Kun(?aus{leUungerL
Bcctin.
Es ist jetzt viel giite alte Kunst in Berlin zu sehen: Bei
Paul B ottenwiescr und in 4er Galerie iM a 11 h le s e ni Bot-
tenwieser bringt nic'ht weniger als 4rei Qualitäten von T e r b o r g ,
darunter ein „Interieur“ von starkeni Farbenklang, Landschaften
von Jacob van Kuisdae!, J. van Ostad-e, van der Neer
und nicht izuletzt auch eincii van Dyck.Teinen faszinierend
duftigen Fraiuenkopf. Be,i iMatthleseii wieder hängt ein Damen-
bildiiis von iR ubens, dais der allzu friili verstorbene Oldenbourg
als eciites Werk des Meisters anerkannt liat, dann ein bedeuten-
der Hobbema. Und an dicsc prominenten Alten reihen sich
etaiige Perlen der französiischen Kunst des 19. Jalir'hunderts:
D a u m i e r, 1) e 1 a c r o i x, M o uc 1, Sisle.y und Renoir.
Aucli dic Gialerie a m B r a n de n b,u r g e r Tor zeigt
beste französische Kunst: T o u,1 ouse-L a ii t r e e, desisen „Cafc“
wir ,im vorliegendcn Heft reproiduzieren, I) c g a s, R e n o i r, Mon-
ticelli u. a. Scihliießlich ist hier aucli die d-cuts'chc Moderne
vortrefflicli repräscntiert: Menzel (Zeidinunigen), T r ii b n e r,
Liebermaiin, Cpriinth u. a.
AmsLe r u n d R u t h a r d t stellen eine 'umfangreiche erist-
kl-assige Kollektion von Zcichnungen des 19. Jahrhun-
derts aits, die eiin süddeutscher Kunstsammler mit g.roßcm Gliick
zusammengebracht lnat. Bs 4st n.icht leicht, aus der Fiille des
Gebotenen Besonderheiten hervorzuhcben, da liicr jedes einzelire
Blatt Klasse ist. Feuerbachs „Venus und Amor“ lockt riicbt
weniger als so eiine glänzcnde Zedchniunig von I) c i a c r o i x,
iMcnzel nieht weniger al,s Whistler oder Zorn, und neben
Hodlers „Fete des Vignerons“ marsdiiert Klinger auf,
stehen Liebermann, Slevogt, Corinth, Mcid usw. Man darf be-
haupten, daß Berlin selten eine reizvollere Ausstellung von Zeich-
nungen hatte w,ie diese Scliau bei Arnsier und Ruthardt.
Reiss & K r ti g e r fiihren uns idiann ,in die Kuns't der
Zeichmung der Rokolco- u n d Romantikerzeit. Ancli
diese Ausstellung, die ,Dr. Paul F. Schnnidt mit Geschmack und
Sachkenntnis schuf, intcressiert selir. Schmddt gibt auch im Vor-
wort zum AusstcJlimgskatalog einen anregenden Überblick iiber
die'sc Epoclien deiutscher Kunst. Unter den me.hr als 300 iBlättern
der Reihe finden sicli erlesenc Kxemplare von C h o d o w i e ck i,
Meil, G e n e 11 i, S c li n o r r v. C a r o 1 s f e 1 d, Joh. Adam
K 1 e i n, Adrian Ludwig R ,i c li t e r u. a.
Bei Paiul Cassirer: Ulr-ioli iH ii b n e r. Oie neucn Pots-
damer Ausschndtte siind starke Proben seiner malerdsclien Hntwick-
Jung. Die Ticrplaistiken der Ungarin Hätväny atrnen Empfdn-
dung. In der Galerie Caspcr hängen neben einer höchst gedie-
genen Kollektion von alten und neueren L i e b c r.m a n n - Zeich-
nun.gen Lanidschaiften von A. Croiissant, Impressionen eiines
farbenfrohen Wandcrers, i-n der iGalerie Möllcr einiige sonnige
Italicn-Bilder (1913) des vor fiinf Jahren yerstorbenen Theo v.
Brockhusen und ein apartes riesiges Stilleben des Kiinstlers.
