Sonntag, 24. Juli 1870.
No. d7. ri
Werter Jahrgang.
Aints-Mrkündigimgsöüitt für den Bezirk Schwehingen.
Erschein! wöchentlich drei Mal nebst der belletristischen Beigabe S o n n t a g s b l a t t. - All«. Pastanstaiten und Baten nehmen Bestellungen an. — P r e i s vierteljährlich 45 kr.
Inserate die dreigespaltenc Petitzeile oder deren Raum 3 kr. L ? k a l a n z e i g e n 2 kr.
MG" Anzeigen für unser Blatt fin-
den täglich, wenn sie bis Uhr Vor-
nrittags einlanfen, schon öenseLben
»Abend, spätestens in der Frühe des
andern Morgens Verbreitung, was wir
zu beachten bitten!
Die Expedition.
Zur Tagesgeschichte
— General Vogel von Falkeiisiein wird nicht
da§ Kommando der süddeutschen Truppen sondern
den Oberbtfehl über die fliegenden Co.onnen über-
nehmen, welche die norddeutsche Küste zu decken be-
stimmt sind.
— In der Nähe Saarbrückens haben die
VorpostenkcOen Schüsse gewechselt, wobei zwei Fran-
zosen getödtet wurden.
— Tie Schweiz hat auf jedes Pferd, welches
ausgcsührt wird, sechshundert Franken Zoll fest-
gesetzt.
— Bei Borkum (deutsche Nordküste) habeu sich
zwei srainös. Kriegsschiffe gezeigt.
— Das Lsntrs Zauelrs ruft die wildesten
Leidenschaften wider die armen Deutschen auf,
welche genöthigt sind, in Paris znrückzubleiben.
Dasselbe Blatt lügt seine Leser mit folgender Nach-
richt au: „Es ist ausgemacht, daß der Südbuud (!)
mit Ausnahme von Baden, welches marschirt, Kraft
der Verträge mobilisiren, aber Gewehr bei Fuß
bleiben wird." (Man sieht, welche Niederträchtig-
keit die Franzosen uns Süddeutschen zntrauen.)
— Dir helgolündischen Lootsen haben beschlos-
sen Frankreich keine Dienste gegen Deutschland zu
leisten.
— Das prcuß. Panzergeschwader, dessen Aus-
lauten aus Plymouth unlängst angezeigt wurde
und welches mittlerweile hoffentlich in heimischen
Häfen angelangt sein wird, war an, 14. vor
Dover angekommen, nahm dort Piloten au Bord
und blieb des Nachts über in den sogenannten
Dünen, (vor Deal) liegen. Am darauffolgenden
Morgen kam ein Curier mit Depeschen für den
Admiral von London nach Deal, nach deren Em-
pfang Prinz Adalbert mit seinem Geschwader onne
Verzug nach Kiel ausorach. Das französische
Avisoschiff „L'Hirandelle", welches dem Geschwader
von Plymouth bis Dover gefolgt zu sinn schien,
avisirte die französische Regierung von dessen
Bewegungen, blieb bis gestern Mittag vor Dover
liegen, empfing um diese Zeit durch ein von Calais
herübergekommenes Boot weitere Weisungen, in
Folge deren es den Preußen nochdampfte. In
Dover selbst erwartet man mit jeder Stunde eine
französische Flotte den Kanal hinauf fahren zu
sehen.
— Man sucht die erst kürzlich ansgelöste
Welfenlegion in Frankreich wieder zu errichten,
um Deutsche gegen ihr eigenes Vater.and führen
und so scheinbar constatiren zu können, daß man
als „Befreier und Freund" heranrückt.
— Im Reichstag zeigt Präsident Simson an.
daß ein überseeisches Telegramm aus Saint Louis
emgetroffen, wonach die dortigen Deutschen eine
Million Dollars für die künftigen Invaliden,!
Wiltwcn und Waisen anweisen.
— Ter französische Gesandte in Washington
Prevost Paradol beging Dienstag Abends Selbst- ^
mord, mnthnmßlich in einem Ansall von Wahnsinn. !
— Von Verviers sind verschiedene Bahnzüge I
ans Waggons 3. Klaffe bestehend, durch Brüssel ^
gekommen, welche die ans Frankreich answaudcrn-
den preußischen Familien heimwärts führen.
