Patzold, Steffen; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Episcopus: Wissen über Bischöfe im Frankenreich des späten 8. bis frühen 10. Jahrhunderts
— Mittelalter-Forschungen, Band 25: Ostfildern, 2008
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https://doi.org/10.11588/diglit.34736#0545
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- Einband
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-12 Inhalt
- 13 Widmung
- 15 Vorwort
- 17-48 I. Einleitung
-
49-104
II. Wandlungen im Wissen über Bischöfe: Die Jahre um 800 und um 900 im Vergleich
- 49-60 A. Historiographie: Die »Annales regni Francorum« und Reginos »Chronicon«
- 61-72 B. Kapitularien: Herstal 779 und Ver 884
- 72-83 C. Konzilsakten: Die fünf Synoden von 813 und die Synode von Trosly 909
- 84-90 D. Diplomata: Bischöfe im Spiegel der Urkunden Karls des Großen, Ludwigs des Kinds und Karls des Einfältigen
- 90-100 E. Hagiographie: Die Bonifatius-Viten Willibalds von Mainz und Ratbods von Utrecht
- 100-104 F. Fazit
- 105-184 III. Der Umbruch der 820er Jahre
-
185-254
IV. Die Zeit zwischen der Reichskrise und dem Ende der Brüderkriege
- 186-199 A. Die Reproduktion des Bischofsmodells in Ritualen: Buße, Beichte und Rekonziliation in der Politik der 830er Jahre
-
199-250
B. Reproduktion des Bischofsmodells in Texten
- 199-202 1. Das Mahnschreiben des Bischofs Jonas von Orléans an Pippin von Aquitanien
- 202-204 2. Die Materialsammlung des Bischofs Jonas von Orléans
- 204-208 3. Agobards sogenannter »Liber apologeticus«
- 208-210 4. Florus von Lyon und der Traktat über die Bischofswahl von 835
- 210-226 5. Konzilsakten und Kirchenrecht
- 226-245 6. Historiographie
- 245-250 7. Hagiographie: Die Bischofsviten der 830er Jahre und frühen 840er Jahre
- 250-254 C. Fazit
-
255-360
V. Das Wissen über Bischöfe im späteren 9. und frühen 10. Jahrhundert im Spiegel normativer Quellen
- 256-265 A. Das Fortleben der Schlüsseltexte
- 266-315 B. Das Wissen über Bischöfe im Spiegel normativer Texte der späteren Karolingerzeit
-
315-357
C. Die Kontingenz der Ereignisse und die Vermittlung des Wissens über Bischöfe: Ebos Sturz und seine Folgen als Beispiel
- 316-321 1. Ebos Rückkehr nach Reims 840/41
- 322-325 2. Ebos weiteres Vorgehen bis zu seinem Tod 851
- 325-330 3. Die Klage der Reimser Geistlichen gegen Erzbischof Hinkmar von 853
- 330-338 4. Die Wiederaufnahme des Verfahrens durch die Synode von Soissons 866
- 338-346 5. Das vorläufige Ende: Die Synode von Troyes 867 und die Reaktion des Papstes Hadrian II. 868
- 346-350 6. Die Handschrift Laon, Bibliothèque municipale 407
- 350-353 7. Hinkmars »Visio Bernoldi«
- 353-357 8. Flodoards Darstellung des Falles in der »Historia Remensis ecclesiae«
- 357-360 D. Fazit
- 361-466 VI. Der Episkopat im Spiegel der Historiographie des späteren 9. und des frühen 10. Jahrhunderts
- 467-508 VII. Der Episkopat im Spiegel der Bischofsviten der späteren Karolingerzeit
-
509-544
VIII. Zusammenfassung und Folgerungen
- 509-519 A. Das Wissen über Bischöfe in der Karolingerzeit und seine Entwicklung im 9. und früheren 10. Jahrhundert
- 519-521 B. Folgerungen zum Bischofsbild der Karolingerzeit
- 521-526 C. Folgerungen zur Debatte über die Reichskirche
- 526-532 D. Folgerungen zur mediävistischen Ritualforschung
- 533- 535 E. Folgerungen zur sogenannten »Neuen Verfassungsgeschichte«
- 535-543 F. Folgerungen zur Staatlichkeit des Frankreichs im 9. und 10. Jahrhundert
- 543-544 G. Fazit
- 545-562 IX. Anhänge
- 563-659 X. Verzeichnisse
- Rücken
- Einband
544
VIII. Zusammenfassung und Folgerungen
Ordnung - in zeitspezifischer Weise - erfaßte. Zugleich bahnte sich schon jetzt jene
enge Kooperation von Herrscher und Episkopat an, welche die ältere Forschung als
Spezifikum der >ottonisch-salischen Reichskirche< angesehen hat. Parallel zu all
dem bildete sich in den Diözesen ein institutioneller Unterbau aus, der auch unter
den Ottonen noch Bestand hatte und dem Reich Stabilität verlieh.
Damit fügen sich die Ergebnisse meiner Studie schließlich in jene neue Wert-
schätzung der Zeit Ludwigs des Frommen ein, die sich in der Mediävistik seit Ende
der 1980er Jahre Bahn bricht. Wenn in Ludwigs Spätzeit die beschriebenen Wand-
lungen einsetzten, so war das allerdings keineswegs das Ergebnis einer gerade dar-
auf abzielenden Politik des Kaisers oder seiner Ratgeber. Ludwig selbst und seine
Zeitgenossen wußten nichts von Wissenssoziologie; sie hatten daher auch nicht die
Intention, das Wissen ihrer Zeitgenossen und künftiger Generationen zu manipu-
lieren.
VIII. Zusammenfassung und Folgerungen
Ordnung - in zeitspezifischer Weise - erfaßte. Zugleich bahnte sich schon jetzt jene
enge Kooperation von Herrscher und Episkopat an, welche die ältere Forschung als
Spezifikum der >ottonisch-salischen Reichskirche< angesehen hat. Parallel zu all
dem bildete sich in den Diözesen ein institutioneller Unterbau aus, der auch unter
den Ottonen noch Bestand hatte und dem Reich Stabilität verlieh.
Damit fügen sich die Ergebnisse meiner Studie schließlich in jene neue Wert-
schätzung der Zeit Ludwigs des Frommen ein, die sich in der Mediävistik seit Ende
der 1980er Jahre Bahn bricht. Wenn in Ludwigs Spätzeit die beschriebenen Wand-
lungen einsetzten, so war das allerdings keineswegs das Ergebnis einer gerade dar-
auf abzielenden Politik des Kaisers oder seiner Ratgeber. Ludwig selbst und seine
Zeitgenossen wußten nichts von Wissenssoziologie; sie hatten daher auch nicht die
Intention, das Wissen ihrer Zeitgenossen und künftiger Generationen zu manipu-
lieren.