Donnerstag 17. März 187». M. 33. Vierter Jahrgmig.
Erschein! wöchentlich drei Mal nebst der belletristischen Beigabe S o n n t a g s b ! a i t. — Alte Postanstalt-n und Baten nehmen Bestsllungenan. — P r e i s vierteljährlich 4b kr.
Inscrale die dreigejpaltene Petiizeiie oder deren Raum -4 lr. L ? k a l a u z e i g e n 2 kr.
Das Resultat der Debatte über die
„badische Frage."
(Schluß.)
Das Haupt der Ncttionalcoiiscrvcttiven, Herr
MüBhäußer, — schmieg, es der frommen „Warte"
überlassend, au dem klaren Maune-i-wort des Abg.
Eckhard mit jesuitischer Haarspalterei zu deuteln
und für den kühnen Ausruf: „Wer will es leug-
nen, daß der voreilige Versuch, den die National-
liberalen im Norddeutschen Reichstage gemacht ha-
ben, mit der uationalliberalen Versammlung in
Karlsruhe am 9. Januar in einem gewissen inne-
ren Zusammenhänge stehtd" die Verantwortung
zu kragen. Der Führer der badischen Demokratie,
Hr. v. Feder, ging für den Lüdbund iu's Feuer.
Aber er zweifelte selbst, daß derselbe durch die Re-
gierungen geschaffen werden wird; eine „freige-
wahlte Volksvertretung" soll ihn zu Stande bringen.
Wer aber dieses süddeutsche Parlament berufen
soll, ha: er der Welt nicht verrarhen Von den
Ultramonlanen beantragte Baumstark vor Eintritt
in die Benützung (die Sitzung halte bereits gegen
r, Stunden gedauert) eine tangere Erholungspause
und verließ den Saal, als dieser Antrag abgelehnt
ward — in der Thal die einfachste Weise, sich aus
der Affaire zu ziehe». Roßhirt gab die unver-
meidliche Nolhwend:gteil c:ner nationalen Vereini-
gung mit dein Nordbunde zu, aber dieselbe dürfe
nur in Gemeiuschast mir den übrigen Südstaateu
erfolgen. Lender und Lindau beschränkten sich aus
das alte Lied von der gefälschten Volksmehrheit,
der letztere mit prophettsch-redottuionärer Eadcuz.
Hervorragend griff der Abg. Vissing ui die Debatte
eui. Er hatte die Absicht gehübt, nicht zu spre-
chen; allein, wie mag der Löwe schweigen, wenn
er gereizt wird') Ev erhob er sich denn, das un-
vermeidliche Eoneept in der Rechten. ein edles
Selbstgefühl in jeder Faser des Gesichts, nicht, um
die dreiste Behauptung des „Pfälzer Boten", er
wisse „ans bester Quelle", daß die Veranlassung
zu denn Laskcr'schen Anträge ans der Versammlung
in den „Vier Jahreszeiten" stamme, zu beweisen,
sondern um dem Minister des Auswärtigen eine
Leer on über die intimsten (Geheimnisse der euro-
päischen Tivlomatie zu geben. Jndcß, Hr. Vissing
hat bekanntlich das Schicksal, mit feinem Witz,
sprühendem Humor und beißender Salyre begabt
zu sein — und welcher Mensch kann gegen seine
Nainr? Selbstverständlich also durfte sich Hr. Vis-
sing nicht niedersetzen, ohne auch in so ernste Dingen
ein wenig gescherzt zu haben. Der Witz stand zwar
im selben Augenblicke im Pfälzer Boten, aber da
sich Mit Recht annehmen ließ, daß die „jüdische
Zuhörerschaft" — denn was ein gerechter Ultra-
montane ist, der zählt am Samstag jeglichen Sterb-
lichen auf den Tribünen des Stündehauses zu den
Söhnen Israels — daß also diese Zuhörerschaft
mit dem Organe des Hrn. Vissing weniger ver-
trant sei, so konnte besagter Witz hier numer noch
eine passende Verwendung finden; man will doch
seinen säuern Schweiß so rentabel wie möglich
vergossen staden. Der Witz war süperb: Die lha-
«endursttgen Politiker von der Regiernngsbank und
den Sitzen der Nattonalttderalen sollen statt des
Mains lieber den übelberüchrigien Landgraben oeim
Ständehaus überbrücken. Schade nur, daß die
nnrivilisirlen Gernchsneroen der Tribünenhebräer
für den üneU-^oüt dieses Vonmois nicht das rich-
tige Verständnis; zeigten: statt freundlichen Beifalls
ward häßliches Gezisch vernehmbar. Indes;, das
verschlügt nichts; das Gute bleibt der Nachwelt
nnveiloren. und schon heule Preisen wir glückt'ch
bas Geschlecht, das dereinst Hrn. Bissing ans der
Ministt-rbank sehen wird. Tann, badisches Volk,
wird Dir der Staat nur noch die Eine süße Pflicht
anslegen: den Ultramontanismus und deu Bauch
zu pflegen!