Baven.
* Schwetzingen, 23. Juli. Der Feind
steht an den Grenzen des Vaterlandes und jede
Stunde kann die Meldung bringen, daß der Krieg,
dein bis jetzt nur unbedeutende Feindseligkeiten
vorangegangen sind, losgebrochen ist.
Bewahrheitet sich die Vermntlmng der deutschen
Tagesprcsse, so werden zwei Offensivstöße, Ver-
eine in der Richtung ans Frankfurt, der andere
ans Stuttgart zu von Frankreich her geführt!
werden.
Es ist nun freilich tsicht wahrscheinlich daß
die verbündeten deutschen Truppen den Bewegung
gen des Feindes weichen werden, aber immerhin
nrö glich, denn Alles füllt den Kriegsglücke anheim,
und die Gerechtigkeit einer Sache genügt nicht,
allein ihr auch sofort zum Siege zu verhelfen.
Wir Grenznachbarn Frankreichs dürfen uns
nicht verhehlen, daß wir den ersten Anprall des
Feindes auszuhalten haben, falls die französischen
Waffen anfänglich vom Glücke begünstigt werden. '
Möglich, daß wir von den eigentlichen Leiden!
deZ Krieges verschont bleiben. Aber immerhin
müssen, wir daraus vorbereitet sein, daß auch un-
sere Fluren unter dein Kriegsgeschick wie unter
einem vorüberziehenden Hagelschauer zu leiden
haben.
Aber gerade in den Momenten solchen Unge-
machs mnp cs sich zeigen, wie tief die Liebe znm
Vaterlande in uns wirrzelt, da müssen wir bewei-
sen, daß der Kleinninth uns nichts anhaben
kann, daß wir mit fester Zuversicht unser Ver-
trauen ans Gott, ans unsere gute Sache und in
unsere tapsern Heere setzen.
Es gehört wahrlich auch ein gewisser Mnth
dazu, auf der Scholle, an die inan gebannt ist,
ansznharren und Drangsale wehrlos über sich
Hereinbrechen ;n sehen, stall mit der Waffe in
der Hand dem Feinde entgegen treten zu können.
Blicken wir daher immerhin, wenn auch mit
Ernst, so doch mit Ruhe und Zuversicht in die Zukunft.
Besser, wir sind ans das Schlimmste gefaßt und
es bleibt uns ferne,als wir täuschen uns selbst
mit trügerischen Hoffnungen, ans denen wir nur
zu frühe ansgeschrcckt werden tönnlen. Das beste
Schutzmittel gegen überflüssige Sorgen ist die ge-
wissenhafte Ausübung der täglichen Berufspflicht;
in ihr finden wir Schutz gegen nnnötlpge Bcfürch-
i tungcu und Grübeleien! Im Uebrigen sei Alles der
j Vorsehung anbeimgestellt!
Karlsruhe, 22. Juli. Nachdem Frankreich
j den Krieg an Preußen erklärt hat und mit seinen
j Rüstungen das deutsche Gebiet bedroht, tritt der
zwischen Baden und Preußen am 17. August 1866
zu Berlin abgeschlossene Allianzvertrag in Wirk-
samkeit, und hat sich demnach die Großherzogliche
Regierung als im Kriegszustände mit Frankreich
befindlich zu erachten.
Der Großh. Gesandte in Paris ist unter die-
sen Verhältnissen beauftragt worden, seine Pässe
zu verlangen. Auch Graf Mosbonrg, der hiesige
kais. französische Gesandte hat heute früh seine
Pässe gefordert und erhalten. Dem Vernehmen
nach ist der Letztere bereits von hier, in der R.ch-
tung ans Basel, abgereist.
Indem wir Solches zur Kenntnis; unserer Le-
ser bringen, können ivir ansügen, diß Bagern
und Württemberg gleichfalls die durch die Ver-
iräge, durch die E.jre und durch die Liebe znm
gemeinsamen Vaterland vorg'-zeichnete Stellung
anerkannt baben.
Der Süden geeint mit dem Norden, ganz
Deutschland tritt in den Kampf gegen den feind-
lichen Uebersall. Im Vertrauen ans Gott und
die gerechte Sache hoffen wir auf den Sieg!
