Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 7.1927

DOI Heft:
Heft 3 (März 1927)
DOI Artikel:
Müller, F.: Die Fachberatung
DOI Artikel:
Dehio, Georg: Die Glasmalerei, [2]: aus der Geschichte der deutschen Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23855#0079

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

->',>>uVWL2

63

umfassende EInsi6)knahme der Behörden in diesen
disher von ihnen vernachlässigten Unterrichtszweig
nökig sei, wenn die rechken Miktel zu seiner För-
dernng gefunden werden sollken. Ekwas Aehnliches
lcihk sich auch seht als Grund filr die Beibehaltung
dcr Fachaufsichk angeben. Mieder spricht man von
elner Neform, neue „Nichtllnien" sind ausgestellt,
neue Wege werden gesucht. Doch die gegenwärkige
Neform ist ebensowenig wie die frühere an irgend-
elnem Ork von Irgendeiner Behörde oder maszgeben-
den Skclle erfundens sondern sie isk in lebendiger
Arbeit überall im ganzen Lande erwachsen, wie das
aufkeimende Gras im Frühling, enkgegen dem Fusi-
trikt der alten „Lehrpläne". Als die Fachberater
nach langen Kriegs- und Nachkriegsfahren wieder
einmnl im Kunskunkerricht der Schulen nachschauten,
waren dork die neuen „Nlchklinien", noch ehe sle amt-
lich gedruckt wurden, im grojzen und ganzen schon
vorhanden. So wuchs das Zeitgemähe und Nechke,

auch ohne den amtlichen Berater, und wird weiter
ohne ihn wachsen, wenn dle oberste Behörde dem
Kunstunterricht fernerhin die nökige Freiheit ge-
währk, wie sie dankenswerterweise bisher gekan hak.
Darum sehe ich zur Zeik keinen greifbaren Grund
für das unbedingke Forkbestehen der Fachberatung,
selbst wenn neuerdings auch für andere Fächer,
Musik und Mathematik, solche Einrichkungen ge-
troffen worden sind. Mag sein, dah auch für sie eine
Zeit gekommen ist wie um die Zahrhundertwende
für den Zeichenunterricht, mag sein, datz die Men-
schen in diesen Aerufen besser geartek sind und ge-
eigneke Berakerpersönlichkeiken, auf die unsere Be-
dingungen zutreften, sich dork häufiger finden als
unker den bildenoen Künsklern, auch eine glückliche
Hand dort die Auswahl trifft: jedenfaliS aber kön-
nen äuizere Gründe nicht entscheidend sein für daS
Weikerbestehen einer Einrichtung, wenn sie lnnerlich
nichk mehr begründet ist.

Die Glasmalerei

Aus der „Geschichte der deukschen Kunskss, von Georg Dehio 2. Teil
(Berlag Walterde Gruyker'^.^Ccch Berlin und Lelpzig)

II.

Sie war für daS romanische Kirchengebäude ein
Schmuck, für das gokische isk sie eine Nokwendigkeit.
Dabei Ift sie fllr sich nichks. Sie ist nicht nur mit ihrem
materleilen Dasein, sondern mit ihrem kiefsten Wesen
an dle Archikektur gebunden; ja selbst in profane
Räume gehört sie eigentlich nicht, nur mit der welk-
enkrückenden Sklmmung, der Kirchenarchitekkur, noch
genauer gesagt: der gokischen Kirchenarchitekkur, geht
fie zusammen. Das Ende des gotischen Kirchenbaus
lft auch ihr Ende. Ilm 125h brichk sie ab und erlebt
nur noch eine kurze Schein- und Nachblüte an der
Seile der bürgerlichen Baukunst. Ferner ist sie eine
Kunsk des Nordens. Die ikalienische Gotik hnt mik

Ihr nie rechke Freundschaft gelchlossen, und auch die
südfranzösische nichk, es wäre denn dort, wo sie unker
der Botmäjzigkeit des Nordens stand. Was sie aber
dem Norden, auch den Deutschen bedeuteke, ersieht
man allein schon aus der ungeheuren Summe der
Kosten, des Fleihes und des Talentes, die fllr sie auf-
gewendek wurden. (Es wäre möglich, dan an man-
chem gokischen Chor die Berglasung mehr gekosket
hak als das Steinwerk.)

Das im System liegende Uebermasi der Ansprüä)e
in den genannten drei Punkten fllhrke dahin, datz
doch nur wenige Kirchen es bis zur Bollständigkeik

euwischttltl. liittibemttittelschttle Flcnsbnrg (akad.geb.ZeicheiilehrerlNachtlgahl) Zu dem Aussatz i Flächenaustetlimg iu Schwarz-Welh
 
Annotationen