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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 7.1927

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Heft 2 (Februar 1927)
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Müller, F.: Seid einig!
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Sitzung des erweiterten Vorstandes am 26. November 1926
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https://doi.org/10.11588/diglit.23855#0056

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,43

AuS der PraxiS crwächsk, waS der Praxis dienl,
daruiu bleiben auch die Dozenken der medizinischen
Fakullät inik den prakkischen Aerzten durch ihre
Becufsorganisakion in dauernder Verbindung. Nicht
an einein Ork kann alles gedeihen, und nicht
jeder Ort schafst gleiches Leben. Klar abwägendes
lleberschnuen aller Berufsverhälknisse erwää)st nur
in naturgeinälzer freier Verbindung allcr Kräfke, dle
ain gleichen Werk käkig sind, welche Berbindung cin
bcträchklicheS ethisches Gcwicht hat und ohne Scha-
den fiir beide Teile 'wie fiir daS Gemeinwohl nicht
vernachlässigk werden kann. — Weiker werden in
die Gruppe dcr Kunsterzieher die Musiklehrer mit
eingeschlosscn, da sie, obgleich einer andern Seite
menschlicher Kunsk zugewandt, hinsichklich ihrer künst-
lrrischen Vegabung, ihrer Äerusäbildung und Be-
rufsarbeit den Bertrckern der bildenden Kunst gleich-
stehen. 3sl doch auch die Kunst der Töne mit der
Kunsk der Farben so innig verwandk! Der gröjzere
Aund erhält ein gröszeres Gewichk. Ilnd wenn es

elwas gibl, was unter allem berufllchen strrsal als
Lichk erglänzt, so ist es diese Verblndung gleich-
stehender Ärken, deren Zusammengehörigkeit in
Preuszen schon durch die gemeinsame Priifungsord-
nung fllr das künstlerische Lehramk ausgedrückt ist.
Dank denen, die diesen Zusammenschlub, wenigskens
in Preujzen, soweik mir bekannk, zuwege georacht
haben! Mögen nun beide Teile künstlerisch und be-
ruflich auf ihre besondere Weise täkig sein: inner-
lich gehören sie zusammen und nach aujzen sollen sle
gLiiieinsam wirken. Kein Tejl wird Ladurch ver-
lieren, aber beide werden gewinnen. Auch in der
Natur gibt es solch ein Zusammenleben zu gegen-
seikiger Förderung, sogar sehr verschiedener Arten,
daS man je nach dcr engeren oder loseren Form als
Symbiose bzw. Lebensgemeinschaft hezeichnet. So
mahnt uns die Natur auch durch diese Erscheinung:
Seid einig, schliejzt euch zusammen zum Kampf um
das Dasein, „verbunden werden auch dle Schwachen
mächklg" und „Einigkeik macht stark"!

Sitzung des erweiterten Vorstandes am 26. November 1926

Ahr, Magdeburg, „Zum Pahenhofer", Bärsir. 1

Punkt 1. Grllndung eines Neichs-
bundes deutscher K u n st e r z i e h e r.

1. Die Versammlung skimmt gcunüsählich der Grlln-
dung deS NeichSbundes zu.

2. Die gegenwärkigen Fllhrer der bestehenden
Zeichner- und Musikerorganisationen beraten in
einer Sondersihung die notwendigen organisakorischen
Grundlagen. Diese erhalken die Verbände zur Be-
ratung, damit für die endgülkige Fassung, Pfingsten
1927 >n Karlsruhe, die Delegierten sachlich vorberei-
let sind.

Name: NeichSbund deulscher Kunslerzieher(-innen).