(Carls. Ztg)
Luvwrgshcrferr, 20. Juli. Heute Abend
wurde ans dem hiesigen Bahnhöfe ein französischer
Spion, als Dame verkleidet, verhaftet und in Ge-
wahrsam gebracht.
Deutschland»
Berlin, 21. Juli. Die Keenzztg. schreibt:
Daß die Napoleonische Regierung jedenfalls Krieg
wollte, ist gewiß. Wir erfahren mit Sicherheit,
daß sie vor einigen Wochen schon wegen der Goit-
hardbahn den Krieg an Preußen erklären wollte.
Saarbrücken, 21. Juli. Die „Saarb.
Ztg." meldet: „Die Zeichen, daß dis Feindselig-
keiten begonnen haben, mehren sich. Soeben,
Nachmittags 3^2 llhr, wird von Füsilieren des
40. Infanterieregiments der erste gefangene Fran-
zose hier eingebracht. Er wurde von einem Greuz-
anfseher gefangen genommen und gehört dem 23.
Infanterieregimente an.
B'merkuugeu über den
Krieg zwischen
Frankreich und Deutschland.
Ale öcdente.nMett Aüyrer der französtscherr Armee.
Es hat der französischen Armee zu keiner
Zeit an ausgezeichneten Heerführern gefehlt; ins-
besondere war es die Zeit der französischen Re-
volution und des ersten Kaiserreichs, in welcher
zahlreiche und tüchtige Generale, welche ihre mili-
tärische Laufbahn als CorporaE begonnen halten,
wirklich auch den Marschnllstab erreich!en. Allen
leuchtete freilich das Beispiel ihres großen Kaisers
Napoleon I. vor, des würdigsten Nachfolgers des
großen Preußenkönigs Friedrich II.; sein Genie
entflammte sie zu den größten Thaten und erzog
gediegene Schüler.
Man kann nicht behaupten, daß Napoleon
III. ein würdiger Neffe und Erbe des militärischen
Talents seines Oheims sei. Der Gefangene von
No. d7. ri
Werter Jahrgang.
Aints-Mrkündigimgsöüitt für den Bezirk Schwehingen.
Erschein! wöchentlich drei Mal nebst der belletristischen Beigabe S o n n t a g s b l a t t. - All«. Pastanstaiten und Baten nehmen Bestellungen an. — P r e i s vierteljährlich 45 kr.
Inserate die dreigespaltenc Petitzeile oder deren Raum 3 kr. L ? k a l a n z e i g e n 2 kr.
MG" Anzeigen für unser Blatt fin-
den täglich, wenn sie bis Uhr Vor-
nrittags einlanfen, schon öenseLben
»Abend, spätestens in der Frühe des
andern Morgens Verbreitung, was wir
zu beachten bitten!
Die Expedition.
Zur Tagesgeschichte
— General Vogel von Falkeiisiein wird nicht
da§ Kommando der süddeutschen Truppen sondern
den Oberbtfehl über die fliegenden Co.onnen über-
nehmen, welche die norddeutsche Küste zu decken be-
stimmt sind.
— In der Nähe Saarbrückens haben die
VorpostenkcOen Schüsse gewechselt, wobei zwei Fran-
zosen getödtet wurden.
— Tie Schweiz hat auf jedes Pferd, welches
ausgcsührt wird, sechshundert Franken Zoll fest-
gesetzt.
— Bei Borkum (deutsche Nordküste) habeu sich
zwei srainös. Kriegsschiffe gezeigt.
— Das Lsntrs Zauelrs ruft die wildesten
Leidenschaften wider die armen Deutschen auf,
welche genöthigt sind, in Paris znrückzubleiben.
Dasselbe Blatt lügt seine Leser mit folgender Nach-
richt au: „Es ist ausgemacht, daß der Südbuud (!)
mit Ausnahme von Baden, welches marschirt, Kraft
der Verträge mobilisiren, aber Gewehr bei Fuß
bleiben wird." (Man sieht, welche Niederträchtig-
keit die Franzosen uns Süddeutschen zntrauen.)