Genug des Spiels! Möge der Leser die paar
Minuten verzeihen, die wir ihm im Interesse des
Abgeordneten für Tauberbischofsheim abgeuöthigt,
es ist nicht verlorene Zeit. Denn deutlicher als
au allen Andern mag au diesem Beispiele erkannt
werden, wie entsetzlich klüglich sich die Opposition
in der II. Kammer an einem Tage zeigte, da es ihre
Aufgabe gewesen untre, mit einem politischen Pro-
gramm in großem Maßstabe und von nberzeugen-
er Kraft die Regierung sammt der Majorität in
den Grund zu bohren. Das Resultat des 24.
Februar ist die erneute Anerkennung der nationa-
len Politik, das Resultat des 5. Mürz ist eine
beispiellose Niederlage unsrer Gegner.
Baden.
* Schwetzingen, 17. März. Soeben geht
uns von Wieslo ch die Mittheilung zu, daß
künftigen Sonntag den 20. März, Nachmittags
3 Uhr, eine Versammlung der nationalliberalen
Pariei im Rattchanssaale daselbst stattfindet, wel-
cher der Abgeordnete Kiefer beiwohnen wird.
Für die Gesinnnngsfrennde unserer Stad! wird
sich bei dieser Veranlassung die willkommene Ge-
legenheit bieten „den deutschen Mann Kie-
s e r", wie ihn Laster in der Neichstagssitznng
vom 24. Februar nannte, den Patrioten, dessen
unermüdliche und erfolgreiche Wirksamtett die Par-
teigenossen freudig anerkennen, die Gegner not-
gedrungen zngestehen müssen, zu sehen und sprechen
zu stören!
Unfern Wieslocher Gesinnungsfreunden ist die
Theilnahme. an der Versammlung erwünscht, was
ans der (im Anzeigetheil unseres Blattes enthal-
Krozeß Kiene Koiiaparte.
l Auteuil, hast während er den Körper des Hrn. Viktor Noir ^ sein Freund, sich beleidigt fühlend, vorgetrcten sei . . . und
! nach der Apothcte tragen half, eine Person hinter ihm saZ Sie verstehen".... Tie Beamt n erklären, daß Hr. v.
f gen hören: „Er hat meinen Freund gctödlei, aber cs isich Fonv elle. indem er diese Worte anssprach, die Hand erhob,
—j egal, er hat eine lüchiige Ohrfeige bekommen." 'Als W-! in der cnllnng eines Mannes, der zupchlagen will; sic cr-
Verschiedene Pariser Blätter veröffentlichen die Anklage-j chautre unmittelbar darauf üi der Apotheke Hr. v. Fonvielle ! klären, daß,, wenn Hr. v. Fonvielle auch nicht gesagt hat,
schrist des GeueralprokuratorS Grandperre iu dem Prozeß spreche» hörte, Mannte er unzweifelhaft, wie er sagt, die ^ daß Viktor Noir den Prinzen geschlagen habe, er wenigstens
gegen den Prinzen Pierre Bonaparte wegen Ermordung des § stimme, welche die eben angeführten Worte gesprochen ! eine Gcberde machte, die bedeutete, daß em schlag durch
Viktor Noir. Es werden darin die einander widersprechen- > hatte. Ein anderer Zeuge, Hr. Vinviolet, ArchiHcr, der im Noir geführt worden ist.
