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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 7.1927

DOI issue:
Heft 6 (Juni 1927)
DOI article:
Storck, Willy F.: Die badische Kunsthalle und ihre Aufgaben
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.23855#0148

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Dmtsche Blätter für Zeichm-Kunst- und Werkunterricht

Zeitschrift des Reichsverbandes akad. geb.Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen

Berantwortlich für die Schriftleitung: Professor Gustav Kolb, Göphingen
Druck nnd Verlag: Eugen tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestraße 18

Fiir B-svrechimgsexemplare, Niedsrschrlften oder andere Etiiseiidmigen irgendwelchsr Art
wird eiiie Bsraiitwortlichkeit n»r daim iiberiioiiiineii, weiin sis erbsteii worden sind

Vadische Sondernnmmer

Dic badische Knnsthalle nnd thre Ansgaben. Bon Galeriedirektor Dr. W. F. Storck-Karlsrnhe. — Uiissre Bolkstrachten. Von Nniver-
sitntSproscssor Dr. Siigcn Fehrle-tzcidclbcrg. — Aolkskiiirst in Baden. Bon Max Waltcr, Fiirstl. Lsin. Nentaiiitiiianii, Amorbach. —
ttnnststätten in Baden. Bon Dr. ganS Cnrsel. — Die Photographie als Zeichsnvorlnge. Bon Srnst Wiirtenberger, Professor an der
LandcLIiinstlchule in Karlsrnhc. — Mnnstertnrm. Bon tzermann Bnrte. — Dte Entwickliing dcs Zsicheniintsrrichts in Baden. Bon
E. Vender, Prosessor an der Landcstnnstschnle in Karlsrnhe. — Nene Wege und Ziele der Knnsterztehnng. Bon N. Lang, Zeichen-
lchrcr am Gviiiiiastiiiii in Karlsrnhe. — Bom Stand der kiinltakadcmischen AnSbildiing der Zeichenlehrer in Baden. Bon W. Berger,
Zcichcnlchrer an der Fichte-Schnle, KarlSrnhc. — Knrlsrnhc — Psingstcn ti)27. — Ein Gang dnrch die Lehriiiittcl-Ansstellung. Bon
tz. — EjPresstonisinnS — Ncue Sachlichkeit. — Ncber die Gottk — Umschan. — Inscrate.

7. Iahrgang Iuni 1927 Heft 6

Werm d' Welt e Atcirne tsch,
d'Walmeth der Lhävne tsch,

A>r Dtr hangt, Dt btgehvt
's Mnvrsvefler Peez.

Pcrimmn Vurte.^

Die badische Kunsthalle und ihre Aufgaben

Vou Galerledirektor vr. W. F. S k o r ck-Karlsruhe

Der heute in der Hans Thoma Strasze steheude
Hauptbau der Kuusthalle, alias Gemäldegalerie,
murde vor etwa 73 öahren errichtet und dauk der
lebeudigeu Förderuug des damaligeu GroszherzogS
Leopold der Oesseutlichkeik übergebeu. Kurze Zeit
uach der Eröffuuug erschieu uuter dem Titel „Die
ueue Kuuskhalle" eiu „VerzeichuiS der Kuuslgegeu-
stäude iu der Groszherzoglicheu Kuusthnlle zu Karls-
ruhe". Der Leiker der Sammluug, der nls Laud-
Ichaftsmnler geachkeke Maler C. Frommel, for-
mulierke iu eiuleikeudeu Worteu ihre Aufgabeu,
vielleicht elwas zu pedmukisch-lehrhast, dergeskalN
„Das Gebäude hat die Vestimmung, die vorhaudeueu
uud ferner uoch hiuzukommeudeu Kuuskwerke, an-
like Valeu, Abgüsse von Skatueu, Büsten, Bronzeu
vou der frühesteu Zeit biS zur Gegenwark, sodaun
Gemälde, Karkous, tznudzeichuuugeu, Kupferstiche
uiid Nadierungeu durch eiue vorteilhafke Aufstelluug
dem Publikum uichk uur zur orfreue-udeu, souderu weit
mchr uoch zur belehreudeu Auschauuug zu bringen."

Was iu den Ääumeu der vou Httbsch erbaukeu
Kuusihalle damals uukergebrachk war, eukstamiute
zuiu gröszteu Teil fürftlichem Sammeleifer, durch den
sich vor allem die luiustfceudige u»d kuuslbegabke
Markgräfiu Karoline Luise, die erste Gemahlin
Karl Frieürichs, ausgezeichnet hatte. 3m Uuterge-
schosz fauü mau die Gipsabgüsse, sowie die Samm-

luug vou Vaseu und Terrakotken, die im öahre 1836
im Auflrag des Großherzogs Leopold durch dessen
GeschäftSkräger zu Aom Wajor Maler) angekauft
wareu. DaS Obergeschosz eukhielt die Gemäldesamm-
luug miksamt deu Kartous uud wechseludeu Ausskel-
lungeu von Zaudzeichuuugen. Der Sammlung flos-
seu daun aus Mittelu der Groszh. Zivilliste, sowie
auS üenen der Staatskasse zahlreiche Neuerwerbun-
geu zu, unter denen dis aus dem Besitz des kunsk-
fiunigen Domknpikulars von Hirscher, eines der er-
steu Sammler seiner Zeit, erworbeuen Bilder alt-
deutscher Meister die erste Stelle einnahmen. Die
Crweikerung der Sammlungen nahm unter der Ne-
gierung Friedrichs I. uud Friedrichs II. ihren Fort-
gang; 18M wurde der Durm'sche Anbau eröffnet,
lilllg das Hans Thoma-Museum, das dank der Edel-
mütigkeit eines Skifters der Kunsthalie einen einzig-
artigen Schwerpunkk innerhalb der Kunstentwick-
lung des 19. öahrhuuderts verlieh.

Neben der Erweiterung hak die Badische Kunst-
halle mauche Eiuschränkung erfahren, die durch die
Zeitumstände oder bestimmte Sammelabsichten ver-
ursacht wucde. Die werkvolleu archäologischen Be-
standkeile, die mit dem Namen des Major Maler
verknüpft sind, wurden von der Alterkümersammlung
(jetzk Landesmuseum) übernommen und haben nun-

* Aus tzsrmaml Burte »Madlee", Berlag tz. tzaeffel, Leipzig
 
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