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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (4) — 1922 (Januar bis April)

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Nr. 41 - Nr. 50 (17. Februar - 28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.48721#0279
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Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppinger», Eberbach, Mosbach, Buchen,
Adelsheim, Boxberg, Tauberbischofsheim und Wertheim.

Bezugspreis: Monatlich einschl. Trägerlohn 10.— Mk. Anzeigenpreise:
Die einspaltige Petitzeile (36 mm breit) 2.— Mk., Reklame-Anzeigen
(93 mm brert) 6.— Mk. Bei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif.
Gehsimimttelanzeigen werden nicht ausgenommen.
Geschäftsstunden: 8—V-6 Uhr. Sprechstunden derRedaktion: 11—12 Uhr.
Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 22 577. Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.

Heidelberg, Dienstag, 28. Februar 1S22
Nr. 5V * 4. Jahrgang

Verantwort!.: Für innere u.äußere Politik, Volkswirtschaft ».Feuilleton.
Dr. E. Kraus; für Kommunales, soziale Rundschau und Lokales.
O.Geibel; für die Anzeigen: H. Horchlsr, sämtliche in Heidelberg:
Druck n. Verlag der Unterbadischen Verlagsanstalt G.m.b.H., Heidelberg:
Geschäftsstelle: Schröderstraße 39.
— Fernsprecher^ Anzeigsn-Annahme 2673, Redaktion 2643.

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Die Resolution
zue Reparationsfrage.
Frankfurt, 28. Febr. (Eig. Meldung.)
Die Verhandlungen der Fünfländer-Konferenz sind
gestern übend zu Ende gegangen, sie Haven ihren Niederschlag in
zwei Resolutionen zur Rcparations- und Entwaffmmgssrage ge-
sunden. In der
Reparationsrefolution
konstatieren die sozialistische» Arbeiterparteien Belgiens,
Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und
Italiens de» Bankerott der bisherigen Politik der Gewalt rnrd
des Zwanges und geben der Ueberzeugung Ausdruck, das; nur der
Sozialismus die Anarchie der Welt überwinden könne, die Wieder-
herstellung der zerstörten Gebiete in Belgien und Frankreich mutz
don Deutschland in bollem Umfange seiner Leistungsfähigkeit über-
nommen werden. Dazu gehören aber
. internationale Masmahme«,
die es Deutschland ermögliche»!, die Reparation durchzufityren,
vhue es zu Maßnahmen zu zwingen, die zur Verelendung
des deutschen Proletariats führen, Deutschlands Wäh-
rung erdrücken und die Ausfuhrprämie noch steigern, die zum
größten Teil auf Kosten der Arbelterlöhne erhoben
wird. Zur Lösung dieses Problems schlägt die Frankfurter Kon-
ferenz vor:
1. Annahme eines Systems vor» Natural- und Arbeitsleistun-
gen innerhalb der Grenze»» seiner Anwendungsmöglichkett.
2. Schaffung eines Internationale» Wiederanjoauinstttyts
durch alle daran interessierten Staaten, um die Rohstoffe
und Arbeitskräfte den Bedürfnisse» des Wiederaufbaus
dienstbar zu machen.
3. Annullierung und internationale Uebcrnahme derjenigen
Lasten, die Deutfchlaud in bezug auf die Kriegspensionen
aufgebürdet wurden im Widerspruch zu Wilsons 14 Punk-
ten, die beiderseits als Grundlage des Waffenstillstandes
angenommen waren.
4. Streichung der internationalen Schulden, die aus deut Kriege
entstanden sind.
5. Vorschüsse an die Länder, deren Kauf- und Produktions-
fähigkeit zur Zeit lahmgelegt ist, durch Lieferung von Ma-
schine»!, Lebens- und Transportmitteln, die unentbehrlich
sind, um die Hungersnot bekämpfen und die Industrie
wiedcraufbauen zu können.
6. Gründung eines internationalen Instituts für Wiederauf-
bau und Kreditgewährung namentlich zu dem Zwecke, a) den
verwüsteten Ländern sofort die nötigen Summen zu sichern,
die für ihre Wiederherstellung unentbehrlich sind: b) de«
von der Hungersnot heimgesuchten Ländern, die nicht im-
stande sind, ohne Hilfe von auswärts ihren Platz in der
internationalen Wirtschaftsgemeinschaft wieder einzunehmen,
zu Hilfe zu kommen; c) die Zahlung von Pensio-
nen an alle Kriegsopfer in dem Matze des Möglichen zu
internationalisieren.
7. Einsetzung eines internationalen Schiedsgerichts für alle
Streitigkeiten, die sich aus der Ausübung dieses Wiederauf-
bauplanes ergeben können.
Zn Erwartung der allgemeinen Kouferenz, deren baldiger» Zu-
särumentritt sie erhoffen und begrüße»», sind die in Frankfurt ver-
tretenen sozialistischen Parteien entschlossen, alles zu tun, was in
^rer Macht steht, um der Politik des Zwanges und der Gewalt
"ne Politik der gegenseitigen Hilfe und der Vökkersolidarttiit ent-
kegenzusteklerr.
*

