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April (Nr. 40 - 51)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30183#0206
Einladung, seine Strafe nunmehr zu erstehen,
wobei das Amtsgericht Tanberbischofsbeim wohl
übersehen baden mochte, daß Bissing als Zoll-
parlamentsabgeordneter nach Berlin berufen sein
mußte!
Hr. Bissing schweigt und läßt sich einstecken,
richtet dann aber aus des finstern Kerkers Mauern
eine Epistel an das Präsidium des Zollparlaments,
die sich gewaichen bat und die bad. Regierung der
Rücksichtslosigkeit gegen einen Parlamentsabgeordne-
ten und gegen das Parlament selbst beschuldigt!
Was geschieht? — Bissing wird sofor: aus
freien Fuß und in den Stand gesetzt, seinen Ver-
pflichtungen als Zollparlamentsmitglied Nachkom-
men zu können.
Hie Beschuldigung der badischen Regierung
zerfäüt im Nu in nichts und Hr. Bissing wünscht
sich vielleicht innerlich zehnmal lieber in seine Hakt
zurück als in's Zollparlament, wo ihm jedenfalls
ein sehr heiterer Willkommgruß entgegen tönen
wird, der weit von der Art und Weise entkernt
sein dürfte, womit man einen Märtyrer der Frei-
heit und des Rechts empfangen würde!
Deutschland.
München, 25. Apr. Der Münchener „Volks-
bote" — das schwärzeste der schwarzen Blätter —
schreibt aus Baden wörtlich wie solgt: „Im Muster-
staate Baden, wie er nickt sein soll, befindet sich
ein Ort, der sich Pforzheim benamset. In dem-
selben fand eine Abstimmung über Kommunal-
schulen statt, bei welcher sich Auchkatholiken —
(unter „Auchkatholiken" versteh! der „Volksbote"
solche, die sich auch noch Katholiken zu nennen
verwesten, obwohl sie nichts von der Jnfallibillitüt
des Papstes wissen wollen), — Juden, Protestanten
und Bettelpreußen nach Gesiudelmanicr gegeuseiti e
Hochrufe ausbrachten nnd für die Kommunaischulen
stimmten. Während diese erbärmlichen Preußen-
anbeter das Lied:
Wir glauben All' an einen Gott,
Ob Heid'. Jud' oder Hotiento! —
krächzten, wurde eine Fahne am Ratdbaus aufge-
zogen und zwar die — „Hohenzollernsche Bundes-
fahne!!! — (Da hört sich doch Verschiedenes
ans!")___
Aus de rn A rn t S b e z r r t
8. Altlußhei m. 28. April. Es freut uns,
daß der landwirthschaftliche Bezirksverein Jbnr
Stadt, der seine Wanderversannulungen bald hier,
bald dort hält, am Sonntag auch einmal bei
uns Einkehr treffen wird, und wir Posten, daß die
Mitglieder von allen Seiten her sich zur Versamm-
lung einfinden werden.
Hr. LandwirthschaslSlehrer Zeeb ist durch sein
unermüdliches Wirken im Schwetzinger Bezirke und
der Gediegenheit seiner Vorträge wegen so vor-
theilbcnt bekannt, daß die Landwirthe diese Gele-
genheit gewiß nicht versäumen werden, dem anre-
genden und so nahe liegenden Gegenstand, den
Hr. Zeeb eröriern wird, ihre volle Aufmerksam-
keit zuzuwenden.
Fügen wir noch hinzu, daß den von auswärts
kommenden Besuchern alle Anne mlichkeitcn gebolen
sind, welche in einem vorzüglichen Stoff und in
einer guten Küche liegen, so zweifeln wir nicht,
daß der Besuch ein recht zahlreicher sein und Ge-
selligkeit in der Versammlung herrschen wird.
Schwetzingen, 27. Aprrl. Schöffengericht.
Vorsitzender Herr Amtsrichter Diez. Schöffen die
Herren Bürgermeister Zeilfelder und Gastwirt!)
Zahn von Neckarau. Vertreter der Gr. Staats-
anwaltschaft Herr Referendar Föhrenbach. Ver-
treter der Polizeianklage Herr Wachmeister Fien
dahier.
1. Anna Wolf von Brühl wurde wegen Ehren-
kränkung der Jakob Fieser Ehefrau von da, in
eine Geldstrafe von 6 fl. verfällt.