den Aussagen v. Fonvielle's und des Prinzen dargcstcllt — ! Augenblicke des Todes den Hrn. v. Fonvielle die Scene er- , Diesen verschiedenen Aussagen müssen Zeugnisse entgc-
nach der ersten sollte der Prinz b.kanntlich ohne Ncalinjüric i zählen hörte, behauptet, daß dieser erklärt habe, daß in Folge ! gen gestellt werden, nach welchen He. v. Fonvielle sofort
auf Noir geschossen haben, nach der letztem umgekehrt erst > der not dem Prinzen gewechselten Worte Viktor Noir vor- ! nach dem Drama von Ankenil ei c Erzählung gegeben habe,
aus eine von Noir dem Prinzen ertheilte derbe Ohrfeige. : getreten sei und ihn geohrfeigt habe. Am selben Tage hat von welcher stiac Erklärungen vor dem Untersuchungsrichter
die genaue Wiederholung waren.. Es sind hier besonders
anzusühren die HH. .Grousset, Mortp.cux, in d.ssen Apotheke
das Opfer Iransportirt wurde, und Tr. Sammazcuü, wtt-
cher bei dem Tode d-es Opfers zugegen war. Alle drei ha-
Prinzen gegen 2st4 Uhr gesehen hat, erklärt, daß er >.uf - sames Zeichen bleibt: „Viktor Noir hat dem Prinzen eine i ben Hrn. v. Fonvielle erzählen hören, daß der Angeklagte
der linken Wange eine sehr starke Rothe mit einem An-Dphrf.ige gegeben oder war daran, sie ihm zu geben." Ter
scheine von Blutunterlaufung und Geschwulst hatte. Das f Z0,ge behauptet, daß Hr. v. Fonvielle deu einen oder den
selbe ist von dem Hrn. Tr. Pinel und von mehreren andern f anderen dieser Ausdrücke gebraucht hat. Endlich hat Hr.
Es heitzt dann weiter: „Tie Untersuchung hat über diesen -Hr. Vinviolet diese Erzählung anderen Personen »ntgethcilt,
Punkt folgende Nachweise gesammelt. Verschiedene Personen ! du. s.ine Erklärung bestätigt haben. Hr. Mourgoiün, Archi-
haben aus dem Gesicht des Angeklagten die bestimmten ^ ec:, Hai aus dem Munde des Hrn. v. Fonvielle eine Aus-
Spuren eines Schlages gesehen. Hr. Tr. Morel, der den > sage gebört, die, ohne so bestimmt zu sein, doch ein bedent-
Hrn. Viktor Noir in'» Gesicht geschlagen habe, bevor er aus
ihn schoß.
Wie Dem auch sei, und müßte die Darstellung des
Zeugen konstattzrt. Andererseits zielen gewisse Worte, dies v. Fonvielle aus dem Polizeiposten, wohin er gesührt wurde, ! Angeklagten angenommen werden, so bleibt nicht weniger
man aus dem Munde des Hrn. v. Fonvittle gehört hat, Hnu s.ine Erklü ungen zu geben, indem er den gegenwärtigen > festgestellt, daß er willlnüich Viktor Noir gctödtet hat.
Die
dahin, sestzustellen, daß Hr. Viktor Noir wirklich den Prin- > Beamten alle die Umstände seines Verhaltens bei dem Prin' l Justiz kann nie zugeben, daß dieses V.rbrechen gerechtfertigt
zrn in'K Gesicht geschlagen hat. Hr. Lechantre, Metzger in zeit und die gewechselten Reden erzählte, hinzngefügt, „daß ! werden könne durch drr GcwLlttMgleit, zu welcher sich das
Erschein! wöchentlich drei Mal nebst der belletristischen Beigabe S o n n t a g s b ! a i t. — Alte Postanstalt-n und Baten nehmen Bestsllungenan. — P r e i s vierteljährlich 4b kr.
