scm e Streiflichter auf das Treiben der Ultras in
Rom fallen läßt. Man wird fich erinnern, daß
Heß.le schon einmal bitter über Religionsfabrika ioo
und Kolportage mir solchen Fabrikaten geklagt.cn.
Dieses Mal schreib! er (vom !0. März): „Eben
wird lier bei den B.schüfen ein Dokument zue
Unterschrift nmbergereichi, worin der Papst gebeten
wird. im Ave Maria eie Worte beiznwtzen:
iwrrmeula.be eemeepta Ueberbanpt tvird er mit m
lerlei Dingen u. Anforderungen belästigt. So erzählic
mir beute mein Tischnachbar, der Bischof und a.o
stolische Vikar von Peking, laß ein solcher Untee-
schrrflenkotportenr zu ihm gekommen sei und seim
Unterschrift bereits besessen bube. Er harte fn
irgendwo ausgeschnitten ! nd in seine Liste ,nifge-
klebt. Vielleicht geschah es zu ähnlichem Zwecke
daß heute- Vormittags. roührend ich in der Ver-
sammlung bei Kardinal Rauschet war. ein italieni-
scher Laie die Visitenkarte, die an meiner Ti in
angebeftet war, vor den Angen meines kleinen
Dieners angerissen und mitgenommen da:." In
welcher Stimmung deutsche Bischöfe solchen mai-
schen Tücken gegenüber sich befinden mögen, läßt
sich ans der schlichten Erzählung Hescte's. der den
angeführten Thatsachen kein Wort der Kritik bei-
setzt, recht wohl hrranslesen.
— Wie mm' der ,,A»geb. Postztg/' ans Mamz
schreibt, erscheint in der dortigen VerlagShandlnng
von Franz Kirckcheim am 17. d. M. eine Broschüre
von Bischof v Keneler, welche den Titel führt:
„Die Unwahrheiten der römischen Briefe vom Kon-
zil in der „Allgemeinen Zeitung". Tie Redak-
tion dieses Blattes erk.ärt, daß sie dieser Streit-
schrift mit größter Gemüthsrnhe entgegensehe.
Ausland.
Paris, 19. Mürz. Heute fand das Begräb-
niß Montalemberl's statt. Um lO^s Uhr verließ
der Sarg das Sterbebans und setzte fich nach St
Eloiilde in Bewegung. Im Sterbebanse trafen
mit den Verwandten des Verstorbenen Emil Olli-
vier, Thiers, Graf Daru, Buffet, Eochin n A.
zusammen. Das Leichenbegängnis; war ebenso ein-
fach, als das Gefolge glänzend war. Es wurde
bemerkt, daß der päpstliche Nuntius, Mar. Clügi
nicht anwesend war.
Spanien. Uebcr das Duell zwischen den?
Jnfanten Heinrich und dem Herzog von Monlpen-
sier thciit die Köln. Zig. noch folgende Einzelhei-
ten mit: Der durch das grobe Schri.tstück des Jn-
fanteu beleidigte Herzog hielt es für unumgänglich
nothwendig, den Jnfanten heransfordern zu lassen.
Der General Cordova und mehrere andere Freunde
stellten ihm zwar vor, daß die Angriffe des Jn-
fanteu gerade in Folge ihrer Heftigkeit ohne Trag-
weite feien und er sie deßhalb nicht anfznnehmen
brauche. Der Herzog bestand aber ans seinem
Entschluß und wies darauf hin, daß, wenn er
keine Genugthmmg verlangen werde, seine Gegner
nicht verfehlen würden, solche Zurückhaltung als
Feigheit ansznlegcn, und daß unter der gegen-
wärtigen Lage der Dinge, Angesichts der Schritte
seiner Freunde, lim seine Kandidatur ans den
Thron zu unterstützen, die Ehre ihm als Pflicht
anferlege, sich zu schlagen. In Folge dieser Er-
klärung setzten die Generale Eordova und Alami-
nos de» Jnfanten von der Forderung des Herzogs
in Kenntniß. Heinrich' erwiderte, baß ihn die
Forderung des Herzogs ganz glücktnb mache und
er sofort die geeigneten Schritte ihnn werde. Der
Herzog verbrachte die Nacht vom I I. ans den 12.