2. Handelsmann Sußmann Levi von Schwet-
zingen, wurde wegen Verunglimpfung des An-
denkens des verstorbenen Ehemannes der Anlieg-
erin Wilhelm Schneider Wittwe von Brühl in eine
Gefängnißstrafe von 6 Tagen verurtheilt.
2. Heinrich Bock Ehefrau von Neckarau, ließ
nach Einvernahme der Zeugen die Anklage gegen
Peter Bißwanger von da, fallen.
4. Wegen Ehrenkränkung der Barbara Hörner
Von Seckenheim wurde Barbara Maas von da
mit einer Geldstrafe von 5 fl. belegt.
5. Christoph Stefan von Altlußheim erhielt
wegen Entwendung von Holz im Werth von 2 fl.
eine Amtsgesängnißstrase von 8 Tagen.
6. Peter Mückenmüller von Neckarau beschul-
digt, den Michael Haas von Schloßau an seinem
Körper verletzt zu haben, erhielt Hierwegen eine
GZängnißitrase von 14 Tagen.
7. Josef Brücker II. nnd Jacob Geschwill von
Brühl, des Diebstahls von Backsteinen angeklagt,
wurden von der Anklage sreigesprochen; dagegen
sammtverbindlich haftbar in die Kosten des Ver-
fahrens verurlbeilt.
8. Johann Justus Gieser nnd Jacob Gieser
von Oftersheim, der im Affect verübten Körper-
verletzung des Michael Hauser von da, angeschul-
digi, wurden dieses Vergebens für schuldig befun-
den, und es erhielt deßhald Job. Justus Gieser
eine Gefängnißstrafe von 3 Wochen, Jacob Gieser
eine solche von 4 Wochen.
9. Schäfer Andreas Bolz von Jlshofen, Ober-
amts Hall, wegen Schmähung öffentlicher Diener,
wurde von der Anklage sreigewrocheu.
1t). Die Anklage des Michael Kraus von
Edingen gegen Sebastian Bengel von da, wurde
außer g eriehtli ch verglichen.
88. Mannheim, 28. April. (Maimarkt.) Tic
Auspicisn für unfern Maimarkt sind außerordentlich günstig,
wenn wir nur keinen Regen bekommen. Auf demselben
Platze, wo der vorjährige Maschinenmnrkt abgehalten wurde,
finden wir heute schon Zurichtungen, die auf die Großartig-
keit Liest? Unternehmens Hinweisen. Sowohl mit Rücksicht
auf die Mannigfaltigkeit als auf die Anzahl der landwirth-
schaftlichen Maschinen und Geräthe nimmt der Mannheimer
Mafchinenmarkt eins hervorragende Stellung ein und wird
gewiß die allgemeine Aufmerksamkeit in noch höherem Maße
auf sich ziehen, als im vorigen Jahr. Wir wollen und kön-
nen heute nur mit flüchtigem Blick da? Ganze betrachten,
eine nähere Darstellung nach Ablauf de? Marktes uns vor-
behaliend. In der großen Markthalle und in den Räumen
auf der Wisse zunächst der „KaiserShütte" finden wir vor
Allem eine Anzahl Dampfdresch-, Säe- und Mähmaschinen,
Pflüge, Schollenbrechsr, Heuwender, Ein- und Zweipferdige
Dreschmaschinen mit Göpel, Eggen aller Art, Malzschrot-,
j Kartoffel- und Getreidemühlen. Handdresch- und Rüben-
schrreidmaschinrn. K ttenpumpen, Brauerei - Einrichtungen,
Weinpressen, Odstmühlen, Ccment u. Cementwaaren, Kunst-
dünger und viele andere kaum zu fassende, dem landwirth-
fchaftlichen Betrieb gewidmete Gegenstände. In engsten Be-
ziehungen zu diesen stehend, reihen sich dann andere Erzeug-
nisse der Industrie an. wie z. B. horizontale und vertikale
Dampsnnvchinen, Locomobilen. Brückenwaagen mit außer-
gewöhnlicher Tragkraft (bis 500 Ctr.) Steinbrechmaschincn,
Bohr-, Säg-, Loch- und Hobel-Maschinen, Feuerspntzen,
Ketten- und Saugpump-n, HanLziegelpreffen. Wein-, Bier-
und Güllenpumpen, Zimmerösen, Kassenschränke, Gartenge»
räthe und Gartenmöbel. Wagen, Wascheinnchtungen u. LA.