Zur Eniwafsnungsfrage
Anrde eine Resolution gefaßt, nach der das Problem der von der
Arbeiterklasse aller Länder stets geforderten allgemeinen Abrüstung
Mf einer allgemeinen Konferenz aller sozialistischen Parteien der
Aielt erörtert werden soll. Die sozialistischen Arbeiterparteien
Englands, Frankreichs, Belgiens und Italiens werden aber zu-
t» t« den Parlamenten ihrer Länder Rüstungseinschrünkungen
wrdern und ferner die Aushebung der militaristischen Okkupation
erlang»», die der Wiederherstellung eines wirklichen Friedens und
*u»es wirtschaftliche»» und politischen Wiederaufbaus der Welt ent-
segenstehe. Anderseits wird die deutsche Arbeiterklasse ihre Mion
'""setzen zugunsten einer wachsende», durch die Berufsorganisation
"er Arbeiterschaft auszuführenden KontrollederAbrtistung,
jede Herstellung von Kriegsmaterial und jede Waffenverhetm-
'wung z» verhindern. Am Schluß der Resolution wird erklärt,
Konferenz vollkommen einverstanden sei mit den Be-
ara-»" internationalen Kongresses der Metallarbeiter-, Berg-
im-, '"'d Transportnrveitcrverbände und der Gcwerkschasts-
ünüvr"ten Euen Krieg mit dem Generalstreik zu be-
Damit ist die Sozialtstenkonferenz beendigt.

