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Kongreh der Internationalen Vereinigung für Kunstunterricht,
Zeichnen und angewandte Kunst in Prag
(30. 3uli bis 3. Angusk 1928.)
Auf der Dclegieiken-Versammlung, die Ende Au-
giisi 1027 ln Pilsen sialtfcind, wurde das Programm
fnr den Kvngresz in Prng feskgesehk. Der Pariser
Kongrcsz (1025), anf dem Dentschland nichi verkreten
war,' hnite die grohen Aichtlinien für Prag schon
gegeben, so daf, in Pilsen bereits ein Entwurf vor-
lag. Dies erschiverte üie Stellung des deutschen Ver-
treters, üer mil bestimmten Anträgen für eine Er-
welkerung des Programms in Pilsen eintraf. Es
gelang erst nach Ueberwindung gewisser Schwierig-
lreiten d>e deutschen Porschläge durchzusehen. Zur
Klürung der Programnifrage fttr luinftige Kongresfe
dürfte eS beitragen, dns; mein Antrag angenommen
wurde: „Die in der hnternationalen Vereinlgung
vertretenen Länder werden rechtzeitig vor der Dele-
gierken-Perbnnmlung aufgefordert ihre Anträge
dem Präsidlum einzureichen. Diese Anträge sind
auf der Delegicrken-Bersainiiiliing vor der endgül-
ligen Festsehung des Prvgrnmms eines Kongrefses
zu beraten."
An der Land der vorbereitenden Verhandlungen
in Pilsen sei mir ein luirzer Bericht geslaktet über
das Programm des Prager Kongresses.
Die Linladung zu demselben ergeht durch die
tschechoslowaliische diegierung: der Präsidenk der
Aepublili ist Ehrenprotelitoc, der Ilnterrichtsminister
Prokelikor des Kongresses. Die Berhandlungen fin-
den in den drei Kongrcszsprachen skatt — Deutsch,
Engllsch, Franzosisch —.
Mit dem Kongreh wird eine lnternallonale Aus-
slellung von Schularbeiten staktfinden, welche Zeich-
nungeii, Modellierungen, Mädchen- und Knaben-
gandarbeiten umfajzt nnd auch die Unterrichtsmekho-
den zeigk. Auf der Ausstellung werden vertreten
sein: Kiinstaliaüemien, Hochschulen, Handwerlis- und
chidustrieschulen, technische und Fachschulen, Lehrer-
bilduiigsanskalten, Schulen für allgemeine Bildung
(Bollisschiilen, Aliktelschulen, höhere Schulen),
Kindergürken und Schulen für abnorme Kinder.
Auszerdem wird eine internationale Ausstellung
und eine Messe von Lehrmitteln fiir Zeichnen,
Handarbeiten und liünstlerische und berufliche Er-
ziehung sowie kechnisches Zeichnen angegliedert, die
von den bekreffenden Fabrilren beschickt werden wird.
Der 0. llnternationale Kongren soll wie die frü-
heren 5 Kongresse, an denen sich vor dem Kriege
zirlia 2200 Teilnehmer von 38 Staaten einfanden,
die blsherigen Ergebnisse auf den erwähnken Unker-
richtsgebleten üer bekeiligten Länder vorführen, so-
wie die theoretischen Fllrschungeii über Kunsterzie-
hiingSmelhoden, soll nene Wegc und Bestrebungen
auf dem Gebiete üer Bollrserziehung zeigen, neue
Gruiidsälze geltend inachen, Fachleuke aus der gan-
zen Well vereinigen und ihnen die Möglichlreit
geben, persönlich sich übcr ihre Erfahrungen auszu-
sprechen. - ---
Koiigresz-Programi».
K. Das Zeichnen als Seele der Handarbelk.
1. 3n den allgemeinbildenden Schulen.
2. 3n den Fachschulen.
Ka. Berbindung von Zeichnen unb Handarbeit in
der Lehrerbildung.
L. Die Farbe. ^ ^ ^
3hre Bedeutung für Schule und Leben, Ilnker-
richtsmekhodeii) Bereinheitlichung der Farbenbezeich-
nungen. ,
Auszerdem sind in Aussicht genommen Bortrage
und Mitteilungen über folgende Fragen:
1. Die lrulturelle Vedeukung der Kuiiskerziehung.
2. Neue Methoden für die Enkwickelung der
Nanmvorstellung.
3. Graphische Wiedergabe der Aewegung.
4. Abhängigkeit der zeichnerischen Aegabung des
Kindes von ethnischen Bedingungen.
5. Psychologische Untersuchungen zur Feskstellung
der künstlerischen Begabung des Kindes.