Die allgemeine Hebung der rheinischen Landwirthschaft,
insbesondere die der Pfalz, erhält durch Liesen Bazar einen
neuen Impuls, und wird durch denselben zur Herbeiführung
einer rationellen Kultur Vi'le? beigetragsn. Es wird durch
Anwendung landwuthschastlicher Maschinen nicht nur Zeit,
son >ern auch Geld gespart, was wohl besser beachtet werden
sollte. „Time m naousv" (Zeit ist Geld) sagt der Eng-
länder,-nnd doch geht er auch zu den „Ruo68" (Ren-
nen). — Während des MaschinenmarktS - dem Meeting
— ist auch Pferde-, Farren- und Ri -dvichmawt, Messe in
der Stadt und anderwärts, Versteigerung von Farren, Prä-
miirung von Kühen und Rindern, Verloosung von aus dem
Markt angckausten Maschinen, Haus- und Eartengeräthcn,
Rindvieh u. dgt. — Einen ganz besondern Reiz für daS
Auge werden die am 1. und 2. Mai stattsindenden Wett-
rennen bieten; sie werden von sachkundiger Hand geleitet
und erfreuen sich ganz gewiß der Anerkennung aller Besitzer
und Freunde von edlen Pferden im In- und Ausland.
Bekanntmachung.
No. 2537. Kaufmann
Georg Louis Zahn
in Reilingen wird als Agent der
Berlinisch. Feuerversicherungs-
Gesellschaft
für den di sseitigen Amtsbezirk bestätigt.
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Großh Bezirksamt:
Richard.
In Sachen
mehrerer Gläubiger
gegen
No. 5084. die Gantmasse des Jakob
Schrank von Hockenheim,
Forderung und Vor-
zug betreffend.
Ausschluß-'Erkenntniß.
Diejenigen Gläubiger, welche in heutiger Tag-
sabrt ihre Forderungen anzumeldeu unterlassen
haben, werden von der vorhandenen Blasse aus-
geschlossen. .
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Großh. Amtsgericht.
Diez. Mining.
In Sachen
mehrerer Gläubiger
gegen
No. 5085. die Gantmasse esFriedrich
Schrank Wwe. Magdalena
geb. Zahn von Hockenheim,
Forderung betreffend.
Ausschluß-Erkenutniß.
Diejenigen Gläubiger, welche in heutiger Tag-
fahrt ihre Forderungen anzumelden unterlassen
haben, werden von der vorhandenen Masse ausge-
schlossen.
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Gr. Amtsgericht:
Diez. Minnig.
Pflasterer-Arbeit--
Versteigerung.
No. 309.
Kommenden Donnerstag den 5. Mai,
Nachmittags 2 Uhr,
versteigern wir auf dem Nnthhanse dahier
die Her ellung von ca. 50 Ruthen Ninnen-
pflaster, wozu einladet.
Hockenheim, den 27. April 1870.
D er Bürg e r m e i st e r :
Kammer. I. Naber.
Nachm,i Dienstag, Sen Z. Mai nimm.!
der Unterricht an der hiesigen katk. Volksschule
wieder seinen Anfang Diejenigen Kinder, welche
am 23. April d. I. das sechste Lebensjahr znrück-
gclegt haben, werden an genanntem Tage ebenfalls
in die Schule ausgenommen.
Schwetzingen, den 29. April 1870.
Katholischer Ortsscknlrat :
'Diez.
Lieferung von Porphyr-
schotter.
Zur Justandlaltung der Straßen in der Forst-
domaine Hardt bedürfen wir für 1870 acht Cubic-
ruthen Porphyrschotter, deren Lieferung
Montag den 2. Mai d. I.,
Mittags 2 Uhr,
im Adler zu Oftersheim im Wege des Abstreichs
loosweise Ergeben werden soll, wozu die Steige-
rnngslnstigen sich einfinden wollen.
Schwetzingen, 25 April 1870.
Großh. Bezirkssorstei:
A Eron.
F- arre n-
Versteigerung.
Die im Maimarkt-Programm ans Dienstag
den 3. Mai, Vormittags 9 Uhr, festgesetzte Ver-
steigerung von ca. 12 Farren wird aus den Wunsch
auswärtiger Gemeinden, der später ankommendeu
Eis'enbabnzüge wegen, auf halb 11 Uhr verlegt.