In der N c n e n K u n s t h a n d 1 u n g siclit man diie prickelnden
Blätter von Hugo S t ei n e r - Pr,ag zu F. T. A. I loffmann, Heine,
Lenau. Die Praiger Phantasien zu Meyrinks „Golem“ gehören mit
zu den stimmungsreiohsten Closs-en modern-er iBuchilhistration. Bci
Hugo Helbiiiig steht edn großer S e g a n t i n i, eine köstliche
„Campagne romana“, ,d,ie der Meister um 1395 gemalt hiaiben dürfte.
Bilder von Defregger, Cabriel Mex, Liebermiann, Slevogt (1894)
schließen sich an. Im Kunstsalon Nicolai beweist der Schwei-
zer Wilhelm Schmid seine rapide Maicr-En.twickluiig. Seine
Landsohaften iund Stil 1 ebem, die er jetzt miniaturenhaft durch-
fiihrt, habein eine respektable Leuchtkraft. Sehr fein sind aucli
seine Zeiichnungen.
ln der K i e i n e n G a 1 e r i e stellt Willielm K o li I h o f f
kollektw aus. A,n zwänizig iBilder sdtfd voii ihm da und etliche
Aquarclle. Die Aquarelle scheinen uns zwar komprimierter, vcr-
innerlichter, aber auch d,ie Porträts und Landschaften deuten,
trotz ihren Corinth’schen Anklängen, die Wege an, die dem Künst-
ler vorschweben. Kohlhoff geht wuchtig auf die Farbe lös. Und
ORIGIN AL-GR APHIK
ALTER UND MODERNER MEISTER
Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Brettgbel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,
Gellee, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman
--
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep&re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn
Soeben erschienen: Katalog XIV: Neuerwerbungen
m. 70 Abbildungen. Fr. 3.— Katalog XV: Helvetica
GUTEKUNST & KLIPSTEIN
BERN (Schweiz) Hotelgasse 811
DOROTHEUM - WIEN
WIEN I, Dorotheergasse 17.
28. und 29. April 1924
351. Kunstauktion
Eine Sammlung von
400 HANDZEiCHNUNGEN
alter Meister des 15. bis 18. Jahrhunderts
12. und 13. Mai 1924
Grosse Kunstauktion
Qemäldesammlung
aus dem Nachlasse Wolfgang, Reichr. v. Manner
Ölgemälde und Aquarelle von hervorragenden österreichi-
schen, deutschen und französischen Meistern des 19. Jahr-
hunderts, darunter Rudolf v. Alt, Daffinger, F. Defregger,
Douzette, F. Gauermann, Grützner, Adolf Kaufmann, Hugo
Kaufmann, F.A.Kaulbach, Kröner, H. Makart, Gabriel Max,
A. Pettenkofen, A. Romako, Math. Schiestl, E. Schleich,
Robert Schleich, Matli. Schmid, Schmutzler, Benj. Vautier,
F. G. Waldmüller.
Ferner
Gemälde alter Meister
der holländischen, französischen und italienischen Schule,
darunter Originale von David Teniers, Jan van Goyen,
Mierevelt, A. Magnasco, Hartnen Hals, AnthoniePalamedesz,
David van der Heil, Luca Giordano, Clares Molenaer etc.
Aus Privatbesitz: Tapisserien, Mobiliar, Antiquitäten
PRO ARTE, BASEL
KUNSTHAUS
BEGUTACHTUNG UND BERATUNG
DURCH FACHLEUTE. VERKAUF
UND ÜBERNAHME VONWERKEN
ALTER KUNST. MEISTERBILDER.
PRIMITIVE. ALTE PLASTIK.
ANTIQUITÄTEN
LEITUNG: Dr.J.COULIN, BASEL, AESCHENGRABEN29
226
Bcctin.
