stehen für An-
käufe 200 Mark zur Verfügung. Einlieferungsfrist 1. Dezem-
ber 1916. — Das zweite Preisausschreiben bezweckt durch
Wettbewerb die Erlangung von Entwürfen für einen Helden-
hain im städtischen Volkspark der Wuhlheide. An Preisen
sind ausgesetzt: ein 1. Preis von 5000 Mark, zwei 2. Preise
von je 2500 Mark, zwei 3. Preise von je 1500 Mark; außer-
dem stehen für Ankäufe 2000 Mark zur Verfügung. Ein-
lieferungsfrist: 15. Februar 1917. — Der dritte Wettbewerb
betrifft die Erlangung von Entwürfen für Umgestaltung von
Bauvierteln im Westen Berlins. An Preisen sind ausgesetzt:
fünf Preise von je 3000 Mark. Einlieferungsfrist: 15. März
1917. Dem Preisgericht für die Wettbewerbe gehören an:
Die Stadtbauräte Geh. Baurat Dr. Ludwig Hoffmann und
Geh. Baurat Krause, die Stadtverordneten Geh. Baurat Pro-
fessor Cremer, Königl. Baurat Körte, die Bürgerdeputierten
Professor Max Liebermann und Professor Schaper, sowie
der Präsident der Kgl. Akademie der Künste, Geh. Baurat
Professor Schwechten, und der städtische Gartendirektor,
Königl. Gartenbaudirektor Brodersen. — Die Wettbewerbs-
bedingungen sind von der Kunstdeputation, Stadthaus,
Zimmer 145, zu beziehen.

Der Polytechnische und Gewerbeverein in Königs-

ti a" na* ^000 Mark zur Förderung von mustergül-
uncUä l\s,f.iihrunRen an Außenarchitekturteilen an städtischen
gesetzt"1 I Wohnhäusern (jer Provinz Ostpreußen aus-
die Al" Grund der einzureichenden Zeichnungen sollen
__!_f!?frl__^ren Ausführung der Bezirksarchitekt nichts

Inh;

einzuwenden hat, Anerkennungspreise bis zum Betrage von
200 Mark zugeteilt bekommen. Die Zeichnungen, die später
öffentlich ausgestellt werden, sollen bis zum 1. April 1917 an
das Kunstgewerbemuseum in Königsberg eingereicht werden.

SAMMLUNGEN
Paris erhält ein eigenes Rodin-Museum. Als vor
bald zehn Jahren ein Nonnenorden aus dem Hotel Biron
in Paris vertrieben wurde, gelang es dem Bildhauer, die
Erlaubnis zur Benutzung der großartigen Räumlichkeiten zu
erhalten, worauf er darin seine bekanntesten Werke aufstellte.
Jetzt hat er dem französischen Staate diese Arbeiten zum Ge-
schenk angeboten, unter der Bedingung, daß der Staat einige
Bauänderungen des Hotel Biron nach den Angaben Rodins
vornimmt, und daß Rodin die Räumlichkeiten bis zu seinem
Tode benutzen kann. Die Deputiertenkammer hat den be-
treffenden Geselzantrag mit 379gegen 56 Stimmen genehmigt.

LITERATUR

Hessenkunst. Jahrbuch für Kunst- und Denkmalpflege in
Hessen und im Rhein-Main-Gcbiet, Begründet und heraus-
gegeben von Christian Rauch. Elfter Jahrgang, mit Bild-
schmuck von Hermann Kätelhön. Marburg, Verlag
N. G. Elwert, 1917.

Bereits zeitig meldet sich der nächstjährige »Hessen-
kalender«, der sich im weiteren Umkreis des Hessenlandes
im Laufe der Jahre viele Freunde gewonnen hat. Neue und
alte Kunst ist hier, wie es von jeher gewesen ist, vereinigt.
Der eigentliche Buchschmuck, den in früheren Jahren wieder-
holt Ubbelohde, ferner Thielmann, Waentig, Preetorius und
der längst verstorbene, aber nicht vergessene Heinz Heim
geliefert haben, ist auch dieses Mal von einem hessischen
Künstler geliefert worden. Mit Freuden wird jeder, dessen
Auge gern auf feiner, subtiler Zeichenkunst verweilt, die
Kopfleisten betrachten, mit denen jedes Monatsblatt von
Kätelhöns Hand geschmückt ist — ebenso wie die reizende
künstlerische Fassung eines von ihm komponierten Liedes.
Eingeschaltete Tafeln geben einige Radierungen und
Zeichnungen des noch jungen Künstlers wieder, Proben
aus den Gebieten, in denen er bisher hervorgetreten
ist: hessische Bauern, hessische Landschaft, Porträts. Ein
Platz unter den tüchtigsten jüngeren Vertretern der gra-
phischen Kunst in Deutschland ist ihm gesichert. Eine
Probe seiner Radierkunst brachte die »Zeitschrift für bil-
dende Kunst« N. F. XXII, 1911. — Aus dem mit zahlreichen
Abbildungen geschmückten sonstigen Inhalt des Heftes
seien einige Beiträge hervorgehoben. Friedrich Back be-
spricht eine Gruppe spätgotischer Möbel aus Oberhessen,
die sich z. T. auf die Orte Friedberg und Schotten lokalisieren
lassen. Der vor kurzem an der Westfront gefallene Hans
Neuber, Verfasser der Monographie über den Marburger
Meister Ludwig Juppe, stellt drei auf waldeckischem Boden
erhaltene Schreinaltäre zusammen, die wahrscheinlich auf
eine für 1520 urkundlich nachweisbare Werkstatt der Fran-
ziskaner in Kloster Meiterdorf bei Frankenberg zurückzu-
führen sind. Die gotische Liebfrauenkirche in Schotten, an
deren Westschauseite eine gute Gruppe der Anbetung der
Könige (Ende 14. Jahrh.) erhalten ist, bespricht der Heraus-
geber, Prof. Rauch in Gießen; das Fragment einer Pietä —
der Pietä aus Oppenheim im Mainzer Diözesanmuseum
eng verwandt —F.Th. Klingelschmitt. Endlich findet man mit
guten Abbildungen geschmückte Beiträge über alte Brunnen
auf dem Lande und über Kriegergrabmäler. Gronau.

Maler oder Kunsthistoriker? — Otto Ordner f. — Personalien.

a"^Sr!re'ben des Po|yteclinisclien und Oewerbevereins in Königsberg i. Pr. — Rodin-Museum in Paris
und Denkmalpflege in Hessen und im Rhein-Main-Gebiet.

Drei Wettbewerbe der Kunstdeputation des Berliner Magistrats. Preis-
Hessenkunst, Jahrbuch für Kunst-

Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraße IIa
Druck von ernst hedrich Nachf., O. m. B. h., Leipzig
 
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