Der landwirthschaftliche Bezirks-Verein
Mannheim.
wobei das Amtsgericht Tanberbischofsbeim wohl
übersehen baden mochte, daß Bissing als Zoll-
parlamentsabgeordneter nach Berlin berufen sein
mußte!
Hr. Bissing schweigt und läßt sich einstecken,
richtet dann aber aus des finstern Kerkers Mauern
eine Epistel an das Präsidium des Zollparlaments,
die sich gewaichen bat und die bad. Regierung der
Rücksichtslosigkeit gegen einen Parlamentsabgeordne-
ten und gegen das Parlament selbst beschuldigt!
Was geschieht? — Bissing wird sofor: aus
freien Fuß und in den Stand gesetzt, seinen Ver-
pflichtungen als Zollparlamentsmitglied Nachkom-
men zu können.
Hie Beschuldigung der badischen Regierung
zerfäüt im Nu in nichts und Hr. Bissing wünscht
sich vielleicht innerlich zehnmal lieber in seine Hakt
zurück als in's Zollparlament, wo ihm jedenfalls
ein sehr heiterer Willkommgruß entgegen tönen
wird, der weit von der Art und Weise entkernt
sein dürfte, womit man einen Märtyrer der Frei-
heit und des Rechts empfangen würde!
Deutschland.
München, 25. Apr. Der Münchener „Volks-
bote" — das schwärzeste der schwarzen Blätter —
schreibt aus Baden wörtlich wie solgt: „Im Muster-
staate Baden, wie er nickt sein soll, befindet sich
ein Ort, der sich Pforzheim benamset. In dem-
selben fand eine Abstimmung über Kommunal-
schulen statt, bei welcher sich Auchkatholiken —
(unter „Auchkatholiken" versteh! der „Volksbote"
solche, die sich auch noch Katholiken zu nennen
verwesten, obwohl sie nichts von der Jnfallibillitüt
des Papstes wissen wollen), — Juden, Protestanten
und Bettelpreußen nach Gesiudelmanicr gegeuseiti e
Hochrufe ausbrachten nnd für die Kommunaischulen
stimmten. Während diese erbärmlichen Preußen-
anbeter das Lied:
Wir glauben All' an einen Gott,
Ob Heid'. Jud' oder Hotiento! —
krächzten, wurde eine Fahne am Ratdbaus aufge-
zogen und zwar die — „Hohenzollernsche Bundes-
fahne!!! — (Da hört sich doch Verschiedenes
ans!")___
Aus de rn A rn t S b e z r r t
8. Altlußhei m. 28. April. Es freut uns,
daß der landwirthschaftliche Bezirksverein Jbnr
Stadt, der seine Wanderversannulungen bald hier,
bald dort hält, am Sonntag auch einmal bei
uns Einkehr treffen wird, und wir Posten, daß die
Mitglieder von allen Seiten her sich zur Versamm-
lung einfinden werden.
Hr. LandwirthschaslSlehrer Zeeb ist durch sein
unermüdliches Wirken im Schwetzinger Bezirke und
der Gediegenheit seiner Vorträge wegen so vor-
theilbcnt bekannt, daß die Landwirthe diese Gele-
genheit gewiß nicht versäumen werden, dem anre-
genden und so nahe liegenden Gegenstand, den
Hr. Zeeb eröriern wird, ihre volle Aufmerksam-
keit zuzuwenden.
Fügen wir noch hinzu, daß den von auswärts
kommenden Besuchern alle Anne mlichkeitcn gebolen
sind, welche in einem vorzüglichen Stoff und in
einer guten Küche liegen, so zweifeln wir nicht,
daß der Besuch ein recht zahlreicher sein und Ge-
selligkeit in der Versammlung herrschen wird.
Schwetzingen, 27. Aprrl. Schöffengericht.
Vorsitzender Herr Amtsrichter Diez. Schöffen die
Herren Bürgermeister Zeilfelder und Gastwirt!)
Zahn von Neckarau. Vertreter der Gr. Staats-
anwaltschaft Herr Referendar Föhrenbach. Ver-
treter der Polizeianklage Herr Wachmeister Fien
dahier.
1. Anna Wolf von Brühl wurde wegen Ehren-
kränkung der Jakob Fieser Ehefrau von da, in
eine Geldstrafe von 6 fl. verfällt.