Einberufung einer gemeinsame» internationalen Konferenz
nach Berlin.
Frankfurt «. M., 27. Febr. Zur Sozialtstenkouferenz
schreibt die „Volks stimme": Aus der Tatsache, daß die für
Samstag nach,nittag angesetzte Plenarsitzung der Fünfliinderkon-
serenz auf Montag morgen vertagt worden ist, braucht man nicht
zu schließen, daß nennenswerte Meinungsverschiedenheiten in den
Kommtssionen entstanden sind, die den Sonntag über die Repa-
rations- und Entwasfnungssrage berieten. Man ver-
gegenwärtige sich, daß jeder Vortrag und jede Diskussionsrede in
drei Sprachen übersetzt werden muß, und man wird begreifen, daß
solche Verhandlungen sehr schwierig und langwierig sind. Man
konnte gesprächsweise hören, daß die Arbeiten der Kommissionen
allgemein einen guten Verlauf nehmen und in kame-
radschaftlicher Form geführt werden. Der partetgenössische Geist,
der diese Konferenz beherrscht, läßt sich auch aus den» persönlicher»
Verkehr der Delegierten erkennen. Man steht immer wieder im
Vorrau,n des Konferenzzimmers Delegierte nicht nur verschiedener
Nationalitäten, sondern auch verschiedener Parteizugehörigkeit in
freundschaftlichen Gesprächen.
Heute vormittag nahm die Plenarversammlung der Sozia-
listenkonferenz den Bericht der Reparationskommission entgegen.
Heute nachmittag hat die Entwaffnungskommission ihren Bericht
in der Plenarversammlung erstattet. Wie verlautet, herrscht
Einigkeit in den wesentlichen Fragen, so daß wahr-
scheinlich n»it einstimmiger Annahme der heute abend zu fassenden
Resolution gerechnet werden darf. Damit wäre wohl auch der
Schluß der Konferenz zu erwarten. Das Telegramm aus Moskau,
das die Stellungnahme der 3. Internationale zur Herstellung der
sozialistischen Einheitsfront bringen sollte, ist bis jetzt nicht ein-
getrosfe». Es wird sich aber voraussichtlich als Folge der Kon-
»erenz ernb dNKre wenn
Vorgehen der 2. und 2)4. Internationale für die Zukunft ergebe«.
Heute morgen wird aus Frankfurt gemeldet:
Als wichtig st esErgevttis der Verhandlungen der inter-
nattonalen Sozialistenkonferenz ist der gestrige Beschluß zu ver-
zeichnen, daß eine Sitzung der 3 Exekutiven möglichst bald nach
Berlin einveruseu werden soll. Von jeder der 3 Exekutiven sollen
höchstens 10 Delegierte entsandt werde«. Diesen! Beschluß auf
eine allsozialisttsche Konferenz in Berlin war eine
Besprechung der Exekutiven von London und Wien vorausge-
gangen. Vander Velde brachte hier die offizielle Antwort des
Exekutivkomitees der zweiten Internationale aus das Einladungs-
schreiben des Bureaus der Internationalen Arbeitsgemeinschaft
von» 15. Januar zur Verlesung. Darin wird die Zustimmung zu
einer gemeinsamen Konferenz unter Vorbehalten gegeben. Es
wird die Fra g? Georgiens und die der Befreiung der
proletarischen Gefangenen aufgeworfen werden. Die
Konferenz müsse die Aktionskraft des Proletariats steigern und
nicht neue»» Zwiespalt und neue Spaltung fördern. Das Ergebnis
-er Verhandlungen mit dem MoskauerExekutivkomitee
kann auf die Entschließung -er zweiten Internationale nicht ein-
wirken. Nach einer Erklärung Friedrich Adlers namens der
Internationalen Arbeitsgemeinschaft wurde sodann der obige Be-
schluß gefaßt.

Kautsky für Koalitionspolitik.
* Heidelberg, den 28. Februar.
Die „Freiheit" veröffentlicht aus eitlen» noch nicht voll-
endeten Buche Karl Kautskys einen Abschnitt, der sich mit der
Frage der bürgerlich-sozialistischen Regierungs-
koalition beschäftigt. Kautsky führte in seiner bekannten dia-
lektisch theoretisierenden Art aus, daß -er proletarischen Revo-
lution, die erst zu vollem Erfolge führen könne, Wern» das Prole-
tariat ein entschiedenes Uebergewtcht im Staate und in der Wirt-
schaft erlangt habe, ein „Gleichgewichtszustand der Klassen" vor-
ausgehe. In dieser „einleitender» Phase der proletarischen Revo-
lution" »Nüsse das Proletariat einen Zustand -urchmachen, in dern
es wohl noch nicht zu Herrscher» vermag, aber doch wohl zu stark
ist, als daß irgendeine der bürgerlichen Klassen ihre Herrschaft tu»
Gegensatz zum Proletariat behaupten könnte.
„Irr diesem Stadium würde durch das Streben »rach einer
reinen Klassenregierung jede geordnete Staatsverwaltung und
damit auch ein gedeihliches ökonomisches Leben ganz unmöglich.
Staat und Gesellschaft und alle ihre Teile, das Proletariat mit
inbegriffen, müßten in die äußerste Notlage geraten. Der
Bürgerkrieg, der Versuch einer der Klasse»!, die ihr ent-
gegenstehende durch Waffengewalt niederzuhalten, würde, wenn
er in der entwickelten Demokratie, die wir voraussetzen, über-
haupt möglich wäre, nichts erreichen, als den völliger» öko-
nomischen Zusammenbruch zur Höhe des heutigen rus-
sischen zu erheben."
Unter diesen Umständen gebe es für die sozialistischen Parteien
nur zwei Möglichkeiten: entweder Koalition mit bürgerlichen
Gruppen, oder stillschweigende Duldung und Unterstützung einer
bürgerliche» Regierung. Die dritte: Bildung einer rein-
sozialistischen Regierung mit stillschweigender Unter-
stützung der bürgerlichen Parteien komme praktisch kaum in
Frage.

