lnng eines Bildraumes, yielmehr wird durchaus die Fläche be-
tont, wie ja auch im Bau das Gefühl für die Fläche der Wand
stärker geworden ist. In dieser Fläclie herrscht das geistige Leben
des Bildes, seine Bewegung, sein Rhythmus, von ihm erhält der
Raum Spannung, Stimmung, und von dieser Fläche liängt die
Gestaltung des Rauines al). Denn hier ist ein empfindlicher
Punkt aller Wanddekoration: ihr Yerhältnis zum Möbel. Die
Renaissance, die Barockzeit verlegten zur Lösung dieses Pro-
blemes die Malerei entweder als Fries um den oberen Teil des
Raumes oder an die Decke, im Rokoko herrschte das Ornament
vor, und erst Ende des 18. Jahrhunderts entstand die illusio-
nistische Wandmalerei, die die ganzen Wände in Landschaften
auflöste, vor denen dann, seltsam genug, die Gebrauchsmöbel
ihren Platz fanden. Wie sich der heutige Künstler mit diesem
Problem auseinandersetzt, ist in der Ausstellung leider nicht zu
selieu. Es wäre für die endgültige Wirkung von Wichtigkeit.
Die einzige, wirklich als Bauplastik auzusprechende Arbeit
ist die Pfeilergestaltung einer Kirche von Hitzberger, dem IIolz-
schnitzer. Sehr eigenartig bewegen sic-h die Figuren nur in
zwei aneinander stofienden Flächen, so dafi von den vier Kan-
ten des Pfeilers nur eine geschnitzt ist. Was sonst an Einzel-
plastiken ausgestellt ist, ist ohne Beziehung zur Architektur und
kann daher nicht in diesem Zusammenhange betrachtet
werden.
Der runde Pavillon, den Peter Behrens dem „Ring der Frauen“
auf der Deutschen Bau-Ausstellung errichtet hat, enthält in den
Yitrinen der Apsiden eine kleine, gewählte Schau deutschen
und österreichischen Kunstgewerbes. Unter den Textilien deut-
scher Herkunft fallen besonders die Entwürfe für Stoffe von
Maria May auf, die unter dem Namen „Yenedig“ und „New York“
buntfarbige, rhythmisch bewegte Stadtphantasien zeigen mit den
charakteristischen Bauwerken der beiden Städte. Si 1 ber und
Schmnck von H. j. Wilm: der auch eine arbeitende Werkstatt
auf der Ausstellung unterhält, haben gute Formen, das Silber
dem modernen Hausrat entsprechend in glatten, gehämmerten
Flächen, ohne Ornament, der Sehmuck vielfach durch zu reich-
liche Yerwendung bunter Steine in Verbindung mit getriebenem
Gold überladen wirkend. Der Raum des österreichischen Werk-
bundes bringt Arbeiten seiner Mitglieder, bei denen neben der
Porzellanmanufaktur im Augarten, den Lobmeyr-Gläsern und
dem Silber von Klinkosch sind Emailbilder von Mizzi Otten-
Friedmann bemerkenswert, die dazu bestimmt sind, in die Wand
eingelassen zu werden.
Dora Landau.
Barthel Bruyn d. A. / Johan van Ryndorp
Galerie Fleischmann, München
tont, wie ja auch im Bau das Gefühl für die Fläche der Wand
stärker geworden ist. In dieser Fläclie herrscht das geistige Leben
des Bildes, seine Bewegung, sein Rhythmus, von ihm erhält der
Raum Spannung, Stimmung, und von dieser Fläche liängt die
Gestaltung des Rauines al). Denn hier ist ein empfindlicher
Punkt aller Wanddekoration: ihr Yerhältnis zum Möbel. Die
Renaissance, die Barockzeit verlegten zur Lösung dieses Pro-
blemes die Malerei entweder als Fries um den oberen Teil des
Raumes oder an die Decke, im Rokoko herrschte das Ornament
vor, und erst Ende des 18. Jahrhunderts entstand die illusio-
nistische Wandmalerei, die die ganzen Wände in Landschaften
auflöste, vor denen dann, seltsam genug, die Gebrauchsmöbel
ihren Platz fanden. Wie sich der heutige Künstler mit diesem
Problem auseinandersetzt, ist in der Ausstellung leider nicht zu
selieu. Es wäre für die endgültige Wirkung von Wichtigkeit.
Die einzige, wirklich als Bauplastik auzusprechende Arbeit
ist die Pfeilergestaltung einer Kirche von Hitzberger, dem IIolz-
schnitzer. Sehr eigenartig bewegen sic-h die Figuren nur in
zwei aneinander stofienden Flächen, so dafi von den vier Kan-
ten des Pfeilers nur eine geschnitzt ist. Was sonst an Einzel-
plastiken ausgestellt ist, ist ohne Beziehung zur Architektur und
kann daher nicht in diesem Zusammenhange betrachtet
werden.
Der runde Pavillon, den Peter Behrens dem „Ring der Frauen“
auf der Deutschen Bau-Ausstellung errichtet hat, enthält in den
Yitrinen der Apsiden eine kleine, gewählte Schau deutschen
und österreichischen Kunstgewerbes. Unter den Textilien deut-
scher Herkunft fallen besonders die Entwürfe für Stoffe von
Maria May auf, die unter dem Namen „Yenedig“ und „New York“
buntfarbige, rhythmisch bewegte Stadtphantasien zeigen mit den
charakteristischen Bauwerken der beiden Städte. Si 1 ber und
Schmnck von H. j. Wilm: der auch eine arbeitende Werkstatt
auf der Ausstellung unterhält, haben gute Formen, das Silber
dem modernen Hausrat entsprechend in glatten, gehämmerten
Flächen, ohne Ornament, der Sehmuck vielfach durch zu reich-
liche Yerwendung bunter Steine in Verbindung mit getriebenem
Gold überladen wirkend. Der Raum des österreichischen Werk-
bundes bringt Arbeiten seiner Mitglieder, bei denen neben der
Porzellanmanufaktur im Augarten, den Lobmeyr-Gläsern und
dem Silber von Klinkosch sind Emailbilder von Mizzi Otten-
Friedmann bemerkenswert, die dazu bestimmt sind, in die Wand
eingelassen zu werden.
Dora Landau.
Barthel Bruyn d. A. / Johan van Ryndorp
Galerie Fleischmann, München