Inscrale die dreigejpaltene Petiizeiie oder deren Raum -4 lr. L ? k a l a u z e i g e n 2 kr.
Das Resultat der Debatte über die
„badische Frage."
(Schluß.)
Das Haupt der Ncttionalcoiiscrvcttiven, Herr
MüBhäußer, — schmieg, es der frommen „Warte"
überlassend, au dem klaren Maune-i-wort des Abg.
Eckhard mit jesuitischer Haarspalterei zu deuteln
und für den kühnen Ausruf: „Wer will es leug-
nen, daß der voreilige Versuch, den die National-
liberalen im Norddeutschen Reichstage gemacht ha-
ben, mit der uationalliberalen Versammlung in
Karlsruhe am 9. Januar in einem gewissen inne-
ren Zusammenhänge stehtd" die Verantwortung
zu kragen. Der Führer der badischen Demokratie,
Hr. v. Feder, ging für den Lüdbund iu's Feuer.
Aber er zweifelte selbst, daß derselbe durch die Re-
gierungen geschaffen werden wird; eine „freige-
wahlte Volksvertretung" soll ihn zu Stande bringen.
Wer aber dieses süddeutsche Parlament berufen
soll, ha: er der Welt nicht verrarhen Von den
Ultramonlanen beantragte Baumstark vor Eintritt
in die Benützung (die Sitzung halte bereits gegen
r, Stunden gedauert) eine tangere Erholungspause
und verließ den Saal, als dieser Antrag abgelehnt
ward — in der Thal die einfachste Weise, sich aus
der Affaire zu ziehe». Roßhirt gab die unver-
meidliche Nolhwend:gteil c:ner nationalen Vereini-
gung mit dein Nordbunde zu, aber dieselbe dürfe
nur in Gemeiuschast mir den übrigen Südstaateu
erfolgen. Lender und Lindau beschränkten sich aus
das alte Lied von der gefälschten Volksmehrheit,
der letztere mit prophettsch-redottuionärer Eadcuz.
Hervorragend griff der Abg. Vissing ui die Debatte
eui. Er hatte die Absicht gehübt, nicht zu spre-
chen; allein, wie mag der Löwe schweigen, wenn
er gereizt wird') Ev erhob er sich denn, das un-
vermeidliche Eoneept in der Rechten. ein edles
Selbstgefühl in jeder Faser des Gesichts, nicht, um
die dreiste Behauptung des „Pfälzer Boten", er
wisse „ans bester Quelle", daß die Veranlassung
zu denn Laskcr'schen Anträge ans der Versammlung
in den „Vier Jahreszeiten" stamme, zu beweisen,
sondern um dem Minister des Auswärtigen eine
Leer on über die intimsten (Geheimnisse der euro-
päischen Tivlomatie zu geben. Jndcß, Hr. Vissing
hat bekanntlich das Schicksal, mit feinem Witz,
sprühendem Humor und beißender Salyre begabt
zu sein — und welcher Mensch kann gegen seine
Nainr? Selbstverständlich also durfte sich Hr. Vis-
sing nicht niedersetzen, ohne auch in so ernste Dingen
ein wenig gescherzt zu haben. Der Witz stand zwar
im selben Augenblicke im Pfälzer Boten, aber da
sich Mit Recht annehmen ließ, daß die „jüdische
Zuhörerschaft" — denn was ein gerechter Ultra-
montane ist, der zählt am Samstag jeglichen Sterb-
lichen auf den Tribünen des Stündehauses zu den
Söhnen Israels — daß also diese Zuhörerschaft
mit dem Organe des Hrn. Vissing weniger ver-
trant sei, so konnte besagter Witz hier numer noch
eine passende Verwendung finden; man will doch
seinen säuern Schweiß so rentabel wie möglich
vergossen staden. Der Witz war süperb: Die lha-
«endursttgen Politiker von der Regiernngsbank und
den Sitzen der Nattonalttderalen sollen statt des
Mains lieber den übelberüchrigien Landgraben oeim
Ständehaus überbrücken. Schade nur, daß die
nnrivilisirlen Gernchsneroen der Tribünenhebräer
für den üneU-^oüt dieses Vonmois nicht das rich-
tige Verständnis; zeigten: statt freundlichen Beifalls
ward häßliches Gezisch vernehmbar. Indes;, das
verschlügt nichts; das Gute bleibt der Nachwelt
nnveiloren. und schon heule Preisen wir glückt'ch
bas Geschlecht, das dereinst Hrn. Bissing ans der
Ministt-rbank sehen wird. Tann, badisches Volk,
wird Dir der Staat nur noch die Eine süße Pflicht
anslegen: den Ultramontanismus und deu Bauch
zu pflegen!
