Wir arbeiten an einem Geschichtenbuch
Eiil Arbeilsberichl lius der Quinla.
Wir halken bereils ein 2ahr zlisaimnengearbsiket,
im Zeichnen alleS herangeholk, was auf der Strasze,
in Schule und Zans, auf unsern Fahrken »ns um-
gab und eS inlk viel Freude und Eifer iin Bild wie-
derecstehen lassen. 2ni Schreiben hntten wir znr
Redisfeder gegrisfen upd waren liber die Anfangs-
griinde einer init dein Maszstabe üeS Schönen zu
inessendeii, gut verkeilten Lateinschrift hinauLgelcinnt.
Als Tezke dienkeii uns dabei Sprichwvrler, Sprliche
und lileine Gedichke, soweit sie bekannt waren und
von den Schülern vorgeschlagen wurden. Großere
ziiiainmenhängende Tezke aber verfasztrn wir uns
selbst oder nahinen dazu gelungene und von dcr
Klassengeineinschnft genehinigle, nus dem Deutsch-
unterrichk skainineiide Aussälze.
Da nahte die Weihnachk! Man brachke mir einige
Geschichtenbücher. Wir urkeilten gemeinsain, er-
kiannten, was guk und was böse war.
Zch erwähnke nun, wie luskig es wäre, wenn wir
uns ein Auch selbst ausdächken, mit Blldern ver-
sähen und hinkerher mik einem schönen Umschlag
schmllckten, als WeihnachtSgabe für den kleineren
Bruder oder die kleinere Schwester.
Aer Gedanke zündete. Zwar hakke nichk ein jeder
einen Bruder, üer über den ABL-Schühen hinaus
war und sür eine solche Gabe in Frage kam, doch
ab eS kleine Bekkern oder Basen oder sonstwen.
tun häkke am liebsten jeder sich selbst seine Ge-
schichte erdachk.
Doch der Güke der Arbeik selbst wie einer ver-
iiünfkigen Zusammenarbeit wegen einigken wir unS
auf eiuen Tezk für alle. Dann aber hakke jeder
für die Gestalkung von Gchrift und Vild Freiheit.
äch sichkeke üie mir vorgeschlagenen selbsterdachten
Märchen und Geschichken, wählte elnlge, die neben
jprachlichem Geschick und ErfindungSgabe auch bild-
kräskig waren, und slellte sie zur Wahl.
Wir einigken uns leicht auf das Märchen eines
chingen, der ebenso aeschickl war im Erfinden von
Geschichken ivie in lebendiger Bildgeskalkung, und
einigken uns anch über die Skellen, die bedeulsam
waren und zur bildhafken Geskaltung besonders an-
reaken.
Ein guker Schreiber schrieb an der Wandkafel vor,
und wir schrieben in ein neues Feft, indem wir aus
jeder Seite füc eine Nandleiste Aaum lieszen. Für
üie Bilder wurde eln enksprechender Plalz frei--
gelassen.
3n der Zeichenstunde ging es dann an das Aus-
füllen der Bilülücken. Dabei verfuhrsn wir vor-
sichkig so: wir nahmen ein Skück Kladdepapier von
Heimatliche Bauten
Von Brimo Zwlener.
Wenn eS Ziel der neuzeiklichen Schule ist, Men-
schen hsrnnzubilden, die dank ihres Borskellungs-
vermögens in der Lnge sind, neben anderem auch
räumlich zu denken, dann muß schon im frühen Alter
jener Keim gelegk werden, aus dem alleln uns danp
in richtiger Folge die Früchte zureifen. ,
Bon Paul Schwemer-Hamburg.
der Grösze des Texkbildes und machken daraus einen
Enkwurf, den wir probewelse in unser Hefk legken,
um die Mirkung, den Zusammenklang mit der
Schrifk zu überprüfen. Als Technik wählten wic
wegen der Angleichuiig die Federzeichnung. Es bs-
durske erst einiger Uebung, bis man so mit der
Feder — Kugelspihfeder oder schmaler Redisfeder
— umzugehen vcrstand, daß weder häjzliche schwarze
Kleckse enlstanden, noch gar zu grosze Flächen ein-
fach weisz blieben.
Mancherlei gab es da zu bedenken, und mancher
mijzglllckte Bersuch wanderte in den Papierkorb, bis
ckir das Nichtige gefunden hakken und an die Äus-
führung gehen konnten, Die Aeinzeichnung erfolgke
mik Tinte, Scribkol oder auch mik farbigen Tuschen,
die eine besonders prächtige Wirkung ergaben.
Da kam unsere Geschichke auf ihren Aöhepunkk.
