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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 12./​13.1930/​31

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1./2. Februarheft
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Zimmermann, Ernst: Ausstellung von Kelsterbacher Porzellan im Schloßmuseum zu Darmstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26236#0186

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Ausffellung oon

Kelftevbadyev Vovzeilan im Scbloßmufeum zu Daümffadt

oon

Ccnft BtmmetJtnann — Decsden

ij j aß in dem nur etwa eine Meile südwestlich von
Höchst am Main gelegenen Flecken Kelster-
bach in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
neben Fayence auch Porzellan hergestellt ward, weiß
man schon scit etwa 40 Jahren, seitdem von Drach
eine Geschichte dieser Manufaktur auf Grund der
Akten darzustellen versucht hatte.1) Drach stellte auch
schou die Marke derselben fest und wies auch bereits
auf einige, wenn auch nur wenige ihrer Erzeugnisse hin,

die freilich nicht gerade besonders charakteristisch
w^aren. Erst viel später entdeckte man dann ihrer meh-
rere, vor allem in dem Schloß Favorite bei Baden
sowie auch in der Sammlung des Großherzogs von
Hessen-Darmstadt. Diese beliandelte und publizierte
z. T. dann im Jahre 1908 Edmund Braun in den Monats-
heften fiir Kunstwissenschaft2) und lenkte erst dadurch
weitere Kreise auf diese Fabrik. Aber recht unklar
blieb docli trotz allem das Bild, das man von dem Be-

0 Alhard von Drach. Die Porzellan- und Fayencefabrik von
Kelsterbach am Main. Bayerische Gewerbezeitung 1891, S. 482,
und Kunstgewerbelatt Bd. 2, S. 30 und 80.

2) Edm. Wilh. Braun, Ueber Keisterbacher Porzellanfiguren,
Monatshefte für Kunstwissenschaft I. 2. Bd., S. 818.

trieb derselben und ihren Erzeugnissen besaß. Eine
klare Uebersicht hieriiber war noch nicht zu gewinnen.

Das ist nun glücklicherweise anders geworden
dank der Ausstellung, die im vergangenen Sommer Dr.
Kurt R ö d e r , Kustos im Prinz Georg-Palais in Darm-
stadt, unter dem Protektorat des Großherzogs von
Hessen-Darmstadt und dank der Förderung seines
kunstverständigen Hofmarschalls Grafen Kuno von
Hardenberg im dortigen Schloßmuseum hat veran-

stalten können. Reichlich ist er hierbei von allen Sei-
ten, von Museen wie Sammlern unterstützt worden, so
daß er fast 300 Stücke hat zusammenbringen können,
von denen 250 wohl sicher als Kelsterbach anzu-
sprechen sind. Dazu hat er auch einen Katalog her-
ausgegeben, in dem er das Wichtigste, was er über
diese Fabrik hat feststellen können, kurz niedergelegt
hat. Eine besondere Publikation soll dann durch ihn
hierüber erfolgen. Da aber diese Ausstelung in Fach-
kreisen trotz ihrer Wichtigkeit und klaren Ergebnisse
merkwürdigerweise nur wenig Beachtung gefunden hat,
so sei schon hier auf diese Resultate kurz hingewiesen.

Feststeht jetzt nach den Angaben des Katalogs,
daß in dieser von privater Seite 1758 begründeten bis-

Abb. 1. Fortuna und Jupiter
Kelsterbacher Porzellan-Arbeiten von Vogelmann

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