Es ist jetzt viel giite alte Kunst in Berlin zu sehen: Bei
Paul B ottenwiescr und in 4er Galerie iM a 11 h le s e ni Bot-
tenwieser bringt nic'ht weniger als 4rei Qualitäten von T e r b o r g ,
darunter ein „Interieur“ von starkeni Farbenklang, Landschaften
von Jacob van Kuisdae!, J. van Ostad-e, van der Neer
und nicht izuletzt auch eincii van Dyck.Teinen faszinierend
duftigen Fraiuenkopf. Be,i iMatthleseii wieder hängt ein Damen-
bildiiis von iR ubens, dais der allzu friili verstorbene Oldenbourg
als eciites Werk des Meisters anerkannt liat, dann ein bedeuten-
der Hobbema. Und an dicsc prominenten Alten reihen sich
etaiige Perlen der französiischen Kunst des 19. Jalir'hunderts:
D a u m i e r, 1) e 1 a c r o i x, M o uc 1, Sisle.y und Renoir.
Aucli dic Gialerie a m B r a n de n b,u r g e r Tor zeigt
beste französische Kunst: T o u,1 ouse-L a ii t r e e, desisen „Cafc“
wir ,im vorliegendcn Heft reproiduzieren, I) c g a s, R e n o i r, Mon-
ticelli u. a. Scihliießlich ist hier aucli die d-cuts'chc Moderne
vortrefflicli repräscntiert: Menzel (Zeidinunigen), T r ii b n e r,
Liebermaiin, Cpriinth u. a.
AmsLe r u n d R u t h a r d t stellen eine 'umfangreiche erist-
kl-assige Kollektion von Zcichnungen des 19. Jahrhun-
derts aits, die eiin süddeutscher Kunstsammler mit g.roßcm Gliick
zusammengebracht lnat. Bs 4st n.icht leicht, aus der Fiille des
Gebotenen Besonderheiten hervorzuhcben, da liicr jedes einzelire
Blatt Klasse ist. Feuerbachs „Venus und Amor“ lockt riicbt
weniger als so eiine glänzcnde Zedchniunig von I) c i a c r o i x,
iMcnzel nieht weniger al,s Whistler oder Zorn, und neben
Hodlers „Fete des Vignerons“ marsdiiert Klinger auf,
stehen Liebermann, Slevogt, Corinth, Mcid usw. Man darf be-
haupten, daß Berlin selten eine reizvollere Ausstellung von Zeich-
nungen hatte w,ie diese Scliau bei Arnsier und Ruthardt.
Reiss & K r ti g e r fiihren uns idiann ,in die Kuns't der
Zeichmung der Rokolco- u n d Romantikerzeit. Ancli
diese Ausstellung, die ,Dr. Paul F. Schnnidt mit Geschmack und
Sachkenntnis schuf, intcressiert selir. Schmddt gibt auch im Vor-
wort zum AusstcJlimgskatalog einen anregenden Überblick iiber
die'sc Epoclien deiutscher Kunst. Unter den me.hr als 300 iBlättern
der Reihe finden sicli erlesenc Kxemplare von C h o d o w i e ck i,
Meil, G e n e 11 i, S c li n o r r v. C a r o 1 s f e 1 d, Joh. Adam
K 1 e i n, Adrian Ludwig R ,i c li t e r u. a.
Bei Paiul Cassirer: Ulr-ioli iH ii b n e r. Oie neucn Pots-
damer Ausschndtte siind starke Proben seiner malerdsclien Hntwick-
Jung. Die Ticrplaistiken der Ungarin Hätväny atrnen Empfdn-
dung. In der Galerie Caspcr hängen neben einer höchst gedie-
genen Kollektion von alten und neueren L i e b c r.m a n n - Zeich-
nun.gen Lanidschaiften von A. Croiissant, Impressionen eiines
farbenfrohen Wandcrers, i-n der iGalerie Möllcr einiige sonnige
Italicn-Bilder (1913) des vor fiinf Jahren yerstorbenen Theo v.
Brockhusen und ein apartes riesiges Stilleben des Kiinstlers.
In der N c n e n K u n s t h a n d 1 u n g siclit man diie prickelnden
Blätter von Hugo S t ei n e r - Pr,ag zu F. T. A. I loffmann, Heine,
Lenau. Die Praiger Phantasien zu Meyrinks „Golem“ gehören mit
zu den stimmungsreiohsten Closs-en modern-er iBuchilhistration. Bci
Hugo Helbiiiig steht edn großer S e g a n t i n i, eine köstliche
„Campagne romana“, ,d,ie der Meister um 1395 gemalt hiaiben dürfte.