Wir erkannken, daß das folgende Bild besondere
Bedeukung haben müsse, und einigten uns, es ganz-
seitig und farbig auf Zeichenpapier zu malen und
es hinkerher mik einem Falz wieder in das Vuch
einzuschliejzen. Nun gab es wieder viele Entwürfe,
bei denen unsere großen Wanütafelflächen und die
farbige Kreide eine bedeuksame Nolle spielken. Wir
kamen schliejzlich zu einem Ergebnis, das uns be-
friedigke und also fürs Buch auszuführen war. Es
kam der Abschlusz dieser ersken Arbelk.
Wir hatlen mik Bild und Schclfk gegen zehn Sei-
ten gefüllk. Doch unser Ehrgeiz forderke von uns
mindestens die doppelke Seitenzahl, und so gingen
wir an die Auswahl zweier weikerer Geschichken.
Wir wählken eine Tiergeschichke und dle Lebens-
geschichke einec Anschlagsäule, von ihr selbst erzählt.
DaS gab neue, ganz andersartiae Möglichkeiten der
Bildgestalkung. — Äm Ende nahmen wlr unsere Ar-
beit aus ihrem wenig schönen grauen Heftdeckel,
gingen in die Dappwerkstakk, und nachdem wir hier
mit Eifer und Aeberelfer einige schöne Kleiskerpapiere
herausgebrächk hatken, überklebten wir damlt unfern
Zefkdeckel, fügten zum Hefk aujzen zwel unlinierke
Äoppelblätker als Borsatz, von denen das innere zu-
gleich alS Tikel dienke, und klebten das Heft, nach-
dem es neu gehefket worden war, mik seinen äußeren
Bläktern in den Deckel.
Diese letzke Arbeik war schwierig, und buchbinde-
risch einwandfrei wurüe nichk alles. Aber immerhin,
wir hakken ein Geschichtenbuch, das äußerlich fchmuck
aussah, und dessen vom Kinde fürs Kind erdachten
Vefchichten und Bilder wohl ein kleines Herze zu
erfreuen vermochken.
und Kunstunterricht
tziszu eine Kunstbeilage
Das Kind arbeitek unbewußk lieber im KLrper-
lichen als in der Fläche. Es knetet und formt, mo-
dslliert mil allen nur erdenklichen Sloffen. Unü
auch der Schüler greifk lieber zur Knekmafse, um sei-
nen Gedanken Äusdruck zu geben, als zum Stifk.
Der Zeichen- und Kunstunterricht gibt ja wohl bis
Eiil Arbeilsberichl lius der Quinla.
Wir halken bereils ein 2ahr zlisaimnengearbsiket,
im Zeichnen alleS herangeholk, was auf der Strasze,
in Schule und Zans, auf unsern Fahrken »ns um-
gab und eS inlk viel Freude und Eifer iin Bild wie-
derecstehen lassen. 2ni Schreiben hntten wir znr
Redisfeder gegrisfen upd waren liber die Anfangs-
griinde einer init dein Maszstabe üeS Schönen zu
inessendeii, gut verkeilten Lateinschrift hinauLgelcinnt.
Als Tezke dienkeii uns dabei Sprichwvrler, Sprliche
und lileine Gedichke, soweit sie bekannt waren und
von den Schülern vorgeschlagen wurden. Großere
ziiiainmenhängende Tezke aber verfasztrn wir uns
selbst oder nahinen dazu gelungene und von dcr
Klassengeineinschnft genehinigle, nus dem Deutsch-
unterrichk skainineiide Aussälze.
Da nahte die Weihnachk! Man brachke mir einige
Geschichtenbücher. Wir urkeilten gemeinsain, er-
kiannten, was guk und was böse war.
Zch erwähnke nun, wie luskig es wäre, wenn wir
uns ein Auch selbst ausdächken, mit Blldern ver-
sähen und hinkerher mik einem schönen Umschlag
schmllckten, als WeihnachtSgabe für den kleineren
Bruder oder die kleinere Schwester.
Aer Gedanke zündete. Zwar hakke nichk ein jeder
einen Bruder, üer über den ABL-Schühen hinaus
war und sür eine solche Gabe in Frage kam, doch
ab eS kleine Bekkern oder Basen oder sonstwen.
tun häkke am liebsten jeder sich selbst seine Ge-
schichte erdachk.
Doch der Güke der Arbeik selbst wie einer ver-
iiünfkigen Zusammenarbeit wegen einigken wir unS
auf eiuen Tezk für alle. Dann aber hakke jeder
für die Gestalkung von Gchrift und Vild Freiheit.
äch sichkeke üie mir vorgeschlagenen selbsterdachten
Märchen und Geschichken, wählte elnlge, die neben
jprachlichem Geschick und ErfindungSgabe auch bild-
kräskig waren, und slellte sie zur Wahl.
