Meister des Marienaltares im Germaniscken Museum, Nürnberg: Flügel dieses Altares:
Maria und Elisabeth mit ihren Kindern, um 1400
verschiedenen Riclitungen aus Burgkmairs Oeuvre
fallen — und die Holzschnitte clurch ausreichende
Beispiele und ein paar Seltenheiten ersten Ranges ver-
treten sind, ergibt sich hauptsächlich das reizvolle
Schauspiel, wie die verschiedenen Seiten der Tätig-
keit ineinandergreifen und einander ergänzen*); der
*) Eine Ergänzung zwischen Malerei und Zeichnung möchte
ich als Berichtigung eines von mir begangenen Fehlers hier
anbringen. Die Zeichnung eines Bischofs in der Bibliothek der
Technischen Hochschule in Hannover, die ich im Jahrbuch für
Kunstgeschichte des Bundesdenkmalamtes YI, Abb. S. 75, fälsch-
nimmt, zum Werkzeug wird, das eigenste Selbst tiefer
auszugraben, während es bei Burgkmair unorganisch
anhaftender Schmuck bleibt, ästhetische Bereiche-
rung statt ethische Yertiefung, kennzeichnet nicht
nur die Art ihrer Verschiedenheit, sondern auch die
Verschiedenheit ihres Ranges.
licli mit Pacher in Zusammenhang brachte, ist die genaue
Studie zum hl. Yalentin auf dem linken Innenflügel des Nürn-
berger Triptychons von 1505 (Abb. 19 des Kataloges). Den Namen
Burgkmair hat E. Bock sofort nach Erscheinen meines Aufsatzes
richtig in einem Brief an mich genannt.
das Portrait in München feststeht — zu einem neuen
Stil zusammenwachsen, der schon die größere Freiheit
und Fiille des Sohnes verrät. Sonst war mehr Bekann-
tes durch Zusammenstellung zu verdeutlichen. Da das
Malerwerk fast vollständig versammelt ist — von
wichtigen Stiicken fehlt fast nur das Wiener Doppel-
bildnis —, von Zeichnungen eine gute Auswahl vor-
liegt — wobei die beiden großen Kohlenporträts aus
Stockholm und Berlin (49, 50) stilistisch, und zwar in
Maler und der Jllustrator berühren einander in der
leichten Fruchtbarkeit der Erfindung und dem deko-
rativen Geschmack der Anordnung, teilen auch die
geringe Tiefe cler kiinstlerischen Problemstellung. Es
ist unmöglich, bei dem sympathischen, fremde Ein-
flüsse gefällig verarbeitenden Augsburger nicht an
den zeitgenössischen und Burgkmair persönlich ver-
bundenen Diirer zu denken; cler Unterschied, wie clie-
sem, was er aus Italien und clen Niederlanden auf-
Maria und Elisabeth mit ihren Kindern, um 1400
verschiedenen Riclitungen aus Burgkmairs Oeuvre
fallen — und die Holzschnitte clurch ausreichende
Beispiele und ein paar Seltenheiten ersten Ranges ver-
treten sind, ergibt sich hauptsächlich das reizvolle
Schauspiel, wie die verschiedenen Seiten der Tätig-
keit ineinandergreifen und einander ergänzen*); der
*) Eine Ergänzung zwischen Malerei und Zeichnung möchte
ich als Berichtigung eines von mir begangenen Fehlers hier
anbringen. Die Zeichnung eines Bischofs in der Bibliothek der
Technischen Hochschule in Hannover, die ich im Jahrbuch für
Kunstgeschichte des Bundesdenkmalamtes YI, Abb. S. 75, fälsch-
nimmt, zum Werkzeug wird, das eigenste Selbst tiefer
auszugraben, während es bei Burgkmair unorganisch
anhaftender Schmuck bleibt, ästhetische Bereiche-
rung statt ethische Yertiefung, kennzeichnet nicht
nur die Art ihrer Verschiedenheit, sondern auch die
Verschiedenheit ihres Ranges.
licli mit Pacher in Zusammenhang brachte, ist die genaue
Studie zum hl. Yalentin auf dem linken Innenflügel des Nürn-
berger Triptychons von 1505 (Abb. 19 des Kataloges). Den Namen
Burgkmair hat E. Bock sofort nach Erscheinen meines Aufsatzes
richtig in einem Brief an mich genannt.
das Portrait in München feststeht — zu einem neuen
Stil zusammenwachsen, der schon die größere Freiheit
und Fiille des Sohnes verrät. Sonst war mehr Bekann-
tes durch Zusammenstellung zu verdeutlichen. Da das
Malerwerk fast vollständig versammelt ist — von
wichtigen Stiicken fehlt fast nur das Wiener Doppel-
bildnis —, von Zeichnungen eine gute Auswahl vor-
liegt — wobei die beiden großen Kohlenporträts aus
Stockholm und Berlin (49, 50) stilistisch, und zwar in
Maler und der Jllustrator berühren einander in der
leichten Fruchtbarkeit der Erfindung und dem deko-
rativen Geschmack der Anordnung, teilen auch die
geringe Tiefe cler kiinstlerischen Problemstellung. Es
ist unmöglich, bei dem sympathischen, fremde Ein-
flüsse gefällig verarbeitenden Augsburger nicht an
den zeitgenössischen und Burgkmair persönlich ver-
bundenen Diirer zu denken; cler Unterschied, wie clie-
sem, was er aus Italien und clen Niederlanden auf-