Beide Möglichkeiten seien in verschiedener» Ländern verwirk-
licht; in Oesterreich sei auf eine Koalitionsregierung eine rein
bürgerliche mit sozialistischer Duldung gefolgt. Die Koalition
grundsätzlich zu verwerfen, sei nur von einem rein agitatorischen
Standpunkte möglich; diese Einstellung entspringe jener Auffassung
des Klassenkampses, die alle bürgerlichen Parteien ohne Ausnahme
als die gleiche reaktionäre Masse betrachte, „eine Auffassung, die
niemand mehr bekämpfte als Marx, weil sie mehr der Klassen-
borniertheit als dein Klassenbewußtsein Vorschub leistet."
An sich widerstrebe die Koalition sicher dem Wesen des Pro-
letariats, und die Abneigung gegen die Regterungsgemeinschast
n»it bürgerlichen Parteier» sei psychologisch durchaus begreiflich.
Aber das psychologisch Begreifliche fei »richt immer das sachlich
Zweckmäßige. Jene Abneigung könne »richt verhindern, das; das
Notwendige doch komrne, wenn auch nicht mit der Raschheit und
Energie, die wünschenswert wäre. Die Idee der Koalitions-
politik werde in den» Stadium, in dem sich die kapitalistischen Län-
der jetzt befänden, die proletarische Politik immer mehr beherrschen,
nicht als Ersatz, sondern als Einleitung und Vorbereitung der
proletarischen Revolution.
„Wer heute noch die Koaliitonspolitik grundsätzlich verwirft,
der ist blind für die Zeichen der Zeit. Der ist unfähig, ihren
Aufgabe,: gerecht zu werden."
Die „Freiheit" stellt dieses Programm, daß der bisherigen
offiziellen Auffassung der U.S.P.D. widerspricht, zur Debatte.

