Schöpfer gewiesen. Sie finden ihr Ziel im dieSseiiö,
nicht wie die Gotik iin Ienfeils. Sie glaubten an
dnS Leben, an daS organische Leben. Deshalb haben
sie nnr mit seinen lebendigen Fornien bildnerisch
gearbeikek. Denn organische Formen sind mit den
Händen zu erfiihlen, und ohne viele liünstliche Mittel
mit diesen in Ton nachzubilden, während stakische und
gotische Formen nur mik Werlizeugen herzustellen
sind. Auf diesem Wege haben die Griechen den
Menschen, ja den Aebermenschen geschasfen! Das
isk die Grosztak ihrer Knnjk, die gar nichk
hoch genug gepriesen werden liann. LS hak vor ihnen
und nach ihnen nichks gegeben, daS dem Menschen-
typus, den sie geschafsen haben, an die Seite zu stellen
ist! man musz so viele naclile Alenschen gesehen haben
wie ich, um daS richlig würdigen zu liönnen!
Die griechischen lkünsller haben nlles noch Affen-
ähnliche dcS Menschen ganz auszuschalten gewuizt.
Wären nur die griechischen Dichter und Schriftsteller
nnf unS gelwmmen, so liönnken wir unä lreine rechke
Vorslellung von der hellenischen Kultur machen, um-
geliehr! swenn nur die Werlie ihrer bildenden Kunst
auf unS geliommen wären) würden wir uns vielleicht
noch eine erhabenere machen als jeht. llch halte da-
her ein Ginnnasium ohne antilre Plastilr für eine
Halbheit.
Mlix Knge ni seiuem Werki „Liii Weg zu neiier Form'
bei Gcorg Dielrich, Miiiichsii)
Peslalozzi-Feier 1Ü27. Am 17. Febcuar 1L27 jährt
sich züM htI!IöertIke"Arale IZer Tö'deZfag'2öhann
Heinrich PestalozziS, des Begründers der neuzeit-
lichen Pädagogili. vn der Schweiz wird dieser Ge-
benlitag durch Vollisveranstalkungen in weikestem
Ilmfanhe gefeiert werden. Aber auch in Deutschiand
rüfken sich'die Lehrerverbände, die pädagogischen lln-
ftitute und üie amtlichen Unkerrichts- und Erziehungs-
jkellen zu öffentlichen Feiern, bei denen der Bedeu-
tung Pestalozzis für die Gegenwart gedachk werden
wirb. Eine Ilmfrage des ZentralinskikukS für Er-
ziehung »nd Unkerricht in Äerlin hat ergeben, dasz
die deuksche Lehrerwelk überall den 17. Februar mit
Aorlrägen für die Elternschaft und fesklichen Ver-
anskaltungen vorbereiken. Die Städte bekeiligen sich
mik Stifkungen für die Schulbüchereien und Aücher-
gaben an die älteren Schüler u»d Schülerinnen. Die
Skaük Aerlin veranstalkct nm 17. Februar mittags
eine öffentliche Feier. Die Berliner Lehrerverbänoe
oereinigen sich abends 8 Uhr im Lehrer-Bereinshaus
zu eincr Gedächlnisfeier, bei der Kiilkusminisker Dr.
Aecker und der Borsiszende des Deukschen Lehrer-
vercins, Georg Woiss, sprechen werden. Das Z en-
lralinlk i t u t l ü r Erziel> u n g u n d" U n t e r-
r i ch t iii Aerlin, PolsdnuierGr'."'12Ü, hak es über-
nommen, als Borbereikung für die Gedenliseiern
eine Einführung in üie Gedanlienwelt Peskalozzis
zu geben durch sechS Abcndvorlräge, die vom 7. öa-
nuar ab nllwöchentlich einmal am Donnerskag oder
Freikag staktfinden. ES sprechen am 7. Ianuar Uni-
versikätsprofessor Dr. Uiult-l - Gölkingen über „Die
geiskige Welt Pestalozzis"s am 13. Lanuar Dr. Char-
über „PestalozziS Forderung
der Veachkung der llndivlduailage bei der Erziehung
und ihre wisfenschafkliche Grundlegung in der Kin-
der- und Zugeiidpsychologie"; am 20. öanuar Lili
Droeicker - Aerlin über „Pestalozzi und die er-
ziehliche Aedeukung der Mukker"! am 27. öanuar
Prof. Dr. Ssiranaer- Berlin über „Das Prinzip
21
der Anjchauung bei Pestalozzi und seine Auswirkung
in der neuecen Pädagogik": am 4. Februar Dr.