— Dir helgolündischen Lootsen haben beschlos-
sen Frankreich keine Dienste gegen Deutschland zu
leisten.
— Das prcuß. Panzergeschwader, dessen Aus-
lauten aus Plymouth unlängst angezeigt wurde
und welches mittlerweile hoffentlich in heimischen
Häfen angelangt sein wird, war an, 14. vor
Dover angekommen, nahm dort Piloten au Bord
und blieb des Nachts über in den sogenannten
Dünen, (vor Deal) liegen. Am darauffolgenden
Morgen kam ein Curier mit Depeschen für den
Admiral von London nach Deal, nach deren Em-
pfang Prinz Adalbert mit seinem Geschwader onne
Verzug nach Kiel ausorach. Das französische
Avisoschiff „L'Hirandelle", welches dem Geschwader
von Plymouth bis Dover gefolgt zu sinn schien,
avisirte die französische Regierung von dessen
Bewegungen, blieb bis gestern Mittag vor Dover
liegen, empfing um diese Zeit durch ein von Calais
herübergekommenes Boot weitere Weisungen, in
Folge deren es den Preußen nochdampfte. In
Dover selbst erwartet man mit jeder Stunde eine
französische Flotte den Kanal hinauf fahren zu
sehen.
— Man sucht die erst kürzlich ansgelöste
Welfenlegion in Frankreich wieder zu errichten,
um Deutsche gegen ihr eigenes Vater.and führen
und so scheinbar constatiren zu können, daß man
als „Befreier und Freund" heranrückt.
— Im Reichstag zeigt Präsident Simson an.
daß ein überseeisches Telegramm aus Saint Louis
emgetroffen, wonach die dortigen Deutschen eine
Million Dollars für die künftigen Invaliden,!
Wiltwcn und Waisen anweisen.
— Ter französische Gesandte in Washington
Prevost Paradol beging Dienstag Abends Selbst- ^
mord, mnthnmßlich in einem Ansall von Wahnsinn. !
— Von Verviers sind verschiedene Bahnzüge I
ans Waggons 3. Klaffe bestehend, durch Brüssel ^
gekommen, welche die ans Frankreich answaudcrn-
den preußischen Familien heimwärts führen.
Baven.
* Schwetzingen, 23. Juli. Der Feind
steht an den Grenzen des Vaterlandes und jede
Stunde kann die Meldung bringen, daß der Krieg,
dein bis jetzt nur unbedeutende Feindseligkeiten
vorangegangen sind, losgebrochen ist.
Bewahrheitet sich die Vermntlmng der deutschen
Tagesprcsse, so werden zwei Offensivstöße, Ver-
eine in der Richtung ans Frankfurt, der andere
ans Stuttgart zu von Frankreich her geführt!
werden.
Es ist nun freilich tsicht wahrscheinlich daß
die verbündeten deutschen Truppen den Bewegung
gen des Feindes weichen werden, aber immerhin
nrö glich, denn Alles füllt den Kriegsglücke anheim,
und die Gerechtigkeit einer Sache genügt nicht,
allein ihr auch sofort zum Siege zu verhelfen.
Wir Grenznachbarn Frankreichs dürfen uns
nicht verhehlen, daß wir den ersten Anprall des
Feindes auszuhalten haben, falls die französischen
Waffen anfänglich vom Glücke begünstigt werden. '
Möglich, daß wir von den eigentlichen Leiden!
deZ Krieges verschont bleiben. Aber immerhin
müssen, wir daraus vorbereitet sein, daß auch un-
sere Fluren unter dein Kriegsgeschick wie unter
einem vorüberziehenden Hagelschauer zu leiden
haben.
Aber gerade in den Momenten solchen Unge-
machs mnp cs sich zeigen, wie tief die Liebe znm
Vaterlande in uns wirrzelt, da müssen wir bewei-
sen, daß der Kleinninth uns nichts anhaben
kann, daß wir mit fester Zuversicht unser Ver-
trauen ans Gott, ans unsere gute Sache und in
unsere tapsern Heere setzen.
Es gehört wahrlich auch ein gewisser Mnth
dazu, auf der Scholle, an die inan gebannt ist,
ansznharren und Drangsale wehrlos über sich
Hereinbrechen ;n sehen, stall mit der Waffe in
der Hand dem Feinde entgegen treten zu können.