damit, daß er seinen letzten Willen anOetzte »nd
verschiedene Briefe schrieb. Er trieb die Vorsicht
so weil, baß er mit zitternder Hand einige Bries-
chen für die Herzogin schrieb, worin er dieser an-
kündigte, daß er sich geschlagen habe und verwun-
det sei, daß er aber hoffe, anfzntommcn und sie
wiederznsehen. Für en Fall, daß er todlge-
schossen werde, sollten diese Briefe der Herzogin
überbracht werden, um sie ans die Wahrheit vor-
zubereiten. Die Gegner fanden sich pünktlich auf
dem Ge-
Priiizen wechselten bekanntlich drei Schuhe. Ais
der Jnfant getroffen war, stürzte er mit autcp-
b e toten Armen zu Boden. Dm Sekundanten und
d r A zt stürzten herbei. T-.r Jnfant bewegte
nur non, die Lippen, a'.s wollte er sprechen, ab r
er hauchte dm letzten Seufzer uns, ohne ein Wort
h 'Vorbringen zu können. Als der Herzog den
Prinzen fallen sali, begann er zu zittern und rief
mehrere Male mir verzweifelndem Tone ans:
„Was habe ich gethan M Das BLnt drang ihm
dann mi folg cm Ungestüm nach den Kops, daß
,ie Aerzte sich mu ihm beschäftigen mußten. Man
befürchtete zmrß einen Hirnnchiag und ließ ihm
zwei Mal zur Ader. Er wollte zu seiner Ge-
mahlin abreiscii. aber die Aerzre gaben es nicht
zu und man krachte Um in den Nächst VEtn
tckmmumm in Madrid. Die Ortsbehörden Hane»
sofort esne lliuernichn'.ig angesülli. Die Sekun-
danten sagten ans, daß der Inlaut die /Pistole,
welche man chm gegeben, auf w nng.schickte Weise
in die Hand genommen, daß sie von stubst los-
gegangen sei und Um aus dem Flecke getöd'et habe.
Diese Behauptung ist selbstverständlich unbegründet:
es handelt sich nun darum, ob die Gerichtsbehörden
sich mit dieser Erklärung begnügen oder die Sache
weiter verfolgen werden, in welch letzterem Falle
der Herzog nach einem allen Gesetze ans vier Jahre
ans Spanien verbannt werden könnte.
L o k a l u a ch r i ch t e tt.
Schwetzingen, 22. März Die
Ar-
beiten an der Mannh.-Earlsw.-Rheinbahn nehmen
einen erfreulichen Fortgang. Von Mannheim bis
hierher zieht sich neben dem provisorischen Noth-
geleise bereits der eine definitive Schicnenftrang
der sich durch seine besondere Stärke und Schienen-
höhe vor den Geleisen der andern Bahnen des
Staates anszeichnet. Unsere Ba' nhvfgebände sind
,m Aenßern bereits vollendet und gewähren einen
ungemein stattlichen Anblick; auch der innere Ausbau
dürfte an Geschmack und Zweckmäßigkeit hinter
dem äußeren Anblick nicht zurück b eiben. Hr. Güter-
er.verbnngs-Comm ssär Lauter, dessen Sitz sich zur
Ze t in Graben befindet, ist damit beschäftigt, in der
obern Gegend die Bahnland-nnkänse in's Reine
zu bringen.
Obrigkeitliche Bekanntmachungen
und Berfiignngen.
Bekanntmachung.
Die Stellung der Abhör der
1869er Gemeinderechnnngen
betreff nd.