6. Die Förderung der zeichnerisch Hvchbegabten
sowie der Schwachbegahten durch üie Schule.
7. chnpressloniämus und Ez'pressionismus und der
moderne Zeichenunterricht.
a) vom Kind — zur Sache,
b) vom Kind — zum gesteigerten Gestalkungs-
ausdruck)
d. h. also: Aiiseinandersebung zwischen dem
naiven, dem gefühlsmüszigen unö dem sach-
fordernden Prinzip.
3n jedem Lande soll bis zum Kongreß eine Biblio-
graphie des Zeicheiiunkerrichkes seit 1900 gedruckk
werden.
Die Ausskellung.
Alles nähere enthält das Ausstellungsstatut, das
nuf Wunsch an Onteressenten unentgeltlich enkweder
in deutscher, englischer, französischer oder tschechischer
Sprache zugeschickt wird durch Herrn Pcof. Frank.
B. Mokry, Prag — XIX, Starä Dejvice, posta 47,
Bila „Pod Pernikürkou".
Die Ausskellung findet statt in der gewalkigen
AuSstellungshalle der Prager Messe, die für den
genannten Zweck vorzüglich geeignet ist, Oedes Land
erhält eine Abteilung für siä), die auf Grund der
durch frühere Kongresse beschlossenen Naumbeschrän-
kung für jeden Stant 200 ois 300 czin umfaszt. Eine
Ausnahme bildek die Ausstellung individueller Me-
thoden einzelner Lehrer oder Schnleii, welche uni
besondere Flächenzukeilung nachsuchen können. Die
Mitglieder der beiden AeichSverbände finden nähere
Angaben über die Beschickung der Ausstellung, Aus-
wahl der Arbeiten, Oury u. a. im Mitteilungsblatk
beim Bericht über die BorstandSsihung in Erfurt.
Die Lehrmiktel-Ausskellung
riä)kek sich nach dem Ausstellungsstatut und den Be-
dingungen der Prnger Mustermesse, die sich dem
Kongresz zwecks Durchsührung beider Ausstellungen
zur Berfügung stellte.
Der Kongreszorl Prag
gehört durch seine reizvolle Lage an der Moldau zu
den schönsten Europas. Der deutsche Forschungs-
reisende Humboldt stellk Prag an die 4. Skelle in
Kongreh der Internationalen Vereinigung für Kunstunterricht,
Zeichnen und angewandte Kunst in Prag
(30. 3uli bis 3. Angusk 1928.)
Auf der Dclegieiken-Versammlung, die Ende Au-
giisi 1027 ln Pilsen sialtfcind, wurde das Programm
fnr den Kvngresz in Prng feskgesehk. Der Pariser
Kongrcsz (1025), anf dem Dentschland nichi verkreten
war,' hnite die grohen Aichtlinien für Prag schon
gegeben, so daf, in Pilsen bereits ein Entwurf vor-
lag. Dies erschiverte üie Stellung des deutschen Ver-
treters, üer mil bestimmten Anträgen für eine Er-
welkerung des Programms in Pilsen eintraf. Es
gelang erst nach Ueberwindung gewisser Schwierig-
lreiten d>e deutschen Porschläge durchzusehen. Zur
Klürung der Programnifrage fttr luinftige Kongresfe
dürfte eS beitragen, dns; mein Antrag angenommen
wurde: „Die in der hnternationalen Vereinlgung
vertretenen Länder werden rechtzeitig vor der Dele-
gierken-Perbnnmlung aufgefordert ihre Anträge
dem Präsidlum einzureichen. Diese Anträge sind
auf der Delegicrken-Bersainiiiliing vor der endgül-
ligen Festsehung des Prvgrnmms eines Kongrefses
zu beraten."
An der Land der vorbereitenden Verhandlungen
in Pilsen sei mir ein luirzer Bericht geslaktet über
das Programm des Prager Kongresses.
Die Linladung zu demselben ergeht durch die
tschechoslowaliische diegierung: der Präsidenk der
Aepublili ist Ehrenprotelitoc, der Ilnterrichtsminister
Prokelikor des Kongresses. Die Berhandlungen fin-
den in den drei Kongrcszsprachen skatt — Deutsch,
Engllsch, Franzosisch —.
Mit dem Kongreh wird eine lnternallonale Aus-
slellung von Schularbeiten staktfinden, welche Zeich-
nungeii, Modellierungen, Mädchen- und Knaben-
gandarbeiten umfajzt nnd auch die Unterrichtsmekho-
den zeigk. Auf der Ausstellung werden vertreten
sein: Kiinstaliaüemien, Hochschulen, Handwerlis- und
chidustrieschulen, technische und Fachschulen, Lehrer-
bilduiigsanskalten, Schulen für allgemeine Bildung
(Bollisschiilen, Aliktelschulen, höhere Schulen),
Kindergürken und Schulen für abnorme Kinder.