Badische Politik.
Aus dem badischen Wirtschaftsleben.
N.-S Karlsruhe, 26. Februar.
Starke Impulse beleben zurzeit das wirtschaftliche Leben in
Baden, das in steig end ein Matze Industrieland wird. Entfielen
schon bot der letzten Berufszählung vor den» Kriege über 4« Proz.
der Gesamtvevölkerrmg auf die Bcrufsgruppen der Industrie und
Gewerbe (ohne Handel und Verrohr), so tritt in den letzten Jah-
re« die Tendenz zur Industriealister » ng immer stärker in
Erscheinung. Die Ursachen liegen zum Teil in der allgemeinen
Entwicklung des Wirtschastslebens, zum Teil hängen sie mit de«
besonderen, in unserem Land «gegebenen Vorbedingungen zusam-
men, wie etwa mit dem große»» Waldreichtum des Landes, der die
Grundlagen für die wette Verbreitung der Holzindustrie bildet.
Eine weitere Förderung und Beschleunigung des Jndustrioalisie-
rungsprozesses ist von dem nunmehr in Angriff genommene«
Bau des Neckarkanals zu erwarten, vor allem Er auch Von der
Ver-wiMichung der Pläne des Badenwerks, über die soeben
wieder interessante Einzelheiten in die Oesfentlichleit gelangten.
Danach ist zunächst der zweite Ausbau des Murgwerkes und der
Ausbau des Schluchsees in Aussicht genommen; beide Werke sind
als Spitzenwerke «gedacht. Neber» der schon jetzt ins Ober-
land gehenden 100 MO Voltleitung wird künftig eine ebensolche
über den Schwarzwald gehen, womit dann die Landes-
sammslschiene vom Bodensee vis ins badische Hinterland reichen
wird. Vervollständigt werden «diese Einrichtungen und Verbesse-
rungen durch eine Reihe von Zwischenwerke«, die von Krei-
sen und Städten geplant werden, so das «große, aus vier verschie-
denen Kraftwerken bestehende Tribergwerk, das Set einem
Fasftmgsranm der Stauanlage von 7)4 Millionen Kubikmeter eine
Jahresleistung von 24 Millionen Mlowattstittidsn ergeben soll
und das für die Schwarzwaldindustrie von ungeheurer Bedeutung
sein wird, ferner die Itter werke, das Linzgauwerk und
das Elz werk, das Kraftwerk der Stadt Karlsruhe Sei Schen-
kenzell und das N ago ldw e r k Sei Pforzheim. Die zn erzie-
lende Strommenge wird Nach FertigsteWung dieser Werke, die in
einigen Jahren erhofft Wird, etwa 102 Millionen Kilowattstunde«
bctragen; sie wird durch die Ausnützung der Wasserkräfte des
Oberrheins und durch die Erstellung eines Dampfwerkrs in Mann-
heim noch bedeutend erhöht werden.
Die städtischen Verwaltringskörper wenden dieser» Dingen ihr
lebhaftes Augenmerk zu. Nicht nur die «ausgesprochenen Jndnstrte-
und HawdelSstädte wie Mannheim und Pforzheim, sondern «auch
ein großer Teil der übrigen Städte machen, getrieben von ihrer
finMziellen Lage und dem Wunsch nach stärkerer Belebung und
intensiverer Ausgestaltung ihres Wirtschaftslebens sowie nach Ar-
beitsbeschaffung für die Masse der Bevölkerung, bemerkenswerte
AwstrenMUgen, um der» Anschluß zu verpassen. So hat Mann-
heim neuerdings im Zirfannnenhang mit der Neckarkai!al.rsierung
zur Ausführung neuer Pläne für die Gestaltung des Stadtbildes
innerhalb des angrenzende!» Geländes und die Ergreifung Ver-
kehrs- und wirtschaftsdioMcher Möglichkeiten rnnd 9 Millionen
Mark «ausgeworsen. Die LandeKhauptftadt Karlsruhe er-
schließt mit einem Aufwand von HimderttMsemden von Mark
neues JnDustriegelände am RheMhafen, dessen fünftes Becken vor-
aussichtlich in Bälde ansgebaut sein wird. In der Fremdenstadt
Heidelberg der altShrwürdigen, romanttkumwobensn Pflanz-
stätte «des Wissens, wird mit einem Aufwand von 3)4 Millionen
ein abseits des eigentlichen Weichbildes der Stadt gelegenes Jndu-
striegblände erschlossen, obgleich es nicht an Stimmen gefühlt hat,
die, ans der —nach der wirMchsn Sachlage kaum gerechtfertigten —
Befürchtung heraus, daß das Landschaftsbikd dadurch eine Beein-
trächtigung erleide»» werde, dem Projekte starke Opposition »nach-
ten. Auch kleinere Städte, wie Mosbach und Eberbach haben
sie durch die NeckarkaWWeruug zur Schaffung von Industriean-
lagen bestimmen lasser», sicherlich nicht zum Nachteil des wirtschaft-
iichsn Gedeihens ihrer Einwohnerschaft.
 
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