B es chl n tz.
An die Gemeinderäthe des
Amtsbezirks.
Nr. 818. Nach 8- 32 der Rechnnngsnn-
weititiig hat der Gemeindereehner die gestellte Ge-
meinderechnnng sammt Znbehörmen spätestens
am l. April
dem Gemeinderaih zum Vollzug der Vorschrift des
8 104 der Gemeindcordnnng zu übercpben.
Der 8 133 derselben Nechnuiigsnnweisnng be-
stimmt, daß der Gemeinderath die Rechnung sammt
allen in 8 32 genannten Bestandtheilen längstens
am 1 Mai
zur Abhör vorznügen, und daß die Abhöibel.örde
Waruboten abznschicken habe, wenn in der ange-
gebenen Frist diese Vorlage nicht erfolgt.
Wir machen hierauf mit dem Bemerken auf-
merksam, daß bis znm
15 April
anher anznzeigen ist, daß die gestellten Gemeinde-
rechnnngen — soweit solche bis dorthin nicht be-
Gr. Bezirk amt:
R i. eh a r d.
Die Zählring der österreichisch-
ungarischen Staatsangehörigen betr.
B e s ch l tt tz.
Nr. 1788. Die Gemeinderäthe des Bezirks
werden veranläßt, alsbald anher anznzeigen, ob
und wie viele Hansbaltniw.-m von Domizilir-
enden österrcicküschen und ungarischen Staats-
angehörigen oder derartige einzeln lebende Per-
somn in der Gemeinde vorhanden sind.
N icht d o m izilirende Angehörige des
österreichisch-ungarischen Reiches sind nicht anf-
znnehnien.
Schtvetzingen, den 20. März 1870.
Großh Bezirksamt:
R' i ch a r d.
Versteigerung von for-
lenen Z
im Forstbezirk
chwetzingeu.
März,
früh 9 Uhr,
beginnend, werden im Adler zu Oftersheim mit
Zahitlngss ist bis I. Oktober loosweise versteigert
ans den Distrikten Plan, Saupserch, Psa inbuckel:
13200 Stück Hopsen- und Trnderstangen,
2000 Stück Reb- und Bohnenstangen. .
Schwetzingen, den 18. Nkärz 1870.
Großh. Bezirksforsiei: -
A. Er o n.
Pserdednnger-Ber-
Samstag Sen 26. ö. Mts,
Vormittags 9 Uhr,
wird das Düngerergebniß ans dem Marstalle für
den Monat April 1870 auf diesseitigem Dienst-
zimmer öffentlich versteigert.
Schtvetzingen, den 2l. März 1870.
Garnisons-Verwaltung.
Schwetzingen.
a h r n i tz-
Versteigerung.
Mittwoch den 30. -. M.,
Vormittags 8 Uhr.
läßt Jakob Güthlein freiwillig in seiner
Brhansiing versaiiedeire Mobiliargegenstände als:
Bettung, Schreinermöbel, Oekonomiegeräthe und
gn! erhalteites Schrüneriverkzeng aller Art gegen
baare Za lnng öffentlich versteigern.
Wegen Wegzug werden im Cvmmandanten-
Hanse in Schtvetzingen Nkonlag den 28. März
1870, früh 9 Uhr, nachbenannte Gegenstände
gegm Baarzahlnng öffentlich versteigert als: ein
Kanapee, I Ruhbett, Schränke, Tische, 1 Schreib-
tisch. Stül.le, ein .Herd, 1 blecherne Badivanne,
Herrenkleider und verschiedener Hansraib.
zur Nachricht. daß die Sparg.'lpflanzen - Muster
tinnmehr eingetragen sind und wollen sich die be-
treffenden Reflektanten
Mittwoch den 23 März, Abeuds 3 Uhr
im Rothen Hans
gefl. emfindeii. __
Warum hascht de Haas
ttit gschaffek