Wir einigken uns leicht auf das Märchen eines
chingen, der ebenso aeschickl war im Erfinden von
Geschichken ivie in lebendiger Bildgeskalkung, und
einigken uns anch über die Skellen, die bedeulsam
waren und zur bildhafken Geskaltung besonders an-
reaken.
Ein guker Schreiber schrieb an der Wandkafel vor,
und wir schrieben in ein neues Feft, indem wir aus
jeder Seite füc eine Nandleiste Aaum lieszen. Für
üie Bilder wurde eln enksprechender Plalz frei--
gelassen.
3n der Zeichenstunde ging es dann an das Aus-
füllen der Bilülücken. Dabei verfuhrsn wir vor-
sichkig so: wir nahmen ein Skück Kladdepapier von
Heimatliche Bauten
Von Brimo Zwlener.
Wenn eS Ziel der neuzeiklichen Schule ist, Men-
schen hsrnnzubilden, die dank ihres Borskellungs-
vermögens in der Lnge sind, neben anderem auch
räumlich zu denken, dann muß schon im frühen Alter
jener Keim gelegk werden, aus dem alleln uns danp
in richtiger Folge die Früchte zureifen. ,
Bon Paul Schwemer-Hamburg.
der Grösze des Texkbildes und machken daraus einen
Enkwurf, den wir probewelse in unser Hefk legken,
um die Mirkung, den Zusammenklang mit der
Schrifk zu überprüfen. Als Technik wählten wic
wegen der Angleichuiig die Federzeichnung. Es bs-
durske erst einiger Uebung, bis man so mit der
Feder — Kugelspihfeder oder schmaler Redisfeder
— umzugehen vcrstand, daß weder häjzliche schwarze
Kleckse enlstanden, noch gar zu grosze Flächen ein-
fach weisz blieben.
Mancherlei gab es da zu bedenken, und mancher
mijzglllckte Bersuch wanderte in den Papierkorb, bis
ckir das Nichtige gefunden hakken und an die Äus-
führung gehen konnten, Die Aeinzeichnung erfolgke
mik Tinte, Scribkol oder auch mik farbigen Tuschen,
die eine besonders prächtige Wirkung ergaben.
Da kam unsere Geschichke auf ihren Aöhepunkk.
Wir erkannken, daß das folgende Bild besondere
Bedeukung haben müsse, und einigten uns, es ganz-
seitig und farbig auf Zeichenpapier zu malen und
es hinkerher mik einem Falz wieder in das Vuch
einzuschliejzen. Nun gab es wieder viele Entwürfe,
bei denen unsere großen Wanütafelflächen und die
farbige Kreide eine bedeuksame Nolle spielken. Wir
kamen schliejzlich zu einem Ergebnis, das uns be-
friedigke und also fürs Buch auszuführen war. Es
kam der Abschlusz dieser ersken Arbelk.
Wir hatlen mik Bild und Schclfk gegen zehn Sei-
ten gefüllk. Doch unser Ehrgeiz forderke von uns
mindestens die doppelke Seitenzahl, und so gingen
wir an die Auswahl zweier weikerer Geschichken.
Wir wählken eine Tiergeschichke und dle Lebens-
geschichke einec Anschlagsäule, von ihr selbst erzählt.
DaS gab neue, ganz andersartiae Möglichkeiten der
Bildgestalkung. — Äm Ende nahmen wlr unsere Ar-
beit aus ihrem wenig schönen grauen Heftdeckel,
gingen in die Dappwerkstakk, und nachdem wir hier
mit Eifer und Aeberelfer einige schöne Kleiskerpapiere
herausgebrächk hatken, überklebten wir damlt unfern
Zefkdeckel, fügten zum Hefk aujzen zwel unlinierke
Äoppelblätker als Borsatz, von denen das innere zu-
gleich alS Tikel dienke, und klebten das Heft, nach-
dem es neu gehefket worden war, mik seinen äußeren
Bläktern in den Deckel.
Diese letzke Arbeik war schwierig, und buchbinde-
risch einwandfrei wurüe nichk alles. Aber immerhin,
wir hakken ein Geschichtenbuch, das äußerlich fchmuck
aussah, und dessen vom Kinde fürs Kind erdachten
Vefchichten und Bilder wohl ein kleines Herze zu
erfreuen vermochken.
und Kunstunterricht
tziszu eine Kunstbeilage
Das Kind arbeitek unbewußk lieber im KLrper-
lichen als in der Fläche. Es knetet und formt, mo-
dslliert mil allen nur erdenklichen Sloffen. Unü
auch der Schüler greifk lieber zur Knekmafse, um sei-
nen Gedanken Äusdruck zu geben, als zum Stifk.
Der Zeichen- und Kunstunterricht gibt ja wohl bis