Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 5./6.1923/24
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https://doi.org/10.11588/diglit.22444#0111
DOI Heft:
1./2. Dezemberheft
DOI Artikel:Schottmüller, Frida: Italienische Möbel
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stellungen aus antiken Sagen und alten Novellen, die
von der Macht der Liebe, von Frauensohönheit und
Männerkraft berichten.
In diesen Kreis gehört der Cassone des Florentiner
vergoldet. So tritt die Arbeit des Zimmermanns liier
ganz zurück neben der raffinierteren des Dekorators. —
Anders die geschnitzte Truhe aus Nußholz (Abb. 2, im
Besitz von Herrmann Gerson in Berlin). Ohne Farben-
Abb. 5. Toskana nach 1550. Kredenz mit Pilastern. Besitzer: Hernnann Gerson, Bcrlin
National-Museums (Abb. 1), der in drei Bildern die Ge-
schichte der Mattabruna schildert. Aus der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts stammend hat er noch viel
Zusammenhang mit älterer Zeit. Der derbe Kasten ist
pracht und figürlichen Schmuck, aber künstlerisch wert-
voll durch treffliche Proportionierung und sorgfältige
Arbeit. Meisterliche Überlegung spricht aus der Zu-
sammenstellung geschnitzter Felder und größcrer.
Abb. 4. Toskana nach 1500.
an den Seiten durch Eisenbänder gesichert und ganz mit
ornamentalen Stuckreliefs und Malereien bedeckt. Eine
prächtige Hiille über grobem Kern. Dazu reiohe Far-
bigkeit; denn die zierliche Rankenverzierung ist ganz
Klosterschrank mit Intarsien
glatter Flächen. Die Gliederung mit betonten Ecken
und dreigeteilter Front ist klar und eindrucksvoll, ob-
wolil die farbige Differenzierung fehlt; und das La-
gernde des Breitformates ist wirksam durch die ovalen
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von der Macht der Liebe, von Frauensohönheit und
Männerkraft berichten.
In diesen Kreis gehört der Cassone des Florentiner
vergoldet. So tritt die Arbeit des Zimmermanns liier
ganz zurück neben der raffinierteren des Dekorators. —
Anders die geschnitzte Truhe aus Nußholz (Abb. 2, im
Besitz von Herrmann Gerson in Berlin). Ohne Farben-
Abb. 5. Toskana nach 1550. Kredenz mit Pilastern. Besitzer: Hernnann Gerson, Bcrlin
National-Museums (Abb. 1), der in drei Bildern die Ge-
schichte der Mattabruna schildert. Aus der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts stammend hat er noch viel
Zusammenhang mit älterer Zeit. Der derbe Kasten ist
pracht und figürlichen Schmuck, aber künstlerisch wert-
voll durch treffliche Proportionierung und sorgfältige
Arbeit. Meisterliche Überlegung spricht aus der Zu-
sammenstellung geschnitzter Felder und größcrer.
Abb. 4. Toskana nach 1500.
an den Seiten durch Eisenbänder gesichert und ganz mit
ornamentalen Stuckreliefs und Malereien bedeckt. Eine
prächtige Hiille über grobem Kern. Dazu reiohe Far-
bigkeit; denn die zierliche Rankenverzierung ist ganz
Klosterschrank mit Intarsien
glatter Flächen. Die Gliederung mit betonten Ecken
und dreigeteilter Front ist klar und eindrucksvoll, ob-
wolil die farbige Differenzierung fehlt; und das La-
gernde des Breitformates ist wirksam durch die ovalen
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