2. Handelsmann Sußmann Levi von Schwet-
zingen, wurde wegen Verunglimpfung des An-
denkens des verstorbenen Ehemannes der Anlieg-
erin Wilhelm Schneider Wittwe von Brühl in eine
Gefängnißstrafe von 6 Tagen verurtheilt.
2. Heinrich Bock Ehefrau von Neckarau, ließ
nach Einvernahme der Zeugen die Anklage gegen
Peter Bißwanger von da, fallen.
4. Wegen Ehrenkränkung der Barbara Hörner
Von Seckenheim wurde Barbara Maas von da
mit einer Geldstrafe von 5 fl. belegt.
5. Christoph Stefan von Altlußheim erhielt
wegen Entwendung von Holz im Werth von 2 fl.
eine Amtsgesängnißstrase von 8 Tagen.
6. Peter Mückenmüller von Neckarau beschul-
digt, den Michael Haas von Schloßau an seinem
Körper verletzt zu haben, erhielt Hierwegen eine
GZängnißitrase von 14 Tagen.
7. Josef Brücker II. nnd Jacob Geschwill von
Brühl, des Diebstahls von Backsteinen angeklagt,
wurden von der Anklage sreigesprochen; dagegen
sammtverbindlich haftbar in die Kosten des Ver-
fahrens verurlbeilt.
8. Johann Justus Gieser nnd Jacob Gieser
von Oftersheim, der im Affect verübten Körper-
verletzung des Michael Hauser von da, angeschul-
digi, wurden dieses Vergebens für schuldig befun-
den, und es erhielt deßhald Job. Justus Gieser
eine Gefängnißstrafe von 3 Wochen, Jacob Gieser
eine solche von 4 Wochen.
9. Schäfer Andreas Bolz von Jlshofen, Ober-
amts Hall, wegen Schmähung öffentlicher Diener,
wurde von der Anklage sreigewrocheu.
1t). Die Anklage des Michael Kraus von
Edingen gegen Sebastian Bengel von da, wurde
außer g eriehtli ch verglichen.
88. Mannheim, 28. April. (Maimarkt.) Tic
Auspicisn für unfern Maimarkt sind außerordentlich günstig,
wenn wir nur keinen Regen bekommen. Auf demselben
Platze, wo der vorjährige Maschinenmnrkt abgehalten wurde,
finden wir heute schon Zurichtungen, die auf die Großartig-
keit Liest? Unternehmens Hinweisen. Sowohl mit Rücksicht
auf die Mannigfaltigkeit als auf die Anzahl der landwirth-
schaftlichen Maschinen und Geräthe nimmt der Mannheimer
Mafchinenmarkt eins hervorragende Stellung ein und wird
gewiß die allgemeine Aufmerksamkeit in noch höherem Maße
auf sich ziehen, als im vorigen Jahr. Wir wollen und kön-
nen heute nur mit flüchtigem Blick da? Ganze betrachten,
eine nähere Darstellung nach Ablauf de? Marktes uns vor-
behaliend. In der großen Markthalle und in den Räumen
auf der Wisse zunächst der „KaiserShütte" finden wir vor
Allem eine Anzahl Dampfdresch-, Säe- und Mähmaschinen,
Pflüge, Schollenbrechsr, Heuwender, Ein- und Zweipferdige
Dreschmaschinen mit Göpel, Eggen aller Art, Malzschrot-,
j Kartoffel- und Getreidemühlen. Handdresch- und Rüben-
schrreidmaschinrn. K ttenpumpen, Brauerei - Einrichtungen,
Weinpressen, Odstmühlen, Ccment u. Cementwaaren, Kunst-
dünger und viele andere kaum zu fassende, dem landwirth-
fchaftlichen Betrieb gewidmete Gegenstände. In engsten Be-
ziehungen zu diesen stehend, reihen sich dann andere Erzeug-
nisse der Industrie an. wie z. B. horizontale und vertikale
Dampsnnvchinen, Locomobilen. Brückenwaagen mit außer-
gewöhnlicher Tragkraft (bis 500 Ctr.) Steinbrechmaschincn,
Bohr-, Säg-, Loch- und Hobel-Maschinen, Feuerspntzen,
Ketten- und Saugpump-n, HanLziegelpreffen. Wein-, Bier-
und Güllenpumpen, Zimmerösen, Kassenschränke, Gartenge»
räthe und Gartenmöbel. Wagen, Wascheinnchtungen u. LA.