Bilder von Defregger, Cabriel Mex, Liebermiann, Slevogt (1894)
schließen sich an. Im Kunstsalon Nicolai beweist der Schwei-
zer Wilhelm Schmid seine rapide Maicr-En.twickluiig. Seine
Landsohaften iund Stil 1 ebem, die er jetzt miniaturenhaft durch-
fiihrt, habein eine respektable Leuchtkraft. Sehr fein sind aucli
seine Zeiichnungen.
ln der K i e i n e n G a 1 e r i e stellt Willielm K o li I h o f f
kollektw aus. A,n zwänizig iBilder sdtfd voii ihm da und etliche
Aquarclle. Die Aquarelle scheinen uns zwar komprimierter, vcr-
innerlichter, aber auch d,ie Porträts und Landschaften deuten,
trotz ihren Corinth’schen Anklängen, die Wege an, die dem Künst-
ler vorschweben. Kohlhoff geht wuchtig auf die Farbe lös. Und
ORIGIN AL-GR APHIK
ALTER UND MODERNER MEISTER
Aldegrever, Altdorfer, Amman, Backhuizen, Bega, Beham, della
Bella, Belotto, Berghem, Bink, Bol, Breenberg, Brettgbel, Callot,
Canale, Claude, Cranach, Drevet, Dürer, v. Dyck, Edelinck,
Gellee, Goltzius, Goya, Hollar, Lautensack, Leyden, Masson, Nan-
teuil, Ostade, Rembrandt, Ruisdael, Schongauer, Waterloo, Zeeman
--
Appian, Besnard, Bone, Bracquemond. Buhot, Cameron, Corot,
Daubigny, Daumier, Forain, Haden, Legros, Lep&re, Manet,
Meryon, Millet, Whistler, Zorn
Soeben erschienen: Katalog XIV: Neuerwerbungen
m. 70 Abbildungen. Fr. 3.— Katalog XV: Helvetica
GUTEKUNST & KLIPSTEIN
BERN (Schweiz) Hotelgasse 811
DOROTHEUM - WIEN
WIEN I, Dorotheergasse 17.
28. und 29. April 1924
351. Kunstauktion
Eine Sammlung von
400 HANDZEiCHNUNGEN
alter Meister des 15. bis 18. Jahrhunderts
12. und 13. Mai 1924
Grosse Kunstauktion
Qemäldesammlung
aus dem Nachlasse Wolfgang, Reichr. v. Manner
Ölgemälde und Aquarelle von hervorragenden österreichi-
schen, deutschen und französischen Meistern des 19. Jahr-
hunderts, darunter Rudolf v. Alt, Daffinger, F. Defregger,
Douzette, F. Gauermann, Grützner, Adolf Kaufmann, Hugo
Kaufmann, F.A.Kaulbach, Kröner, H. Makart, Gabriel Max,
A. Pettenkofen, A. Romako, Math. Schiestl, E. Schleich,
Robert Schleich, Matli. Schmid, Schmutzler, Benj. Vautier,
F. G. Waldmüller.
Ferner
Gemälde alter Meister
der holländischen, französischen und italienischen Schule,
darunter Originale von David Teniers, Jan van Goyen,
Mierevelt, A. Magnasco, Hartnen Hals, AnthoniePalamedesz,
David van der Heil, Luca Giordano, Clares Molenaer etc.
Aus Privatbesitz: Tapisserien, Mobiliar, Antiquitäten
PRO ARTE, BASEL
KUNSTHAUS
BEGUTACHTUNG UND BERATUNG
DURCH FACHLEUTE. VERKAUF
UND ÜBERNAHME VONWERKEN
ALTER KUNST. MEISTERBILDER.
PRIMITIVE. ALTE PLASTIK.
ANTIQUITÄTEN
LEITUNG: Dr.J.COULIN, BASEL, AESCHENGRABEN29
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