Blicken wir daher immerhin, wenn auch mit
Ernst, so doch mit Ruhe und Zuversicht in die Zukunft.
Besser, wir sind ans das Schlimmste gefaßt und
es bleibt uns ferne,als wir täuschen uns selbst
mit trügerischen Hoffnungen, ans denen wir nur
zu frühe ansgeschrcckt werden tönnlen. Das beste
Schutzmittel gegen überflüssige Sorgen ist die ge-
wissenhafte Ausübung der täglichen Berufspflicht;
in ihr finden wir Schutz gegen nnnötlpge Bcfürch-
i tungcu und Grübeleien! Im Uebrigen sei Alles der
j Vorsehung anbeimgestellt!
Karlsruhe, 22. Juli. Nachdem Frankreich
j den Krieg an Preußen erklärt hat und mit seinen
j Rüstungen das deutsche Gebiet bedroht, tritt der
zwischen Baden und Preußen am 17. August 1866
zu Berlin abgeschlossene Allianzvertrag in Wirk-
samkeit, und hat sich demnach die Großherzogliche
Regierung als im Kriegszustände mit Frankreich
befindlich zu erachten.
Der Großh. Gesandte in Paris ist unter die-
sen Verhältnissen beauftragt worden, seine Pässe
zu verlangen. Auch Graf Mosbonrg, der hiesige
kais. französische Gesandte hat heute früh seine
Pässe gefordert und erhalten. Dem Vernehmen
nach ist der Letztere bereits von hier, in der R.ch-
tung ans Basel, abgereist.
Indem wir Solches zur Kenntnis; unserer Le-
ser bringen, können ivir ansügen, diß Bagern
und Württemberg gleichfalls die durch die Ver-
iräge, durch die E.jre und durch die Liebe znm
gemeinsamen Vaterland vorg'-zeichnete Stellung
anerkannt baben.
Der Süden geeint mit dem Norden, ganz
Deutschland tritt in den Kampf gegen den feind-
lichen Uebersall. Im Vertrauen ans Gott und
die gerechte Sache hoffen wir auf den Sieg!
(Carls. Ztg)
Luvwrgshcrferr, 20. Juli. Heute Abend
wurde ans dem hiesigen Bahnhöfe ein französischer
Spion, als Dame verkleidet, verhaftet und in Ge-
wahrsam gebracht.
Deutschland»
Berlin, 21. Juli. Die Keenzztg. schreibt:
Daß die Napoleonische Regierung jedenfalls Krieg
wollte, ist gewiß. Wir erfahren mit Sicherheit,
daß sie vor einigen Wochen schon wegen der Goit-
hardbahn den Krieg an Preußen erklären wollte.
Saarbrücken, 21. Juli. Die „Saarb.
Ztg." meldet: „Die Zeichen, daß dis Feindselig-
keiten begonnen haben, mehren sich. Soeben,
Nachmittags 3^2 llhr, wird von Füsilieren des
40. Infanterieregiments der erste gefangene Fran-
zose hier eingebracht. Er wurde von einem Greuz-
anfseher gefangen genommen und gehört dem 23.
Infanterieregimente an.
B'merkuugeu über den
Krieg zwischen
Frankreich und Deutschland.
Ale öcdente.nMett Aüyrer der französtscherr Armee.
Es hat der französischen Armee zu keiner
Zeit an ausgezeichneten Heerführern gefehlt; ins-
besondere war es die Zeit der französischen Re-
volution und des ersten Kaiserreichs, in welcher
zahlreiche und tüchtige Generale, welche ihre mili-
tärische Laufbahn als CorporaE begonnen halten,
wirklich auch den Marschnllstab erreich!en. Allen
leuchtete freilich das Beispiel ihres großen Kaisers
Napoleon I. vor, des würdigsten Nachfolgers des
großen Preußenkönigs Friedrich II.; sein Genie
entflammte sie zu den größten Thaten und erzog
gediegene Schüler.
Man kann nicht behaupten, daß Napoleon
III. ein würdiger Neffe und Erbe des militärischen
Talents seines Oheims sei. Der Gefangene von