Genug des Spiels! Möge der Leser die paar
Minuten verzeihen, die wir ihm im Interesse des
Abgeordneten für Tauberbischofsheim abgeuöthigt,
es ist nicht verlorene Zeit. Denn deutlicher als
au allen Andern mag au diesem Beispiele erkannt
werden, wie entsetzlich klüglich sich die Opposition
in der II. Kammer an einem Tage zeigte, da es ihre
Aufgabe gewesen untre, mit einem politischen Pro-
gramm in großem Maßstabe und von nberzeugen-
er Kraft die Regierung sammt der Majorität in
den Grund zu bohren. Das Resultat des 24.
Februar ist die erneute Anerkennung der nationa-
len Politik, das Resultat des 5. Mürz ist eine
beispiellose Niederlage unsrer Gegner.
Baden.
* Schwetzingen, 17. März. Soeben geht
uns von Wieslo ch die Mittheilung zu, daß
künftigen Sonntag den 20. März, Nachmittags
3 Uhr, eine Versammlung der nationalliberalen
Pariei im Rattchanssaale daselbst stattfindet, wel-
cher der Abgeordnete Kiefer beiwohnen wird.
Für die Gesinnnngsfrennde unserer Stad! wird
sich bei dieser Veranlassung die willkommene Ge-
legenheit bieten „den deutschen Mann Kie-
s e r", wie ihn Laster in der Neichstagssitznng
vom 24. Februar nannte, den Patrioten, dessen
unermüdliche und erfolgreiche Wirksamtett die Par-
teigenossen freudig anerkennen, die Gegner not-
gedrungen zngestehen müssen, zu sehen und sprechen
zu stören!
Unfern Wieslocher Gesinnungsfreunden ist die
Theilnahme. an der Versammlung erwünscht, was
ans der (im Anzeigetheil unseres Blattes enthal-
Krozeß Kiene Koiiaparte.
l Auteuil, hast während er den Körper des Hrn. Viktor Noir ^ sein Freund, sich beleidigt fühlend, vorgetrcten sei . . . und
! nach der Apothcte tragen half, eine Person hinter ihm saZ Sie verstehen".... Tie Beamt n erklären, daß Hr. v.
f gen hören: „Er hat meinen Freund gctödlei, aber cs isich Fonv elle. indem er diese Worte anssprach, die Hand erhob,
—j egal, er hat eine lüchiige Ohrfeige bekommen." 'Als W-! in der cnllnng eines Mannes, der zupchlagen will; sic cr-
Verschiedene Pariser Blätter veröffentlichen die Anklage-j chautre unmittelbar darauf üi der Apotheke Hr. v. Fonvielle ! klären, daß,, wenn Hr. v. Fonvielle auch nicht gesagt hat,
schrist des GeueralprokuratorS Grandperre iu dem Prozeß spreche» hörte, Mannte er unzweifelhaft, wie er sagt, die ^ daß Viktor Noir den Prinzen geschlagen habe, er wenigstens
gegen den Prinzen Pierre Bonaparte wegen Ermordung des § stimme, welche die eben angeführten Worte gesprochen ! eine Gcberde machte, die bedeutete, daß em schlag durch
Viktor Noir. Es werden darin die einander widersprechen- > hatte. Ein anderer Zeuge, Hr. Vinviolet, ArchiHcr, der im Noir geführt worden ist.
