Nr. KM
517 Deutsch, 16. Jahrh., Reliquienbüste (J. u. S. Gold-
schmidt).900
518 Tirol, 15. Jalirh., Biiste des heil. Cassian (v. Auspitz) 30 000
527 Süddeutsch, 16. Jahrh., Brunnenfigur (A. S. Drey) . 9 000
IX. Wappen und Totenschilder
Nr. RM
556 Bölimen, 15. Jahrli., Tartsche (Kaschau, Museum) . 5 100
558 Ungarn, 15. Jahrli., Flügeltartsche, Mathias Corvinus
(Fischer). 9 500
559 Bayern, 16. Jahrh., Totenschild des Karol Wernicz
(Bayrisches National-Museum). 5 000
565—568 Tirol, 16. Jahrh., Vier Wappenschilder des Bern-
hard v. Cles. 3 700
569—572 Tirol, 16. Jahrli., Vier Wappenschilder des Bern-
liard v. Cles. 3 000
Feld-Fetisch, Kamerun, holzgeschnitzt
Aus der November-Versteigerung Joe Hloucha, Prag
lnternationales Kunst- und Auktions-Haus, Berlin
Kunffauktioneru
BetHtn.
Paul C a s s i r e r bereitet für den Monat November eine
Reihe von Auktionen hervorragender Sammlungen vor. Zuerst
wird die Versteigerung der bekannten Sa.mmlung Simms-
Hamburg vierzehn Gemälde von Lovis Corinth sowie unter
anderem auch eine Kollektion Max Beckmann bringen — auch
Feuerbach und Leibl werden vertreten sein — und dann wird die
in kunstwissenschaftlichen Kreisen sehr geschätzte Sammlung
Toni Straus-Negbaur ausgeboten werden, deren Mittel-
punkt die berühmte Kollektion von Handzeichnungen mit Namen
wie Rembrandt, van Dyck, Gainsborough u. a. steht. Sie sei für
heute bloß in aller Kürze vermerkt. Im Herbst versteigert Cassirer
nocli einen Hauptteil der Sammlung Markus K a p p e 1, deren
Bilder vou Rembrandt, Rubens, Jacob van Ruisdael, Pieter de
Hoogli, Jan Steen u. a. durch die Hände Wilhelm von Bodes
gegangen waren. Ueber „Markus Kappel und seine Galerie“ hat
Max J. F r i e d 1 ä n d e r in Band II des „Kunstwanderers“ einen
Aufsatz veröffentlicht.
*
Paul G r a u p e - Berlin kündigt für den 11. November die
Versteigerung der Bibliothek Erik Ernst Schwabach an. Mit
der Bibliothek dieses bekannten Verlegers, Bibliophilen und kriti-
sclien Schriftstellers kommt eine der gepflegtesten deutschen
Bibliotheken zur Auflösung, in der sich bibliophile und inhaltliche
Interessen die Wage lialten. Das Ziel des Sammlers war, die
Hauptwerke der Weltliteratur in textlich hervorragenden und
ästhetisch vollkommenen Ausgaben zusammenzubringen. So
kommt hier eines der berühmten drei Pergamentexemplare vom
Faust der Doves Press mit Goldinitialen auf den Markt; so finden
sich hier zahlreiche andere Drucke der Doves Press, meist auf
Pergament; die Produktion der deutschen Vorkriegspressen und
auch die wertvollen Drucke der Nachkriegszeit.
Eine große Abteilung der Sammlung bildet eine lückenlose
Reihe von modernen Erstausgaben, vom Naturalismus bis zur
jiingsten Literatur. Politik und alle Wissenschaftsdisziplinen,
ebenso die Kunstliteratur sind in ihren bedeutendsten Werken ver-
treten. Selbstverständlich hat der Sammler größten Wert darauf
gelegt, die ganze ca. 5000 Bände umfassende Sammlung auch in
ein schönes Gewand zu kleiden. Infolgedessen sind Arbeiten der
besten deutschen und ausländischen Buchbinder in reicher Fülle
vorhanden.
Am 28. und 29. November versteigern Hermann B a 11 und
Paul C r a u p e in Berlin die Sammlung C. Castiglioni-
Wien. Die äußerst umfangreiche, aus kunstgewerblichen Gegen-
ständen und Gemälden bestehende Sammlung stammt zum größten
Tei! aus dem Wiener Palais, in dem Camillo Castiglioni seine be-
deutenden Sammlungen zusammenstellte, und das sich Miller von
Aichholz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fiir seine
Kunstschätze erbaut hatte. Es enthält nicht nur die Sammlungen
Castiglionis, sondern auch die prachtvolle Sammlung von Miller
von Aichholz. Die Auflösung erfolgt, da Camillo Castiglioni sei-
nen Wohnsitz nach Italien verlegt.