Die allgemeine Hebung der rheinischen Landwirthschaft,
insbesondere die der Pfalz, erhält durch Liesen Bazar einen
neuen Impuls, und wird durch denselben zur Herbeiführung
einer rationellen Kultur Vi'le? beigetragsn. Es wird durch
Anwendung landwuthschastlicher Maschinen nicht nur Zeit,
son >ern auch Geld gespart, was wohl besser beachtet werden
sollte. „Time m naousv" (Zeit ist Geld) sagt der Eng-
länder,-nnd doch geht er auch zu den „Ruo68" (Ren-
nen). — Während des MaschinenmarktS - dem Meeting
— ist auch Pferde-, Farren- und Ri -dvichmawt, Messe in
der Stadt und anderwärts, Versteigerung von Farren, Prä-
miirung von Kühen und Rindern, Verloosung von aus dem
Markt angckausten Maschinen, Haus- und Eartengeräthcn,
Rindvieh u. dgt. — Einen ganz besondern Reiz für daS
Auge werden die am 1. und 2. Mai stattsindenden Wett-
rennen bieten; sie werden von sachkundiger Hand geleitet
und erfreuen sich ganz gewiß der Anerkennung aller Besitzer
und Freunde von edlen Pferden im In- und Ausland.
Bekanntmachung.
No. 2537. Kaufmann
Georg Louis Zahn
in Reilingen wird als Agent der
Berlinisch. Feuerversicherungs-
Gesellschaft
für den di sseitigen Amtsbezirk bestätigt.
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Großh Bezirksamt:
Richard.
In Sachen
mehrerer Gläubiger
gegen
No. 5084. die Gantmasse des Jakob
Schrank von Hockenheim,
Forderung und Vor-
zug betreffend.
Ausschluß-'Erkenntniß.
Diejenigen Gläubiger, welche in heutiger Tag-
sabrt ihre Forderungen anzumeldeu unterlassen
haben, werden von der vorhandenen Blasse aus-
geschlossen. .
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Großh. Amtsgericht.
Diez. Mining.
In Sachen
mehrerer Gläubiger
gegen
No. 5085. die Gantmasse esFriedrich
Schrank Wwe. Magdalena
geb. Zahn von Hockenheim,
Forderung betreffend.
Ausschluß-Erkenutniß.
Diejenigen Gläubiger, welche in heutiger Tag-
fahrt ihre Forderungen anzumelden unterlassen
haben, werden von der vorhandenen Masse ausge-
schlossen.
Schwetzingen, den 26. April 1870.
Gr. Amtsgericht:
Diez. Minnig.
Pflasterer-Arbeit--
Versteigerung.
No. 309.
Kommenden Donnerstag den 5. Mai,
Nachmittags 2 Uhr,
versteigern wir auf dem Nnthhanse dahier
die Her ellung von ca. 50 Ruthen Ninnen-
pflaster, wozu einladet.
Hockenheim, den 27. April 1870.
D er Bürg e r m e i st e r :
Kammer. I. Naber.
Nachm,i Dienstag, Sen Z. Mai nimm.!
der Unterricht an der hiesigen katk. Volksschule
wieder seinen Anfang Diejenigen Kinder, welche
am 23. April d. I. das sechste Lebensjahr znrück-
gclegt haben, werden an genanntem Tage ebenfalls
in die Schule ausgenommen.
Schwetzingen, den 29. April 1870.
Katholischer Ortsscknlrat :
'Diez.
Lieferung von Porphyr-
schotter.
Zur Justandlaltung der Straßen in der Forst-
domaine Hardt bedürfen wir für 1870 acht Cubic-
ruthen Porphyrschotter, deren Lieferung
Montag den 2. Mai d. I.,
Mittags 2 Uhr,
im Adler zu Oftersheim im Wege des Abstreichs
loosweise Ergeben werden soll, wozu die Steige-
rnngslnstigen sich einfinden wollen.
Schwetzingen, 25 April 1870.
Großh. Bezirkssorstei:
A Eron.
F- arre n-
Versteigerung.
Die im Maimarkt-Programm ans Dienstag
den 3. Mai, Vormittags 9 Uhr, festgesetzte Ver-
steigerung von ca. 12 Farren wird aus den Wunsch
auswärtiger Gemeinden, der später ankommendeu
Eis'enbabnzüge wegen, auf halb 11 Uhr verlegt.
Der landwirthschaftliche Bezirks-Verein
Mannheim.