Auszerdem wird eine internationale Ausstellung
und eine Messe von Lehrmitteln fiir Zeichnen,
Handarbeiten und liünstlerische und berufliche Er-
ziehung sowie kechnisches Zeichnen angegliedert, die
von den bekreffenden Fabrilren beschickt werden wird.
Der 0. llnternationale Kongren soll wie die frü-
heren 5 Kongresse, an denen sich vor dem Kriege
zirlia 2200 Teilnehmer von 38 Staaten einfanden,
die blsherigen Ergebnisse auf den erwähnken Unker-
richtsgebleten üer bekeiligten Länder vorführen, so-
wie die theoretischen Fllrschungeii über Kunsterzie-
hiingSmelhoden, soll nene Wegc und Bestrebungen
auf dem Gebiete üer Bollrserziehung zeigen, neue
Gruiidsälze geltend inachen, Fachleuke aus der gan-
zen Well vereinigen und ihnen die Möglichlreit
geben, persönlich sich übcr ihre Erfahrungen auszu-
sprechen. - ---
Koiigresz-Programi».
K. Das Zeichnen als Seele der Handarbelk.
1. 3n den allgemeinbildenden Schulen.
2. 3n den Fachschulen.
Ka. Berbindung von Zeichnen unb Handarbeit in
der Lehrerbildung.
L. Die Farbe. ^ ^ ^
3hre Bedeutung für Schule und Leben, Ilnker-
richtsmekhodeii) Bereinheitlichung der Farbenbezeich-
nungen. ,
Auszerdem sind in Aussicht genommen Bortrage
und Mitteilungen über folgende Fragen:
1. Die lrulturelle Vedeukung der Kuiiskerziehung.
2. Neue Methoden für die Enkwickelung der
Nanmvorstellung.
3. Graphische Wiedergabe der Aewegung.
4. Abhängigkeit der zeichnerischen Aegabung des
Kindes von ethnischen Bedingungen.
5. Psychologische Untersuchungen zur Feskstellung
der künstlerischen Begabung des Kindes.
6. Die Förderung der zeichnerisch Hvchbegabten
sowie der Schwachbegahten durch üie Schule.
7. chnpressloniämus und Ez'pressionismus und der
moderne Zeichenunterricht.
a) vom Kind — zur Sache,
b) vom Kind — zum gesteigerten Gestalkungs-
ausdruck)
d. h. also: Aiiseinandersebung zwischen dem
naiven, dem gefühlsmüszigen unö dem sach-
fordernden Prinzip.
3n jedem Lande soll bis zum Kongreß eine Biblio-
graphie des Zeicheiiunkerrichkes seit 1900 gedruckk
werden.
Die Ausskellung.
Alles nähere enthält das Ausstellungsstatut, das
nuf Wunsch an Onteressenten unentgeltlich enkweder
in deutscher, englischer, französischer oder tschechischer
Sprache zugeschickt wird durch Herrn Pcof. Frank.
B. Mokry, Prag — XIX, Starä Dejvice, posta 47,
Bila „Pod Pernikürkou".
Die Ausskellung findet statt in der gewalkigen
AuSstellungshalle der Prager Messe, die für den
genannten Zweck vorzüglich geeignet ist, Oedes Land
erhält eine Abteilung für siä), die auf Grund der
durch frühere Kongresse beschlossenen Naumbeschrän-
kung für jeden Stant 200 ois 300 czin umfaszt. Eine
Ausnahme bildek die Ausstellung individueller Me-
thoden einzelner Lehrer oder Schnleii, welche uni
besondere Flächenzukeilung nachsuchen können. Die
Mitglieder der beiden AeichSverbände finden nähere
Angaben über die Beschickung der Ausstellung, Aus-
wahl der Arbeiten, Oury u. a. im Mitteilungsblatk
beim Bericht über die BorstandSsihung in Erfurt.
Die Lehrmiktel-Ausskellung
riä)kek sich nach dem Ausstellungsstatut und den Be-
dingungen der Prnger Mustermesse, die sich dem
Kongresz zwecks Durchsührung beider Ausstellungen
zur Berfügung stellte.
Der Kongreszorl Prag
gehört durch seine reizvolle Lage an der Moldau zu
den schönsten Europas. Der deutsche Forschungs-
reisende Humboldt stellk Prag an die 4. Skelle in