Die besondere Bedeutung der Sammlung liegt in dem großen
Bestand an seltensten italienischen Renaissance-
m ö b e 1 n , unter denen besonders eine Reihe monumentaler Lang-
tische, runder und achteckiger Tische, neben seltenen Schrank-
und Sesseltypen hervorragen. Viele dieser Stücke sind in der ein-
schlägigen IJteratur, besonders von Professor S c h o 11 m ii 11 e r ,
beschrieben und gelten als Glanzstücke ihrer Gattung. Groß ist
auch die Zahl der Skulpturen aus Stein und Bronze des 13.
bis 17. Jahrhunderts, unter denen sich Meisternamen wie Andrea
della Robbia, Donatello, Tullio Lombardi, Giovanni da Bologna
befinden. Daneben enthält die Sammlung eine umfangreiche Ab-
teilung von Textilien, von italienischen Majoliken, niederländischen
und deutschen Silber- und Goldschmiedearbeiten der Renaissance-
und Barockzeit.
Von den ca. sechzig Gemälden seien erwähnt: zwei
Flügel von Gerard David, ein Jünglingsporträt eines dem Jacob
Schaffner nahestehenden Künstlers um 1520 aus der Sammlung von
Kaufmann, mehrere italienische Bilder des 14. und 15. Jahrhun-
derts, das Porträt der Elionora Medici von Broncino, ein Porträt
von Tintoretto, einen Patrizier mit seinem Sohn darstellend, zwei
Gemälde von Lucas Cranach, ein van Dyck aus der Sammlung
Hollitscher, ein Stilleben von Beyeren, ein Greuze, mehrere Zeich-
nungen von Guardi, Tintoretto und Canaletto, der auch durch Ge-
mälde mit Veduten von Venedig und Rom vertreten ist, usw. Die
Sammlung ist bereits jetzt in dem eigens zu diesem Zwecke her-
gerichteten Palais Huldschinsky, Mathäikirchstraße 3 a, aus-
gestellt.
*
Am 21. Oktober fiudet in Rud. Lepkes Kunst-Auktions-
Haus eine interessante Porzellan-Versteigerung statt.
Sie umfaßt in der Hauptsache Arbeiten der Manufakturen von
Meißen, Berlin, Sevres, Wien und Kopenhagen. Die Plastik geliört
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517 Deutsch, 16. Jahrh., Reliquienbüste (J. u. S. Gold-
schmidt).900
518 Tirol, 15. Jalirh., Biiste des heil. Cassian (v. Auspitz) 30 000
527 Süddeutsch, 16. Jahrh., Brunnenfigur (A. S. Drey) . 9 000
IX. Wappen und Totenschilder
Nr. RM
556 Bölimen, 15. Jahrli., Tartsche (Kaschau, Museum) . 5 100
558 Ungarn, 15. Jahrli., Flügeltartsche, Mathias Corvinus
(Fischer). 9 500
559 Bayern, 16. Jahrh., Totenschild des Karol Wernicz
(Bayrisches National-Museum). 5 000
565—568 Tirol, 16. Jahrh., Vier Wappenschilder des Bern-
hard v. Cles. 3 700
569—572 Tirol, 16. Jahrli., Vier Wappenschilder des Bern-
liard v. Cles. 3 000
Feld-Fetisch, Kamerun, holzgeschnitzt
Aus der November-Versteigerung Joe Hloucha, Prag
lnternationales Kunst- und Auktions-Haus, Berlin
Kunffauktioneru
BetHtn.
Paul C a s s i r e r bereitet für den Monat November eine
Reihe von Auktionen hervorragender Sammlungen vor. Zuerst
wird die Versteigerung der bekannten Sa.mmlung Simms-
Hamburg vierzehn Gemälde von Lovis Corinth sowie unter
anderem auch eine Kollektion Max Beckmann bringen — auch
Feuerbach und Leibl werden vertreten sein — und dann wird die
in kunstwissenschaftlichen Kreisen sehr geschätzte Sammlung
Toni Straus-Negbaur ausgeboten werden, deren Mittel-
punkt die berühmte Kollektion von Handzeichnungen mit Namen
wie Rembrandt, van Dyck, Gainsborough u. a. steht. Sie sei für
heute bloß in aller Kürze vermerkt. Im Herbst versteigert Cassirer
nocli einen Hauptteil der Sammlung Markus K a p p e 1, deren
Bilder vou Rembrandt, Rubens, Jacob van Ruisdael, Pieter de
Hoogli, Jan Steen u. a. durch die Hände Wilhelm von Bodes
gegangen waren. Ueber „Markus Kappel und seine Galerie“ hat
Max J. F r i e d 1 ä n d e r in Band II des „Kunstwanderers“ einen
Aufsatz veröffentlicht.