Der Neichsbund seht sich zusammen aus dem
Neichsverband akad. gebild. Zeichenlehrer(-inncn)
und dem Aunde deutscher Musikerzieher(-innen).
2n den zwei Unterverbänden haben bei Tagungen
abwechselnd je ein Zerr und je eine Frau den Bor-
ih mit gleichen Rechken nach entsprechender Berein-
»arungi Eingaben werden von beiden Bor-
lhenden unlcrzeichnet. Die laufende Geschästs-
llhrung in den lliiterverbänden erlcdigt einer der
leiden Borsihenden nach Mahl des erweiterken Vor-
tanües. Line ähnliche Zulammensehung des Bor-
lhes isk im Neichsbund vorgesehen. Der „Neichs-
>und" erhälk ein olcrgliedrigeS Präsidium, dem je
die beiden Borsihenden dcs Zeichenlehrer-(-innen)
und Musiklehrer-(-lnnen)Berbandes angehören, einer
von ihnen, welcher von heiden Berbänden zu wählen
ist, führt die laufenden Geschäfke. Dle Tagung Les
Nelchsbundes leiket nach Bereinbarung ein .Fcrr und
eine Frau im Wechsel von zwei aufeinanderfolqcn-
den Tagungen. Die Amtsdauer des gewählken Prä-
sidiums beträgt 6 stahre. Tagungen des Neichsbun-
des finden alle 3 stahre statk.- - .

Aufgabe.

Der N.B.D.K. stellt sich zur Aufgabe, allgemeine
Kunslerzlchungssragen im Bildungsplan der hcderen
Schulen in lebendiger Arbeitsgemeinschaft zu bchan-
deln, und besonders auch mit der Gesamtlebrerschaft
der höheren Schule. Freie Künstler cher bildenden
Kunsi und Musik) sollen als Freunde und FLrderer

üer Kunskerziehungsbeslrebungen in Schule und Leben
gewonnen werden.

Die organisatorische Zusammenarbeit (Gesehgebung,
Tagungen, Äusstellungen) mit grohen Kunstverbän-
den, insbesondere auch mit dem Werkbund unü dem
Auäschusz für das technische Schulwesen, ist herzu-
stellen.

Mitgliedschafk.

a) Als ordenkliche Mitglieder aehören alle Zeichen-
lehrerl-innen) und Musiklehreri-Innen) nach Mah-
gabe Ihrer Sahung an, die gleiche Organisation auf-
weisen musz.

bj Freie Kllnstler, Berkreker von Kunstverbänden,
dsm Werkbund, des Ausschusses für technisches
Schnlwesen, Bertreter von Behörden sind ordentliche
Mikgliedec mit Sih und Skimme in den öffentlichen
Reichsbundkagungen, soweik allgemeine Kunsterzle-
hungsfragen behandelt werden. Sie zahlen keinen
Beikrag, erhalken als Fördermitglieder die Zeltschrifk
Kunsk und stugend und die Musikerziehung aus Ber-
einsmikkeln zugeskellt.

Besondere Organlsalion.

1. Der A.B.A.Z. (-innen) und B.D.M.E. (-innen)
verfolgen getrennt ihre Fachfragen durch Tagungen,
Borträge und Kurse, geben aber von dem Skand des
Faches und den Befchlüssen sich gegenseikig Kennt-
nis in den beiden Fachzeitschrifken.

2. 2n Vesoldungs- und Standesfragen bilden sie
eine Arbeiks- und Kampfgemeinschaft. Als gemeln-
sames Organ hierfür dient das Mikkeilungsblatt.

Dom Mllkeilungsblakl.

Der Kopf des Mikkeilungsblattes lautet: Mtt-
teilungsblatt des Neichsbundes deut-
scher Kunsterzieher (-innen) und seiner
tlnkerverbänoe. Der Anzahl der Mlkglieder
entsprechend, stehk den Berbänden Naum zur Ber-
fügung. Die entsprechende Veikragsleistung ist an
den Schahmeister akad. gebild. Zeichenlehrer abzu-
führen. Wird der Raum wiederholt wesentlich über-
jchritlen. so wlrd dem Derband ein Mehrbetrag be-
 
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