Flitner - Kiel über „Die özialpädagogischen Be-
ftcebun'gen Pestalozzis und ihre Äedeukung für die
Gegenwart": am 1U. Februar Lic. Dr. Deleka t -
Berlin über „Pestalozzi und die religiöse°Erziehung"'.
Die Borträge werden auch im „Pädagogischen Rund-
sunk" verbreitet werden, damit weiteske Kreise daran
Anleil haben können.
Buchbesprechungen
Wilhrlm Steinfels, Farbe und Dasein, Grundzüge
zu eiiiem symbolifchen Welkbild. fBerlegt bei Eugen
Diederichs in 3ena.) Preis 12 Mark in Leinen. Das
Buch befaszt sich nichk mit den praktischen Fragen
der Farbe, es enthält vielmehr eine kiefschürfende
naturphilosophische Abhandlung und will einen Pro-
test schöpferischer önkuition gegen das mechanistische
Denken der Zeil darstellen. Es überwindet mit dem
mechanlstischen Darstellungsmittel der Kugel, auf die
die Farbe systematisiert wird, aus einer Inneren
Schau herauS die Mechanik und gelangt zu einem
einheitlichen Weltbild. Das schön ausgestakkete Vuch
eignet sich zu Geschenkzwecken an suchende Menschen.
Guskav Wolf, Das Zeichenbüchlein (ebenfalls bei
Diederichs in nena erschienen). 3.50 Mark. Dieses
lröstliche kleins Auch wendet fich unmittelbar an un-
sere Kreise. Es entsland aus der Tätigkeik dss Ver-
fassers an der graphischen Werkstakk der badischen
Landeskunstschule zu Karlsruhe. Holzsköcke und Sah-
anordnung wurden in gemeinsamer Arbeit in der
Wersistakk hergestellt. Der Verf. kennzeichnek seine
Absicht mil folgenden an die Spihe gestellten Wor-
len: „Dies Büchlein enthälk Sätze über Zeichen,
Zeichnen und Zeichner. Es' zeigt in Drrickstöcken,
wie Menschen Zeichen bildeten." Die Bilder wollen
schon durch die Gegenüberstellung sprechen, z. B.
fkehen einander enkgegen: llnikial aus einem deut-
fchen Drucke — änilial aus einem italienischen
Drucke, ikalienisches Druckerzeichen — deuksches
Druckerzeichen: wie die Babylonier die Sonne dar-
skellken — wie die Deutschen (Dürer, Apokalypse)
die Sonne darskellten: wie die Deukfchen Wolken
darstellken — wie die Chinesen Wolken darskellken:
wie ein Deutscher iAlkdorfer) einen Baum darstellke,
wie ein Chinese (Sun-Chun-the) einen Baum dar-
skellke. Bild, Schrift und Work vereinigen sich zu
einem lrrafkvollen Ganzen. Das Büchlein kann auch
den Schülern warm empfohlen werden.
Adelyde Conkenk, Mariannchens Buch der gol-
denen Märchen. Ein Kinderbuch mit keils farbigen
Bildern von L. van Alommelkein. Preis, hübsch ge-
bunden, 5 Franken (4 Mark). (Berlag von Äudolf
Geering, Basel 1926.) Das schön ausgestattete Bänd-
chen eignet sich zu Geschenken für Kinder im Alker
von 7—13 vahren. Die Märchen sowohl wie die
Bilder sind ganz reizend.
Rembrandk im Rahmen seiner Zeik, von Franz
Servaes, Band XII der Sammlung Menschen,
Bölker, Zeiken mit einem Faksimile und 69 Abbil-
dungen (bei Karl Könlg, Wien und Leipzig). Preis
Ganzleinen 6 Mark. Ber Berf. weih in ungemein
sympakhischer Weise den Künstler und Menschen
Nembrandk vor uns hinzustellen. Das Buch Ist eine
der liebenswürdigsken Darstellungen des Lebens und