maler“ heran. Man verzichtet auf die rein repräsentativen
Räume für den Wohnraum, für Speisesaal. Diele, für jeden
Gesellschaf'tsraum nimmt man gewohnheitsmäßig die Tapete
oder streicht die Wände in iiellen Farben. Gewiß — Aufträge
wie die Malereien der „Bremen“ (Mosaiken von Maria May) oder
vvie die Ausmaluug der Restaurationsräume eines großen Ber-
liner Warenhauses und ähnliche sind nicht vereinzelt. Trotzdem
feldt die gegenseitige Ergänzung von Architektur und Malerei
und Plastik zu einem Ganzen — und eben daf'ür wirbt dieser
Teil der Bau-Ausstellung.
Dem Charakter der Ausstellung gemäß spielen aucli in der
Kunstabteilung Material und Technik eine bestimmende Rolle.
Die künstlerische Verkleidung der rohen Mauerfläche kann eine
scheinbare sein — durch die Malerei — oder eine tatsächliche
durch Mosaik, Holz, Textilien, Keramik und Metall. Das ge-
malte Glas dient nicht der Verkleidung der Wand, sondern ist
selbst eine solehe, allerdings ohne die Funktion des Stützens und
nur in geringem Maße ein Abschluß des Raumes.
Die Malerei bevorzugt heute, wie es scheint, niclit mehr die
frülier meistgeübte Freskotechnik, die, zeitraubend und scliwie-
rig, sclineller Arbeit nicht günstig und oft nicht haltbar ist.
ül und Tempera sind leichter zu handhaben. Beide Vorteile der
raschen Arbeit und der Widerstandsfähigkeit gegen atmosphä-
rische Einflüsse bietet das Malen mit Kaseinfarben auf rauhem
oder glattem Grunde. Ihr Ausselien unterscheidet sicli nicht von
den Freskofarben. Die Malerei mit dem Pinsel wird häufig durch
Eingraben von Konturen und.Schraffierungen in den Gipsgrund
unterstützt, Auch die heute selir seltenc, in der Barockzeit als
Marmorimitation geübte Stukkolustromalerei ist in einem Exem-
plar vertreten. Eine graphische Wirkung wird durch die neuer-
dings wieder beliebte Sgraffittotechnik erzielt, die wir von den
reichen Sgraf'fittofassaden der Renaissance kennen. Diese Tech-
Oberdeutscher Meister
Galerie Fleischmann, München
Räume für den Wohnraum, für Speisesaal. Diele, für jeden
Gesellschaf'tsraum nimmt man gewohnheitsmäßig die Tapete
oder streicht die Wände in iiellen Farben. Gewiß — Aufträge
wie die Malereien der „Bremen“ (Mosaiken von Maria May) oder
vvie die Ausmaluug der Restaurationsräume eines großen Ber-
liner Warenhauses und ähnliche sind nicht vereinzelt. Trotzdem
feldt die gegenseitige Ergänzung von Architektur und Malerei
und Plastik zu einem Ganzen — und eben daf'ür wirbt dieser
Teil der Bau-Ausstellung.
Dem Charakter der Ausstellung gemäß spielen aucli in der
Kunstabteilung Material und Technik eine bestimmende Rolle.
Die künstlerische Verkleidung der rohen Mauerfläche kann eine
scheinbare sein — durch die Malerei — oder eine tatsächliche
durch Mosaik, Holz, Textilien, Keramik und Metall. Das ge-
malte Glas dient nicht der Verkleidung der Wand, sondern ist
selbst eine solehe, allerdings ohne die Funktion des Stützens und
nur in geringem Maße ein Abschluß des Raumes.
Die Malerei bevorzugt heute, wie es scheint, niclit mehr die
frülier meistgeübte Freskotechnik, die, zeitraubend und scliwie-
rig, sclineller Arbeit nicht günstig und oft nicht haltbar ist.
ül und Tempera sind leichter zu handhaben. Beide Vorteile der
raschen Arbeit und der Widerstandsfähigkeit gegen atmosphä-
rische Einflüsse bietet das Malen mit Kaseinfarben auf rauhem
oder glattem Grunde. Ihr Ausselien unterscheidet sicli nicht von
den Freskofarben. Die Malerei mit dem Pinsel wird häufig durch
Eingraben von Konturen und.Schraffierungen in den Gipsgrund
unterstützt, Auch die heute selir seltenc, in der Barockzeit als
Marmorimitation geübte Stukkolustromalerei ist in einem Exem-
plar vertreten. Eine graphische Wirkung wird durch die neuer-
dings wieder beliebte Sgraffittotechnik erzielt, die wir von den
reichen Sgraf'fittofassaden der Renaissance kennen. Diese Tech-
Oberdeutscher Meister
Galerie Fleischmann, München