*
Paul G r a u p e - Berlin kündigt für den 11. November die
Versteigerung der Bibliothek Erik Ernst Schwabach an. Mit
der Bibliothek dieses bekannten Verlegers, Bibliophilen und kriti-
sclien Schriftstellers kommt eine der gepflegtesten deutschen
Bibliotheken zur Auflösung, in der sich bibliophile und inhaltliche
Interessen die Wage lialten. Das Ziel des Sammlers war, die
Hauptwerke der Weltliteratur in textlich hervorragenden und
ästhetisch vollkommenen Ausgaben zusammenzubringen. So
kommt hier eines der berühmten drei Pergamentexemplare vom
Faust der Doves Press mit Goldinitialen auf den Markt; so finden
sich hier zahlreiche andere Drucke der Doves Press, meist auf
Pergament; die Produktion der deutschen Vorkriegspressen und
auch die wertvollen Drucke der Nachkriegszeit.
Eine große Abteilung der Sammlung bildet eine lückenlose
Reihe von modernen Erstausgaben, vom Naturalismus bis zur
jiingsten Literatur. Politik und alle Wissenschaftsdisziplinen,
ebenso die Kunstliteratur sind in ihren bedeutendsten Werken ver-
treten. Selbstverständlich hat der Sammler größten Wert darauf
gelegt, die ganze ca. 5000 Bände umfassende Sammlung auch in
ein schönes Gewand zu kleiden. Infolgedessen sind Arbeiten der
besten deutschen und ausländischen Buchbinder in reicher Fülle
vorhanden.
Am 28. und 29. November versteigern Hermann B a 11 und
Paul C r a u p e in Berlin die Sammlung C. Castiglioni-
Wien. Die äußerst umfangreiche, aus kunstgewerblichen Gegen-
ständen und Gemälden bestehende Sammlung stammt zum größten
Tei! aus dem Wiener Palais, in dem Camillo Castiglioni seine be-
deutenden Sammlungen zusammenstellte, und das sich Miller von
Aichholz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fiir seine
Kunstschätze erbaut hatte. Es enthält nicht nur die Sammlungen
Castiglionis, sondern auch die prachtvolle Sammlung von Miller
von Aichholz. Die Auflösung erfolgt, da Camillo Castiglioni sei-
nen Wohnsitz nach Italien verlegt.
Die besondere Bedeutung der Sammlung liegt in dem großen
Bestand an seltensten italienischen Renaissance-
m ö b e 1 n , unter denen besonders eine Reihe monumentaler Lang-
tische, runder und achteckiger Tische, neben seltenen Schrank-
und Sesseltypen hervorragen. Viele dieser Stücke sind in der ein-
schlägigen IJteratur, besonders von Professor S c h o 11 m ii 11 e r ,
beschrieben und gelten als Glanzstücke ihrer Gattung. Groß ist
auch die Zahl der Skulpturen aus Stein und Bronze des 13.
bis 17. Jahrhunderts, unter denen sich Meisternamen wie Andrea
della Robbia, Donatello, Tullio Lombardi, Giovanni da Bologna
befinden. Daneben enthält die Sammlung eine umfangreiche Ab-
teilung von Textilien, von italienischen Majoliken, niederländischen
und deutschen Silber- und Goldschmiedearbeiten der Renaissance-
und Barockzeit.
Von den ca. sechzig Gemälden seien erwähnt: zwei
Flügel von Gerard David, ein Jünglingsporträt eines dem Jacob
Schaffner nahestehenden Künstlers um 1520 aus der Sammlung von
Kaufmann, mehrere italienische Bilder des 14. und 15. Jahrhun-
derts, das Porträt der Elionora Medici von Broncino, ein Porträt
von Tintoretto, einen Patrizier mit seinem Sohn darstellend, zwei
Gemälde von Lucas Cranach, ein van Dyck aus der Sammlung
Hollitscher, ein Stilleben von Beyeren, ein Greuze, mehrere Zeich-
nungen von Guardi, Tintoretto und Canaletto, der auch durch Ge-
mälde mit Veduten von Venedig und Rom vertreten ist, usw. Die
Sammlung ist bereits jetzt in dem eigens zu diesem Zwecke her-
gerichteten Palais Huldschinsky, Mathäikirchstraße 3 a, aus-
gestellt.
*
Am 21. Oktober fiudet in Rud. Lepkes Kunst-Auktions-
Haus eine interessante Porzellan-Versteigerung statt.
Sie umfaßt in der Hauptsache Arbeiten der Manufakturen von
Meißen, Berlin, Sevres, Wien und Kopenhagen. Die Plastik geliört
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