den Aussagen v. Fonvielle's und des Prinzen dargcstcllt — ! Augenblicke des Todes den Hrn. v. Fonvielle die Scene er- , Diesen verschiedenen Aussagen müssen Zeugnisse entgc-
nach der ersten sollte der Prinz b.kanntlich ohne Ncalinjüric i zählen hörte, behauptet, daß dieser erklärt habe, daß in Folge ! gen gestellt werden, nach welchen He. v. Fonvielle sofort
auf Noir geschossen haben, nach der letztem umgekehrt erst > der not dem Prinzen gewechselten Worte Viktor Noir vor- ! nach dem Drama von Ankenil ei c Erzählung gegeben habe,
aus eine von Noir dem Prinzen ertheilte derbe Ohrfeige. : getreten sei und ihn geohrfeigt habe. Am selben Tage hat von welcher stiac Erklärungen vor dem Untersuchungsrichter
die genaue Wiederholung waren.. Es sind hier besonders
anzusühren die HH. .Grousset, Mortp.cux, in d.ssen Apotheke
das Opfer Iransportirt wurde, und Tr. Sammazcuü, wtt-
cher bei dem Tode d-es Opfers zugegen war. Alle drei ha-
Prinzen gegen 2st4 Uhr gesehen hat, erklärt, daß er >.uf - sames Zeichen bleibt: „Viktor Noir hat dem Prinzen eine i ben Hrn. v. Fonvielle erzählen hören, daß der Angeklagte
der linken Wange eine sehr starke Rothe mit einem An-Dphrf.ige gegeben oder war daran, sie ihm zu geben." Ter
scheine von Blutunterlaufung und Geschwulst hatte. Das f Z0,ge behauptet, daß Hr. v. Fonvielle deu einen oder den
selbe ist von dem Hrn. Tr. Pinel und von mehreren andern f anderen dieser Ausdrücke gebraucht hat. Endlich hat Hr.
Es heitzt dann weiter: „Tie Untersuchung hat über diesen -Hr. Vinviolet diese Erzählung anderen Personen »ntgethcilt,
Punkt folgende Nachweise gesammelt. Verschiedene Personen ! du. s.ine Erklärung bestätigt haben. Hr. Mourgoiün, Archi-
haben aus dem Gesicht des Angeklagten die bestimmten ^ ec:, Hai aus dem Munde des Hrn. v. Fonvielle eine Aus-
Spuren eines Schlages gesehen. Hr. Tr. Morel, der den > sage gebört, die, ohne so bestimmt zu sein, doch ein bedent-
Hrn. Viktor Noir in'» Gesicht geschlagen habe, bevor er aus
ihn schoß.
Wie Dem auch sei, und müßte die Darstellung des
Zeugen konstattzrt. Andererseits zielen gewisse Worte, dies v. Fonvielle aus dem Polizeiposten, wohin er gesührt wurde, ! Angeklagten angenommen werden, so bleibt nicht weniger
man aus dem Munde des Hrn. v. Fonvittle gehört hat, Hnu s.ine Erklü ungen zu geben, indem er den gegenwärtigen > festgestellt, daß er willlnüich Viktor Noir gctödtet hat.
Die
dahin, sestzustellen, daß Hr. Viktor Noir wirklich den Prin- > Beamten alle die Umstände seines Verhaltens bei dem Prin' l Justiz kann nie zugeben, daß dieses V.rbrechen gerechtfertigt
zrn in'K Gesicht geschlagen hat. Hr. Lechantre, Metzger in zeit und die gewechselten Reden erzählte, hinzngefügt, „daß ! werden könne durch drr GcwLlttMgleit, zu welcher sich das