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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 12./​13.1930/​31

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Juniheft
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Simon, Karl: Die Heimat Tilman Riemenschneiders
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https://doi.org/10.11588/diglit.26236#0311

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doch geeignet, den Eindrnck zn yerstärken, daß es
sicli hier iim einen Familiennamen liandelt, der in der
mainfränkischen Gegend fest verankert ist. Daß in
Frankfurt znm ersten nnd einzigen Male aucli der
\ ornanie Tilman auftaucht, ist gewiß nicht uninter-
essant. Die Möglichkeit verwandtschaftlicher Bezie-
liungen braucht bei dem immerhin nicht sehr häufigen
\orkommen des Vornamens nicht ganz von der Fland
gewiesen zn werden, so daß also der Künstler irgend-
wie seiner Herkunft nach auch mit Frankfurt zusam-
menhängen könnte. Daß aucli an einen Zusammen-
hang mit dem Mainzer Bildhauer Hans Backoffen ge-
dacht werden konnte, sei nur der Vollständigkeit

wegen angemerkt. Erst spät im 16. jahrhundert, 1531,
kommt ein Balthasar vor, der aber nun „Remen-
schneider“ lieißt — in einer Form, die an die in Hil-
desheim nachgewiesene erinnert — und „Tesche-
macher“ ist. Anßer der Möglichkeit, daß die Familie
ausstarb, besteht die andere, daß der cine oder andere
Vertreter ausgewandert ist, vielleicht nach dem Nor-
den, an den Harz, und daß dann ein Nachkomme,
unser Bildhauer, nach Mainfranken zurückwanderte.
Von einem Riemenschneider in Frankfurt erfahren
wir, daß er „schulde wegen gewichen“, dann aber reu-
mütig wiedergekommen und von neuem Bürger ge-
worden ist (1448).

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