Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 7.1927

DOI Heft:
Heft 9 (September 1927)
DOI Artikel:
Kolb, Gustav: Einige Worten zu den Vorträgen, [1]
DOI Artikel:
Grönig, Karl: Werbemöglichkeiten für unser Fach
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.23855#0234

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
206 L

GesehL haben, obwohl auch Ihre Krüfke wesentlich in
der inneren Nakur deS Menschen begründek sindl
Da sind nainenklich auch die Werkstosfe und Merk-
zeuge, „die voll Feindschafk stecken, wenn ihnen Ge-
walk nngekan wird, nber die besten und bereikwillig-
slen Helfer sind, wenn sie mit rechter Feinfühligkeit
behandelk werden, die an erzieherischen Gaben die
besten Lehrer überkreffen, die nie irren". (Memer-
schmid.) ^

Nokwendig ist aujzerdem vielfach noch ein Stllck
bewuszker Äild- und Werkgeskaltung, das wir
Bildaufbau, Werkaufbau nennen. Mit zunehmender
Neife der Schüler werden wir die Anforderungen
hier an sie steigern müssen.

Ilnd erst beim angewandken Gestalken, auf dessen
erzieherischen Wert Prof. Dr. Litt mit Necht ve-
sonders nachdrücklich hinweist, bei der eigenklichen
Zweckgestaltung! Wie mufz slch da der Schüler der
Werkfordecung, dem jeweiligen Zrveck unterordnen
lernen!

Solches Anterordnen unker sachliche Geboke ist
wohl eine feine Geisteszuchk und eine heilsame und

nokwendige Wlllenszuchk, die den WirklichkeitSsinn
ües jungen Menschen bildek. Darin skimmen wir
Prof. Dr. Likt vollkommen zu. Aus der Spannung
des gesühlsmcijzlg Künstlerischen und des zweckhnft
Sachlichen enksteyt so ein Lebensankrieb, der bel der
Erzlehung unserer öiugend nicht fehlen darf.

Deshalb treken wir auch dafür ein, üasz Im Unter-
rlcht neben dem künstlerischen Gestalten noch ein
skreng sachliches, erkenntnismäjziges Studium der den
Schüler umgebenden Sachwelt gepflegk wird.

Doch das sind alles Dinge, die sich beim rechken
Schaffen eigentlich von selbst verstehen. 2n der Wirk-
lichkeit eines lebensvollen Unterrichts verschwinden
alle üie genannten papierenen Gefahren.

So, glaube ich, haben wlr uns am Ende unseres
Weges doch zusammengefunden.

Herr Prof. Dr. Litt, dem wir an dieser Stelle
sür seinen geistvollen, anregenden Vorkrag nochmals
herzlich danken, wird nach einiger Prüfung finden,
baß wir, trok einiger theoretischer Berschiedenhelten,
in allen praktischen Fragen mit ihm einig sind.

Fortsehung folgt.

Werbemöglichkeit für unser Fach

Bon Karl Grönig, Osterode a. Harz

Auszer der Fülle
vonAnregungen,
dis Zermann K.
Bauer im No-
vemberheft in
seinem Ärkikel
„Mitkel undWe-
ge von heute und
morgen" gibt,
scheint mir eine
Möglichkeit zur
tzebung unseres
Faches recht be-
achkenswert. Da
ich sie bereits
anwandte, kann
ich meine Erfah-
cungen mitteilen,
die rechk günstig
waren.

Kurz gesagt:
Bom 12. Dezem-
ber 1926 biS 15.
5an. 1927 stand
der gesamken
Vevölkerungund
allen Schuien
- —. unseres Kreises
Aus Gotlsried S>nil! Der iicue Svlzschuitt Otterode a Lmrr
iliiddlisProbiciiidcr kimstlerisch.E-stiilliiiig Ausstellung

zur Berfügung,

die wir vom Bund für Kunstausstellung in Schulen
E. B. Berlin W. 35, Skegliherstrahe 29, besorgt
hatten.

Die 63 Originale zeigten in schöner Zusammen-
skellung die lehken beiden Kunstepochen in allen Er-
scheinungsformen. Die Gelegenheit, solchen Ouer-

schnitt durch die neuere Kunst zu sehen, ist selken,
zumal es sich hier um werkvolle Originale hnndelte.

3ch erinnere mich aus meiner Skudienzeik in Ber-
lin, daß mlr von allen Museen die Abkeilung
der Nakionalgalerie, das Kronprinzenpalais, das
meiste bot, weil wir dort die Kunst unserer Zeik in
wundervoller Auswahl erlebken.

Nun ist es dankenswert, feskzustellen, mlt welcher
Freude geradezu der Direktor unserer Anstalt alles
tat, um üie Beranstaltung sich in jeglicher Form aus-
wirken zu lassen. Die SLadtverrvalkung garantierte
die vom Bunde geforderke Leistung von ekwa 400
Mark, was jedoch infolge der günskigen Einnahme
nicht in Anspruch genommen werden brauchke.

Der äußere Erfolg stellt sich in der Vesucherzahl
dar. Es wurden etwa 400 Erwachsene und 1800
Schulkinder geführt.

Wichtiger für mich ist das, was ich mit vielen
Lehrern, Eltern und Schülern vor den Kunstwerken
erlebke. Die Begeisterung war allgemein. Soviele
haben mir versicherk: Wir haben es ja nichk geglaubt,
daß wir soviel mitnehmen wücden. And manchcs
Getichk habe ich in den Wochen der Ausstellungszeit
wohl vier- bis fünfmal austauchen sehen.

Es sei mir in Kürze geskattet, zu zeigen, in wclcher
Weise die Auswertung der Äusstellung erfolgte.

Der Vund für Kunstausstellungen in Schulen
sandte uns zwei Herren zur Eröfsnuiig der AuSstcl-
lung. Das war eine lustige Arbeiksgcmeinjchaft, alS
wir — die begeisterke Prima und ich sclbst nicht min-
der erregt — im Berein mit Maler Albert Hcnnig-
Aerlin die guken Sachen in unserer Äula aufhäng-
ten. 70 Meker Packpapier sorglen für neukralen
Hintergrund, und grüne Gewächse erhöhken die Wir-
kung des Gesamtbildes. Der Leiter unserer Anskalt,
Skudiendirektor Dr. Claus, ecöffneke die Ausskel-
 
Annotationen